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(44)

des Menſchen im menſchlichen Leibe wohnet und hauſet; ein irrdiſch Hauß

aber nennet Er den menſchlichen Leib·/ (1) alldieweil er aus Erde beſtehet·/

wie aus Gen. II. v. 7. erhellet: und GOtt der HErr machte den Men-

ſchen aus dem Erden-Klos·/ und Gen. III. v. 19. da GOtt dem gefallenen A-

dam ſeine Straffe dictirte·/ ſprach er: du biſt Erde·/ und ſolt zur Erden

werden. Abraham kan ſolches auch nicht leugnen·/ darüm ſpricht er: ich

habe mich unterwunden zu reden mit dem Herrn·/ wiewohl ich Erde

und Aſche bin. Die Chriſtliche Kirche ſtimmet mit ein:

Gen. II. 7.

Gen. III. 19

Gen. XVII

27.

Was iſt der Menſch? ein Erden-Klos·/

Von Mutterleib kömt er nackt und bloß c.

(2) iſt der menſchliche Leib ein irrdiſch Hauß·/ weil er von der Erden·/ und

auf der Erden lebt·/ und wieder zu Erden wird.

Nachdencklich aber ſagt er ein irrdiſch Hauß·/ diß wird aus allerhand

irrdiſcher Materie, als Holtz·/ Steinen·/ Kalg·/ Leimen c. zuſammen geſetzt·/

alſo auch der menſchliche Leib nach Hiobs Außage cap. X. v. 11. du haſt mir

Haut und Fleiſch angezogen·/ mit Beinen und Adern haſt du mich zu-

ſammen gefüget.

Hiob. X. 11

Nicht ohne Nachdruck aber ſetzt Paulus hier beyan: dieſer Hütten·/

nemlich unſer menſchlich Leibes-Haus ſey ein Haus der Hütten·/ d. i. unſer

Leib ſey kein vortrefflicher Pallaſt oder feſtes Schloß·/ das vor Sturm-Win-

de und feindlichen Anfall frey·/ ſondern eine Hütte·/ oder Zelt·/ wie man etwa

im Kriege mit ſich führet·/ oder aufs Feld jezuweilen bauet; alſo ſey ſein

und aller Menſchen Leibes-Haus vielen Sturm-Winden des Creutzes·/ Ver-

folgung·/ Kranckheiten c. unterworffen·/ und wie ein Zelt oder Feld-Hütte

nicht lange dauret·/ ſondern alſo aufgeſchlagen werden·/ daß man ſie mit leich-

ter Mühe kan zerlegen und fortſchaffen·/ wie alſo die Alt-Väter in ſolchen Hüt-

ten wohneten und darmit von einem Orthe zum andern wanderten·/ wie hiervon

zu leſen Gen. XII. 13. 18. &c. Soldaten müſſen ihre Zelte·/ die aus gar zer-

brechlicher Materie zuſammen geſetzt·/ wohl ehemahls alle Tage verändern;

alſo ſey auch ſein und aller Menſchen Leibes-Hauß nicht dauerhafft·/ nicht

lange an einem Orthe·/ auch öfters nicht gar lange in der Welt; ſondern vie-

len Veränderungen unterworffen. Und wie eine Hütte nicht feſte ſtehet·/ ſon-

dern·/ auch nicht bey allzuſtarckem Winde·/ krachet·/ und wohl gar einfället;

alſo krache auch ſein und anderer Leibes-Hütten von vielen Schmertzen und

Kranckheiten ſo lange·/ biß ſie gar über den Hauffen fallen und zu Staub und

Aſchen werden·/ dahin Petrus ziehlet II. Epiſt. I. 14. Jch weiß·/ daß ich meine

Hütten bald ablegen muß.

Gen. XII.

13. 18.

II. Petr. I.

v. 14.

Hiermit giebt nun Paulus denen Weltgeſinneten·/ welche hier an das

γνϑι σε υτν wenig oder nicht gedencken·/ ſondern vielmehr prangen und

praalen mit ihrer Schönheit·/ Reichthum·/ Stärcke·/ auch wohl gar der Boß-

heit ſelbſt·/ in Meynung·/ ſie hätten mit dem Todte einen Bund·/ und mit

der Hölle ein Verſtändnis gemacht·/ gnugſam zu erkennen·/ wer ſie dem Lei-

be nach ſeyen·/ nemlich ein irrdiſch Hauß·/ eine zerbrechliche Hütte·/ die da heu-

te ſtehet·/ morgen aber über deu Hauffen geworffen daliegt. Und wie kan es

anders ſeyn·/ die Welt und ihre Kinder vergehen mit ihrer Luſt und wird wohl

Uſus Epa-

north.

