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Annot. vber den Appendicem

22

in allem gleich iſt: Deßgleichen ich auch vielmahl ge-

ſehen·/ daß in den Weinländern gute Haußhalterinnen

bißweilen einen Keſſel voll Moſt einkochen vnd in eine

Honig dicke bringen·/ zu dem Ende ſolches hernach das

gantze Jahr an ſtatt Zucker in Speiſen vnd Geträncken

bey Geſunden vnd Krancken zu gebrauchen. Deßglei-

chen thun ſie auch mit den ſüſſen Kirſchen vnd Biern/

preſſen dieſelben auß·/ kochens auff die Honig-dicke vnd

verwahrens viel Jahre·/ vnd wächſt eben ein ſolcher Zu-

cker darinnen·/ als in dem Moſt geſchicht; vnd wann

bißweilen ſolche weiber keine gute Potten oder Gläſer

haben·/ darinn ſie jhren eingeſottenen Moſt von Wein-

trauben·/ Kirſchen·/ Biern oder andern ſüſſen Früchten

gemacht·/ gieſſen·/ vnd zu bewahren hinſtellen; ſo ſchwitzet

das reineſte Theil·/ nemblich·/ das Sal Eſſentiale durch

die Poros des Hafens·/ vnd coaguliret oder criſtalliſi-

ret ſich außwendig an den Hafen an·/ gantz ſchön weiß

vnd klar·/ als der ſchöneſte vnd reineſte Zucker·/ vnd da-

rumb·/ weilen nur das reineſte durch den lücken erdenen

Hafen gehet·/ vnd die Feces zurück bleiben.

Da ſichſtu nun klärlich·/ daß aus allen vegetabili-

ſchen ſüſſen Früchten vnd Säfften·/ ein ſüß Saltz oder

Zucker werden kan; Welche ſüſſigkeiten alle einen Tar-

tarum geben. Warumb wiltu dann nicht glauben?

daß es auch von Honig (der viel reiner iſt·/ als ſolche

außgepreſſte Säfften) geſchehen könne? Ja·/ möchteſtu

ſagen·/ dieſes will ich noch zu gefallen glauben·/ daß Zu-

cker aus Honig könne gemacht werden·/ weilen ich ſiehe/

datz es mit andern füſſen Säfften auch geſchicht·/ die dem

Zucker in einem Theil·/ nemblich in der Süſſe·/ gleich

ſeyn; aber·/ daß auch Weinſtein darauß werden ſolte·/ will

mir
Annot. vber den Appendicem

22

in allem gleich iſt: Deßgleichen ich auch vielmahl ge-

ſehen / daß in den Weinländern gute Haußhalterinnen

·ißweilen einen Keſſel voll Moſt einkochen vnd in eine

Honig dicke bringen / zu dem Ende ſolches hernach das

gantze Jahr an ſtatt Zucker in Speiſen vnd Geträncken

bey Geſunden vnd Krancken zu gebrauchen. Deßglei-

chen thun ſie auch mit den ſüſſen Kirſchen vnd Biern/

preſſen dieſelben auß / kochens auff die Honig-dicke vnd

verwahrens viel Jahre / vnd wächſt eben ein ſolcher Zu-

cker darinnen / als in dem Moſt geſchicht· vnd wann

bißweilen ſolche weiber keine gute Potten oder Gläſer

haben / darinn ſie jhren eingeſottenen Moſt von Wein·

trauben / Kirſchen / Biern oder andern ſüſſen Früchten

gemacht / gieſſen / vnd zu bewahren hinſtellen; ſo ſchwitzel

das retneſte Theil / nemblich / das Sal Eſlentiale durch

die Poros des Hafens / vnd coaguliret oder criſtalliſi-

ret ſich außwendig an den Hafen an / gantz ſchön weiß

vnd klar / als der ſchöneſte vnd reineſte Zucker / vnd da·

rumb / weilen nur das reineſte durch den lücken erdenen

Hafen gehet / vnd die Feces zurück bleiben.

