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waltig auffrichten. Den eben darumb erwehlete ſie länger bei

ihnen zuverbleiben·/ weil ſie ihn dergeſtalt beigewohnet·/ daß ſie

keine Urſach hette anders als ſo zu wünſchen. Geſtalt das un-

ſerer ganzen Stadt überal wiſſend·! und bekandt·/ wie wohl die

ſehl. Frau Doctorin mit ihrem Eh-·Herrn gelebet·/ und weil ſie

beide ein Herz und eine Seele geweſen ſein. Sie ſahe auch ihre

herzliche Freud und Luſt an denen wolgeſtalten frommen und

wolgerahtenen LL. Eh-Pflänzlein. So hatte ſie auch mit

dero noch einzig ůbergebliebenen Frau Schweſter und andern

beiderſeits Bluts-Freunden·/ und An·verwanten ihr vertrau-

liches Leben und ſonderliches Vergnügen. Jederman ehre-

te und liebete ſie. Sie war eine recht an Leibs- Glüks- und Ge-

mühts-Gütern reiche Frau. Man ſah und hörete ſie gern. Sie

war auch eine Frau darnach. Deſto beſſer können ſich nun zu

frieden geben·/ die ··mit welchen die wol ſehl. Frau ſo einen guten

Friede gehabt. Sie haben ihr das ihrige·/ deſſen ſie hoch··-wür-

dig war·/ erwieſen·/ ſo lange ſie hie war. Sonſten·/ wie das zwi-

ſchen Eh-leuten und Freunden nichts geſchicht·/ hat man ſich ne-

ben dem gröſſeren Grämen·/ auch der Göttlichen Rache zube-

fürchten! Und biß ſo weit erſtreket ſich der ſehl. Frau Doctorin

ihr Herzliches Anliegen.

Wenn ſie aber hinwiederumb bald vermerkte daß dem All-

weiſen GOtt nicht gefiel·/ ihr daſſelbe zu erfüllen und zu ſtillen·/

ſo fuhr ſie·/ durch Erleuchtung des bei ihr wohnenden Heiligen

Geiſtes·/ getroſt zu·/ und ſog·/ wie eine geiſtliche Biene oder Im-

me·/ aus dem bitteren Todten-·kraut ihr herrliches Vergnü-

gen·/ zum willigen ſterben·/ herauß und ſprach: Jch habe Luſt

abzuſcheiden und bei Chriſto zu ſein. Der Tod führet

zwar mit ſich ein groſſes Guth·/ dennoch wünſchen denſelben

Gott-

D
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waltig auffrichten. Den eben darumb erwehlete ſie länger bei

ihnen zuverbleiben / weil ſie ihn dergeſtalt beigewohnet / daß ſie

keine Urſach hette anders als ſo zu wünſchen. Geſtalt das un-

ſerer ganzen Stadt überal wiſſend / und bekandt / wie wohl die

ſehl. Frau Doctorin mit ihrem Eh- Herrn gelebet / und weil ſie

beide ein Herz und eine Seele geweſen ſein. Sie ſahe auch ihre

herzliche Freud und Luſt an denen wolgeſtalten frommen und

wolgerahtenen L·. Eh-Pflänzlein. So hatte ſie auch mit

dero noch einzig übergebliebenen Frau Schweſter und andern

beiderſeits Bluts-Freunden / und An verwanten ihr vertrau-

liches Leben und ſonderliches Vergnügen. Jederman ehre-

te und liebete ſie. Sie war eine recht an Leibs--Glüks-·und Ge-

mühts-Gütern reiche Frau. Man ſah und hörete ſie gern. Sie

war auch eine Frau darnach. Deſto beſſer können ſich nun zu

frieden geben / die / mit welchen die wol ſehl. Frau ſo einen guten

Friede gehabt. Sie haben ihr das ihrige / deſſen ſie hoch / wür-

dig war / erwieſen / ſo lange ſie hie war. Sonſten / wie das zwi-

ſchen Eh-leuten und Freunden nichts geſchicht / hat man ſich ne-

ben dem gröſſeren Grämen / auch der Göttlichen Rache zube-

fürchten! und biß ſo weit erſtreket ſich der ſehl. Frau Doctorin

ihr Herzliches Anliegen.

