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Annot. vber den Appendicem

58

Moſts geweſen iſt·/ vnd kan ſolcher Trauben-Safft·/ deſ-

ſen zuvorn 10. mahl ſo viel war·/ als nun iſt·/ in einem

Faß verſchicket werden·/ wohin man will·/ verdirbt nicht·/

hält ſich als ein Honig; vnd iſt auch leichter ein ſolch

Faß mit dickem Safft zu verſchicken·/ als 10. Fäſſer mit

dünnen vnd angreifflichen Weinen: Welches nicht

allein durch viel Fuhr-lohn vnd Zölle verthewret·/ ſon-

dern auch größlich bißweilen mit außzapffen des Weins

vnd wieder einfüllung des Waſſers·/ in ſeinen Kräfften

geringert wird; Welches alles man allhier nicht zu be-

förchten hat·/ ſondern kan man vielleichter auff dieſe

Weiſe 10. als ſonſten nur 1. Fuder bringen·/ wohin man

will; vnd wan man ſolchen Safft hat hingebracht·/ da er

wieder zu Wein ſoll gemacht werden·/ ſo geuſſt man wie-

der ſo viel Waſſer darzu·/ als jhme im kochen entgangen

iſt·/ oder ſo man die Weine ſtärcker vnd beſſer haben will·/

als ſie zuvoren geweſen·/ oder mit jhrem eigenen Waſſer

hetten werden können·/ ſo geuſſt man weniger Waſſer

bey·/ vnd läſſt den Safft darinn zergehen·/ füllet denſelben

in Fäſſer vnd läſſt ſolchen jähren·/ ſo wird ein beſſerer

Wein darauß·/ gleich als er geworden·/ wann ſein eigen

Waſſer bey dem Safft geblieben were: Vnd man kan

auch nicht allein nur einerley Weine aus ſolchem Saft/

ſondern vnderſchiedliche Arthen der Weine (nach deme

man viel oder wenig Waſſers zu thut) darauß machen/

welches einen groſſen Nutzen vnd Gewinn geben kan/

vnd man nicht nötig hat·/ aus Hiſpanien·/ oder andern

weit abgelegenen Ländern·/ ſüſſe oder ſtarcke Weine·/ mit

groſſem Koſten ·zu holen·/ ſondern kan ſolche an allen

Orthen ſelber wachſen machen. NB. Dieſes aber

ſolſtu wiſſen·/ daß ſolche Einkochung in keinem Keſſel

ge-
Annot. vber den Appendicem

38

Moſts geweſen iſt / vnd kan ſolcher Trauben-Safft / deſ·

ſen zuvorn 10. mahl ſo viel war / als nun·iſt / in einem

Faß verſchicket werden / wohin man will / verdirbt nicht /

hält ſich als ein Honig; vnd iſt auch leichter ein ſolch

Faß mit dickem Safft zu verſchicken / als 10. Fäſſer mit

dünnen vnd angreifflichen Weinen: Welches nicht

allein durch viel Fuhr-lohn vnd Zölle verthewret / ſon-

dern auch größlich bißweilen mit außzapffen des Weins

vnd wieder einfüllung des Waſſers / in ſeinen Kräfften

geringert wird; Welches alles man allhier nicht zu bee

förchten hat / ſondern kan man vielleichter auff dieſe

Weiſe 10. als ſonſten nur 1. Fuder bringen / wohin man

will; vnd wan man ſolchen Safft hat hingebracht / da er

wieder zu Wein ſoll gemacht werden / ſo geuſſt man wic·

der ſo viel Waſſer darzu / als jhme im kochen entgangen

iſt / oder ſo man die Weine ſtärcker vnd beſſer haben will /

als ſie zuvoren geweſen / oder mit jhrem eigenen Waſſer

hetten werden können / ſo geuſſt man weniger Waſſer

bey / vnd läſſt den Safft darinn zergehen / füllet denſelben

in Fäſſer vnd läſſt ſolchen jähren / ſo wird ein beſſerer

Wein darauß / gleich als er geworden / wann ſein eigen

Waſſer bey dem Safft geblieben were: Vnd man kan

auch nicht allein nur einerley Weine aus ſolchem Saft/

ſondern vnderſchiedliche Arthen der Weine (nach deme

man viel oder wenig Waſſers zu thut) darauß machen/

welches einen groſſen Nutzen vnd Gewinn geben kan/

vnd man nicht nötig hat / aus Hiſpanien / oder andern

weit abgelegenen Ländern / ſüſſe oder ſtarcke Weine / mit

groſſem Kaſten jzu holen / ſondern kan ſolche an allen

Orthen ſelber wachſen machen. es. Dieſes aber

ſolſtu wiſſen / daß ſolche Einkochung in keinem Keſſel

ge'