Eſ. XXIIX

15.

I. Joh. II.

v. 17.

ehe-
(44)

des Menſchen im menſchlichen Leibe wohnet und hauſet, ein irrdiſch Hauß

aber nennet Er den menſchlichen Leib / (1) alldieweil er aus Erde beſtehet /

wie aus Gen. I·.·v.·7. erhellet: und GOtt der HErr machte den Men-

ſchen aus dem Erden-Klos / und Gen. III. v. 19. da GOtt dem gefallenen A-

dam ſeine Straffe dictirte / ſprach er: du biſt Erde / und ſolt zur Erden

oerden. Abraham kan ſolches auch nicht leugnen / darüm ſpricht er: ich

habe mich unterwunden zu reden mit dem Herrn / wiewohl ich Erde

und Aſche bin. Die Chriſtliche Kirche ſtimmet mit ein:

Gen. II.·7.

Gen.·IIl. 19

Gen.·XV··

27.

Was iſt der Menſch? ein Erden-Klos /

Von Mutterleib komt er nackt und bloß ·c.

(2) iſt der menſchliche Leib ein irrdiſch Hauß / weil er von der Erden / und

auf der Erden lebt / und wieder zu Erden wird.

Nachdencklich aber ſagt er ein irrdiſch Hauß / diß wird aus allerhand

irrdiſcher Materie, als Holtz / Steinen / Kalg / Leimen rc. zuſammen geſetzt /

alſo auch der menſchliche Leib nach Hiobs Außage cap. X. v. ··. du haſt mir

Haut und Fleiſch angezogen / mit Beinen und Adern haſt du mich zu-

ſammen gefüget.

Hiob. X.n··

Nicht ohne Nachdruck aber ſetzt·Paulus hier beyan: dieſer Hütten /

nemlich unſer menſchlich Leibes-Haus ſey ein Haus der Hütten / d. i. unſer

Leib ſey kein vortrefflicher Pallaſt oder feſtes Schloß / das vor Sturm-Win-

de und feindlichen Anfall frey / ſondern eine Hütte / oder Zelt / wie man etwa

im Kriege mit ſich führet / oder aufs Feld jezuweilen bauet; alſo ſey ſein

und aller Menſchen Leibes-Haus vielen Sturm-Winden des Creutzes / Ver-

folgung / Kranckheiten rc. unterworffen / und wie ein Zelt oder Feld-Hütte

nicht lange dauret / ſondern alſo aufgeſchlagen werden / daß man ſie mit leich-

ter Mühe kan zerlegen und fortſchaffen / wie alſo die Alt-Väter in ſolchen Hüt-

ten wohneten und darmit von einem Orthe zum andern wanderten / wie hiervon

zu leſen Gen. XII. 13. 18. &c. Soldaten muſſen ihre Zelte / die aus gar zer-

brechlicher Materie zuſammen geſetzt / wohl ehemahls alle Tage verändern;

alſo ſey auch ſein und aller Menſchen Leibes-Hauß nicht dauerhafft / nicht

lange an einem Orthe / auch öfters nicht gar lange in der Welt; ſondern vie-

len Veränderungen unterworffen. Und wie eine Hütte nicht feſte ſtehet / ſon-

dern / auch nicht bey allzuſtarckem Winde / krachet / und wohl gar einfället;

alſo krache auch ſein und anderer Leibes-Hütten von vielen Schmertzen und

Kranckheiten ſo lange / biß ſie gar über den Hauffen fallen und zu Staub und

Aſchen werden / dahin Petrus ziehlet II. Epiſt.·I.·14. Jch weiß / daß ich meine

Hütten bald ablegen muß.

Gen. XJ·.

1z..·8.