Wenn ſie aber hinwiederumb bald vermerkte daß dem All-

weiſen GOtt nicht geftel / ihr daſſelbe zu erfüllen und zu ſtillen /

ſo fuhr ſie / durch Erleuchtung des bei ihr wohnenden Heiligen

Geiſtes / getroſt zu / und ſog / wie eine geiſtliche Biene oder Jm-

me / aus dem bitteren Todten- kraut ihr herrliches Vergnü-

gen / zum willigen·ſterben / herauß und ſprach: Jch habe Luſt

abzuſcheiden und bei Chriſto zu ſein. Der Tod führet

zwar mit ſich ein groſſes Guth / dennoch wünſchen denſelben

Gott-

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25 waltig auffrichten Den eben darumb erwehlete ſie länger bei ihnen zuverbleiben weil ſie ihn dergeſtalt beigewohnet daß ſie keine Urſach hette anders als ſo zu wünſchen Geſtalt das un ſerer ganzen Stadt überal wiſſend und bekandt wie wohl die ſehl Frau Doctorin mit ihrem Eh Herrn gelebet und weil ſie beide ein Herz und eine Seele geweſen ſein Sie ſahe auch ihre herzliche Freud und Luſt an denen wolgeſtalten frommen und wolgerahtenen LL Eh Pflänzlein So hatte ſie auch mit dero noch einzig ůbergebliebenen Frau Schweſter und andern beiderſeits Bluts Freunden und Anverwanten ihr vertrau liches Leben und ſonderliches Vergnügen Jederman ehre te und liebete ſie Sie war eine recht an Leibs Glüks und Ge mühts Gütern reiche Frau Man ſah und hörete ſie gern Sie war auch eine Frau darnach Deſto beſſer können ſich nun zu frieden geben die mit welchen die wol ſehl Frau ſo einen guten Friede gehabt Sie haben ihr das ihrige deſſen ſie hoch wür dig war erwieſen ſo lange ſie hie war Sonſten wie das zwi ſchen Eh leuten und Freunden nichts geſchicht hat man ſich ne ben dem gröſſeren Grämen auch der Göttlichen Rache zube fürchten Und biß ſo weit erſtreket ſich der ſehl Frau Doctorin ihr Herzliches Anliegen Wenn ſie aber hinwiederumb bald vermerkte daß dem All weiſen GOtt nicht gefiel ihr daſſelbe zu erfüllen und zu ſtillen ſo fuhr ſie durch Erleuchtung des bei ihr wohnenden Heiligen Geiſtes getroſt zu und ſog wie eine geiſtliche Biene oder Im me aus dem bitteren Todten kraut ihr herrliches Vergnü gen zum willigen ſterben herauß und ſprach Jch habe Luſt abzuſcheiden und bei Chriſto zu ſein Der Tod führet zwar mit ſich ein groſſes Guth dennoch wünſchen denſelben Gott D
25 waltig auffrichten Den eben darumb erwehlete ſie länger bei ihnen zuverbleiben weil ſie ihn dergeſtalt beigewohnet daß ſie keine Urſach hette anders als ſo zu wünſchen Geſtalt das un ſerer ganzen Stadt überal wiſſend und bekandt wie wohl die ſehl Frau Doctorin mit ihrem Eh Herrn gelebet und weil ſie beide ein Herz und eine Seele geweſen ſein Sie ſahe auch ihre herzliche Freud und Luſt an denen wolgeſtalten frommen und wolgerahtenen L Eh Pflänzlein So hatte ſie auch mit dero noch einzig übergebliebenen Frau Schweſter und andern beiderſeits Bluts Freunden und An verwanten ihr vertrau liches Leben und ſonderliches Vergnügen Jederman ehre te und liebete ſie Sie war eine recht an Leibs Glüks und Ge mühts Gütern reiche Frau Man ſah und hörete ſie gern Sie war auch eine Frau darnach Deſto beſſer können ſich nun zu frieden geben die mit welchen die wol ſehl Frau ſo einen guten Friede gehabt Sie haben ihr das ihrige deſſen ſie hoch wür dig war erwieſen ſo lange ſie hie war Sonſten wie das zwi ſchen Eh leuten und Freunden nichts geſchicht hat man ſich ne ben dem gröſſeren Grämen auch der Göttlichen Rache zube fürchten und biß ſo weit erſtreket ſich der ſehl Frau Doctorin ihr Herzliches Anliegen Wenn ſie aber hinwiederumb bald vermerkte daß dem All weiſen GOtt nicht geftel ihr daſſelbe zu erfüllen und zu ſtillen ſo fuhr ſie durch Erleuchtung des bei ihr wohnenden Heiligen Geiſtes getroſt zu und ſog wie eine geiſtliche Biene oder Jm me aus dem bitteren Todten kraut ihr herrliches Vergnü gen zum willigenſterben herauß und ſprach Jch habe Luſt abzuſcheiden und bei Chriſto zu ſein Der Tod führet zwar mit ſich ein groſſes Guth dennoch wünſchen denſelben Gott D