Da ſichſtu nun klärlich / daß aus allen vegetabili-

ſchen ſüſſen Früchten vnd Säfften / ein ſüß Saltz oder

Zucker werden kan; Welche ſüſſigkeiten alle einen Tar-

tarum geben. Warumb wiltn dann nicht glauben·

daß es auch von Honig (der viel reiner iſt / als ſolche

außgepreſſte Safften) geſchehen könne? Ja / möchteſtu

ſagen / dieſes will ich noch zu gefallen glanben / daß Zu-

cker aus Honig könne gemacht werden / weilen ich ſiehe/

datz es mit andern füſſen Säfften auch geſchicht / die dem

Zucker in einem Theil / nemblich in der Süſſe / glcich

ſeyn· aber / daß auch Weinſtein darauß werden ſolte / will

mir

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Annot vber den Appendicem 22 in allem gleich iſt Deßgleichen ich auch vielmahl ge ſehen daß in den Weinländern gute Haußhalterinnen bißweilen einen Keſſel voll Moſt einkochen vnd in eine Honig dicke bringen zu dem Ende ſolches hernach das gantze Jahr an ſtatt Zucker in Speiſen vnd Geträncken bey Geſunden vnd Krancken zu gebrauchen Deßglei chen thun ſie auch mit den ſüſſen Kirſchen vnd Biern preſſen dieſelben auß kochens auff die Honig dicke vnd verwahrens viel Jahre vnd wächſt eben ein ſolcher Zu cker darinnen als in dem Moſt geſchicht vnd wann bißweilen ſolche weiber keine gute Potten oder Gläſer haben darinn ſie jhren eingeſottenen Moſt von Wein trauben Kirſchen Biern oder andern ſüſſen Früchten gemacht gieſſen vnd zu bewahren hinſtellen ſo ſchwitzet das reineſte Theil nemblich das Sal Eſſentiale durch die Poros des Hafens vnd coaguliret oder criſtalliſi ret ſich außwendig an den Hafen an gantz ſchön weiß vnd klar als der ſchöneſte vnd reineſte Zucker vnd da rumb weilen nur das reineſte durch den lücken erdenen Hafen gehet vnd die Feces zurück bleiben Da ſichſtu nun klärlich daß aus allen vegetabili ſchen ſüſſen Früchten vnd Säfften ein ſüß Saltz oder Zucker werden kan Welche ſüſſigkeiten alle einen Tar tarum geben Warumb wiltu dann nicht glauben daß es auch von Honig der viel reiner iſt als ſolche außgepreſſte Säfften geſchehen könne Ja möchteſtu ſagen dieſes will ich noch zu gefallen glauben daß Zu cker aus Honig könne gemacht werden weilen ich ſiehe datz es mit andern füſſen Säfften auch geſchicht die dem Zucker in einem Theil nemblich in der Süſſe gleich ſeyn aber daß auch Weinſtein darauß werden ſolte will mir
Annot vber den Appendicem 22 in allem gleich iſt Deßgleichen ich auch vielmahl ge ſehen daß in den Weinländern gute Haußhalterinnen ißweilen einen Keſſel voll Moſt einkochen vnd in eine Honig dicke bringen zu dem Ende ſolches hernach das gantze Jahr an ſtatt Zucker in Speiſen vnd Geträncken bey Geſunden vnd Krancken zu gebrauchen Deßglei chen thun ſie auch mit den ſüſſen Kirſchen vnd Biern preſſen dieſelben auß kochens auff die Honig dicke vnd verwahrens viel Jahre vnd wächſt eben ein ſolcher Zu cker darinnen als in dem Moſt geſchicht vnd wann bißweilen ſolche weiber keine gute Potten oder Gläſer haben darinn ſie jhren eingeſottenen Moſt von Wein trauben Kirſchen Biern oder andern ſüſſen Früchten gemacht gieſſen vnd zu bewahren hinſtellen ſo ſchwitzel das retneſte Theil nemblich das Sal Eſlentiale durch die Poros des Hafens vnd coaguliret oder criſtalliſi ret ſich außwendig an den Hafen an gantz ſchön weiß vnd klar als der ſchöneſte vnd reineſte Zucker vnd da rumb weilen nur das reineſte durch den lücken erdenen Hafen gehet vnd die Feces zurück bleiben Da ſichſtu nun klärlich daß aus allen vegetabili ſchen ſüſſen Früchten vnd Säfften ein ſüß Saltz oder Zucker werden kan Welche ſüſſigkeiten alle einen Tar tarum geben Warumb wiltn dann nicht glauben daß es auch von Honig der viel reiner iſt als ſolche außgepreſſte Safften geſchehen könne Ja möchteſtu ſagen dieſes will ich noch zu gefallen glanben daß Zu cker aus Honig könne gemacht werden weilen ich ſiehe datz es mit andern füſſen Säfften auch geſchicht die dem Zucker in einem Theil nemblich in der Süſſe glcich ſeyn aber daß auch Weinſtein darauß werden ſolte will mir