II.·Petr.·I.

v. I4·

Hiermit giebt nun Paulus denen Weltgeſinneten / welche hier an das

·νi·· ot doro· wenig oder nicht gedencken / ſondern vielmehr prangen und

praalen mit ihrer Schönheit / Reichthum / Stärcke / auch wohl gar der·Boß-

heit ſelbſt / in Meynung / ſie hätten mit dem Todte einen Bund / und mit

der Hölle ein Verſtändnis gemacht / gnugſam zu erkennen / wer ſie dem Lei-

be nach ſeyen /·nemlich ein irrdiſch Hauß / eine zerbrechliche Hütte / die da heu-

te ſtehet / morgen aber über den Hauffen geworffen daltegt. Und wie kan es

anders ſeyn / die Welt und ihre·Kinder vergehen mit ihrer·Luſt und wird wohl

·ſus Epa-

north.

Eſx·Xx···

15.

I. ſoh.·II.

v. 17.

ehe-

Word differences

44 des Menſchen im menſchlichen Leibe wohnet und hauſet ein irrdiſch Hauß aber nennet Er den menſchlichen Leib 1 alldieweil er aus Erde beſtehet wie aus Gen II v 7 erhellet und GOtt der HErr machte den Men ſchen aus dem Erden Klos und Gen III v 19 da GOtt dem gefallenen A dam ſeine Straffe dictirte ſprach er du biſt Erde und ſolt zur Erden werden Abraham kan ſolches auch nicht leugnen darüm ſpricht er ich habe mich unterwunden zu reden mit dem Herrn wiewohl ich Erde und Aſche bin Die Chriſtliche Kirche ſtimmet mit ein Gen II 7 Gen III 19 Gen XVII 27 Was iſt der Menſch ein Erden Klos Von Mutterleib kömt er nackt und bloß ꝛc 2 iſt der menſchliche Leib ein irrdiſch Hauß weil er von der Erden und auf der Erden lebt und wieder zu Erden wird Nachdencklich aber ſagt er ein irrdiſch Hauß diß wird aus allerhand irrdiſcher Materie als Holtz Steinen Kalg Leimen ꝛc zuſammen geſetzt alſo auch der menſchliche Leib nach Hiobs Außage cap X v 11 du haſt mir Haut und Fleiſch angezogen mit Beinen und Adern haſt du mich zu ſammen gefüget Hiob X 11 Nicht ohne Nachdruck aber ſetzt Paulus hier beyan dieſer Hütten nemlich unſer menſchlich Leibes Haus ſey ein Haus der Hütten d i unſer Leib ſey kein vortrefflicher Pallaſt oder feſtes Schloß das vor Sturm Win de und feindlichen Anfall frey ſondern eine Hütte oder Zelt wie man etwa im Kriege mit ſich führet oder aufs Feld jezuweilen bauet alſo ſey ſein und aller Menſchen Leibes Haus vielen Sturm Winden des Creutzes Ver folgung Kranckheiten ꝛc unterworffen und wie ein Zelt oder Feld Hütte nicht lange dauret ſondern alſo aufgeſchlagen werden daß man ſie mit leich ter Mühe kan zerlegen und fortſchaffen wie alſo die Alt Väter in ſolchen Hüt ten wohneten und darmit von einem Orthe zum andern wanderten wie hiervon zu leſen Gen XII 13 18 c Soldaten müſſen ihre Zelte die aus gar zer brechlicher Materie zuſammen geſetzt wohl ehemahls alle Tage verändern alſo ſey auch ſein und aller Menſchen Leibes Hauß nicht dauerhafft nicht lange an einem Orthe auch öfters nicht gar lange in der Welt ſondern vie len Veränderungen unterworffen Und wie eine Hütte nicht feſte ſtehet ſon dern auch nicht bey allzuſtarckem Winde krachet und wohl gar einfället alſo krache auch ſein und anderer Leibes Hütten von vielen Schmertzen und Kranckheiten ſo lange biß ſie gar über den Hauffen fallen und zu Staub und Aſchen werden dahin Petrus ziehlet II Epiſt I 14 Jch weiß daß ich meine Hütten bald ablegen muß Gen XII 13 18 II Petr I v 14 Hiermit giebt nun Paulus denen Weltgeſinneten welche hier an das γνῶϑι σε ἀυτὀν wenig oder nicht gedencken ſondern vielmehr prangen und praalen mit ihrer Schönheit Reichthum Stärcke auch wohl gar der Boß heit ſelbſt in Meynung ſie hätten mit dem Todte einen Bund und mit der Hölle ein Verſtändnis gemacht gnugſam zu erkennen wer ſie dem Lei be nach ſeyen nemlich ein irrdiſch Hauß eine zerbrechliche Hütte die da heu te ſtehet morgen aber über deu Hauffen geworffen daliegt Und wie kan es anders ſeyn die Welt und ihre Kinder vergehen mit ihrer Luſt und wird wohl Uſus Epa north Eſ XXIIX 15 I Joh II v 17 ehe