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Annot vber den Appendicem 58 Moſts geweſen iſt vnd kan ſolcher Trauben Safft deſ ſen zuvorn 10 mahl ſo viel war als nun iſt in einem Faß verſchicket werden wohin man will verdirbt nicht hält ſich als ein Honig vnd iſt auch leichter ein ſolch Faß mit dickem Safft zu verſchicken als 10 Fäſſer mit dünnen vnd angreifflichen Weinen Welches nicht allein durch viel Fuhr lohn vnd Zölle verthewret ſon dern auch größlich bißweilen mit außzapffen des Weins vnd wieder einfüllung des Waſſers in ſeinen Kräfften geringert wird Welches alles man allhier nicht zu be förchten hat ſondern kan man vielleichter auff dieſe Weiſe 10 als ſonſten nur 1 Fuder bringen wohin man will vnd wan man ſolchen Safft hat hingebracht da er wieder zu Wein ſoll gemacht werden ſo geuſſt man wie der ſo viel Waſſer darzu als jhme im kochen entgangen iſt oder ſo man die Weine ſtärcker vnd beſſer haben will als ſie zuvoren geweſen oder mit jhrem eigenen Waſſer hetten werden können ſo geuſſt man weniger Waſſer bey vnd läſſt den Safft darinn zergehen füllet denſelben in Fäſſer vnd läſſt ſolchen jähren ſo wird ein beſſerer Wein darauß gleich als er geworden wann ſein eigen Waſſer bey dem Safft geblieben were Vnd man kan auch nicht allein nur einerley Weine aus ſolchem Saft ſondern vnderſchiedliche Arthen der Weine nach deme man viel oder wenig Waſſers zu thut darauß machen welches einen groſſen Nutzen vnd Gewinn geben kan vnd man nicht nötig hat aus Hiſpanien oder andern weit abgelegenen Ländern ſüſſe oder ſtarcke Weine mit groſſem Koſten zu holen ſondern kan ſolche an allen Orthen ſelber wachſen machen NB Dieſes aber ſolſtu wiſſen daß ſolche Einkochung in keinem Keſſel ge
Annot vber den Appendicem 38 Moſts geweſen iſt vnd kan ſolcher Trauben Safft deſ ſen zuvorn 10 mahl ſo viel war als nuniſt in einem Faß verſchicket werden wohin man will verdirbt nicht hält ſich als ein Honig vnd iſt auch leichter ein ſolch Faß mit dickem Safft zu verſchicken als 10 Fäſſer mit dünnen vnd angreifflichen Weinen Welches nicht allein durch viel Fuhr lohn vnd Zölle verthewret ſon dern auch größlich bißweilen mit außzapffen des Weins vnd wieder einfüllung des Waſſers in ſeinen Kräfften geringert wird Welches alles man allhier nicht zu bee förchten hat ſondern kan man vielleichter auff dieſe Weiſe 10 als ſonſten nur 1 Fuder bringen wohin man will vnd wan man ſolchen Safft hat hingebracht da er wieder zu Wein ſoll gemacht werden ſo geuſſt man wic der ſo viel Waſſer darzu als jhme im kochen entgangen iſt oder ſo man die Weine ſtärcker vnd beſſer haben will als ſie zuvoren geweſen oder mit jhrem eigenen Waſſer hetten werden können ſo geuſſt man weniger Waſſer bey vnd läſſt den Safft darinn zergehen füllet denſelben in Fäſſer vnd läſſt ſolchen jähren ſo wird ein beſſerer Wein darauß gleich als er geworden wann ſein eigen Waſſer bey dem Safft geblieben were Vnd man kan auch nicht allein nur einerley Weine aus ſolchem Saft ſondern vnderſchiedliche Arthen der Weine nach deme man viel oder wenig Waſſers zu thut darauß machen welches einen groſſen Nutzen vnd Gewinn geben kan vnd man nicht nötig hat aus Hiſpanien oder andern weit abgelegenen Ländern ſüſſe oder ſtarcke Weine mit groſſem Kaſten jzu holen ſondern kan ſolche an allen Orthen ſelber wachſen machen es Dieſes aber ſolſtu wiſſen daß ſolche Einkochung in keinem Keſſel ge