44 des Menſchen im menſchlichen Leibe wohnet und hauſet ein irrdiſch Hauß aber nennet Er den menſchlichen Leib 1 alldieweil er aus Erde beſtehet wie aus Gen I.v 7 erhellet und GOtt der HErr machte den Men ſchen aus dem Erden Klos und Gen III v 19 da GOtt dem gefallenen A dam ſeine Straffe dictirte ſprach er du biſt Erde und ſolt zur Erden oerden Abraham kan ſolches auch nicht leugnen darüm ſpricht er ich habe mich unterwunden zu reden mit dem Herrn wiewohl ich Erde und Aſche bin Die Chriſtliche Kirche ſtimmet mit ein Gen II 7 Gen.IIl 19 Gen.XV 27 Was iſt der Menſch ein Erden Klos Von Mutterleib komt er nackt und bloß c 2 iſt der menſchliche Leib ein irrdiſch Hauß weil er von der Erden und auf der Erden lebt und wieder zu Erden wird Nachdencklich aber ſagt er ein irrdiſch Hauß diß wird aus allerhand irrdiſcher Materie als Holtz Steinen Kalg Leimen rc zuſammen geſetzt alſo auch der menſchliche Leib nach Hiobs Außage cap X v du haſt mir Haut und Fleiſch angezogen mit Beinen und Adern haſt du mich zu ſammen gefüget Hiob X.n Nicht ohne Nachdruck aber ſetztPaulus hier beyan dieſer Hütten nemlich unſer menſchlich Leibes Haus ſey ein Haus der Hütten d i unſer Leib ſey kein vortrefflicher Pallaſt oder feſtes Schloß das vor Sturm Win de und feindlichen Anfall frey ſondern eine Hütte oder Zelt wie man etwa im Kriege mit ſich führet oder aufs Feld jezuweilen bauet alſo ſey ſein und aller Menſchen Leibes Haus vielen Sturm Winden des Creutzes Ver folgung Kranckheiten rc unterworffen und wie ein Zelt oder Feld Hütte nicht lange dauret ſondern alſo aufgeſchlagen werden daß man ſie mit leich ter Mühe kan zerlegen und fortſchaffen wie alſo die Alt Väter in ſolchen Hüt ten wohneten und darmit von einem Orthe zum andern wanderten wie hiervon zu leſen Gen XII 13 18 c Soldaten muſſen ihre Zelte die aus gar zer brechlicher Materie zuſammen geſetzt wohl ehemahls alle Tage verändern alſo ſey auch ſein und aller Menſchen Leibes Hauß nicht dauerhafft nicht lange an einem Orthe auch öfters nicht gar lange in der Welt ſondern vie len Veränderungen unterworffen Und wie eine Hütte nicht feſte ſtehet ſon dern auch nicht bey allzuſtarckem Winde krachet und wohl gar einfället alſo krache auch ſein und anderer Leibes Hütten von vielen Schmertzen und Kranckheiten ſo lange biß ſie gar über den Hauffen fallen und zu Staub und Aſchen werden dahin Petrus ziehlet II Epiſt.I 14 Jch weiß daß ich meine Hütten bald ablegen muß Gen XJ 1z 8 II.Petr.I v I4 Hiermit giebt nun Paulus denen Weltgeſinneten welche hier an das νi ot doro wenig oder nicht gedencken ſondern vielmehr prangen und praalen mit ihrer Schönheit Reichthum Stärcke auch wohl gar derBoß heit ſelbſt in Meynung ſie hätten mit dem Todte einen Bund und mit der Hölle ein Verſtändnis gemacht gnugſam zu erkennen wer ſie dem Lei be nach ſeyen nemlich ein irrdiſch Hauß eine zerbrechliche Hütte die da heu te ſtehet morgen aber über den Hauffen geworffen daltegt Und wie kan es anders ſeyn die Welt und ihreKinder vergehen mit ihrerLuſt und wird wohl ſus Epa north EſxXx 15 I ſoh.II v 17 ehe