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Character differences

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Verbindung getrennet zuſehen·/ dermaſſen conſterniret worden·/ daß ich mein

gefaſtes Concept der geführten Intention nach zu exprimiren nicht vermocht·/

ja vor Wehmuth mehr gelallet·/ als geredet; Es begreiffet aber iedweder von

ſich ſelbſten leicht·/ was Verluſt ein Land empfindet·/ wann es einen getreuen Pa-

trioten, einen klugen Rathgeber·/ und mit einem Wort·/ einen Mann·/ deſſen

Treu und Auffrichtigkeit bekant·/ verliehren ſoll. Wolte aber dort Demoſthe-

nes die betrübte Anweſenden mit dieſen Worten auffrichten: Sie ſolten wiſ-

ſen·/ der Große Alexander habe dieſen Fürſten erleget·/ und es dannenhero

noch eine Ehre·/ von einem ſo mächtigen Monarchen überwunden zu werden;

ſo ſage mit billigern und beßern Recht zum Troſt der vornehmen Hinterblie-

benen·/ der Höchſte·/ der unüberwündliche Fürſt und Herr hat dieſen Trauerfall

erreget. Dann obgleich der große Alexander ein großes Theil der Welt be-

herrſchet·/ ſo hat er doch nicht die gantze Welt unter ſeine Bothmäßigkeit brin-

gen können. Zu dem war es ein eytler Ruhm·/ von demjenigen·/ ſo ſelbſten der

Sterbligkeit unterworffen·/ erleget zu werden; Hingegen iſt dieſes ein viel größe-

rer Ruhm·/ eine größere Gnade·/ im Herrn und von dem Herrn ſterben·/ als wel-

cher über alle Sterblichen ein Herr·/ und deſſen Befehl der gantze Erdboden un-

terworffen. Ein tapfferes und unerſchrockenes Gemüthe wünſchet ſich ein ſo

glorieuſes und glückſeeliges Ende·/ und die gröſte Klugheit menſchlicher Ver-

nunfft beſtehet darinne·/ daß man nach dem Exempel der Lacedæmonier, da ſie

wieder die Meſſiner zu Felde gezogen·/ ſtets ein Todes-Zeichen an ſich gehabt·/

und mit ſolchem Character eines rechtſchaffenen Chriſten den unveränderlichen

Schluß des Himmels freudig erwartet haben. Wer ſolche Gedancken in ſei-

nem Leben ſühret·/ der ſchmecket die angenehmſte Süßigkeit im Sterben·/ und

wer ſich die him·mliſche Vergnügung zum Zweck ausgeſetzet·/ der betrachtet den

Todt als ein ſicheres Pfand ſeine Intention zu erreichen·/ und ſich in der Voll-

kommenheit zuſehen. Wer wolte demnach hier nicht ausruffen: Glückſee-

liger Koſpoth! Welcher einen ſo herrlichen Lohn ſeiner fürtrefflichen Tu-

genden erhalten·/ und in einem Augenblick von denen vielfältigen Sorgen·/ ſo die-

ſes mühſeelige Leben begleiten·/ entriſſen worden. Gleichwie aber unſer hoch-

ſeeliger Herr Geheimbde Rath und Ober-Auffſeher der Graffſchafft

Manßfeld iederzeit ſich vieles Glückes in ſeinem Leben hat rühmen

können·/ ſo genießet er deſſen auch annoch nach ſeinem Tode·/ daß allerſeits

hochgeſchätzte Gönner und Patronen dem verblichenen Cörpe·e/ welcher biß

anhero eine Wohnung einer ſo theuren Seele geweſen·/ und nunmehro in das

hochadeliche Koſpothiſche Erb-Begräbnüß nach Burgau gebracht werden

ſoll·/ auf beſchehen geziemendes Erſuchen zu begleiten ſich gefallen laſſen. Es

gereichet ſolches zu ſämtl. Hochbetrübten beſonderer Conſolation, und be-

finden ſich zu männiglich angenehmen Dienſtbezeugungẽ höchſt verbunden·/ wer-

den auch ſolches zu erweiſen keine Zeit und Gelegenheit verabſäumen·/ wün-

ſchen darneben von Herzen·/ daß ihnen erfreulichere Occaſion,

als gegenwärtige iſt·/ an die Hand möchte

gegeben werden.

Das
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Verbindung getrennet zuſehen / dermaſſen conſterniret worden /·daß ich mein

gefaſtes Concept der geführten Intention nach zu exprimiren nicht vermocht /

ja vor Wehmuth mehr gelallet / als geredet; Es begreiffet aber iedweder von

ſich ſelbſten leicht / was Verluſt ein Land empfindet / wann es einen getreuen Pa-

trioten, einen klugen Rathgeber / und mit einem Wort / einen Mann / deſſen

Treu und Auffrichtigkeit bekant / verliehren ſoll. Wolte aber dort Demolthe-

nes die betrübte Anweſenden mit dieſen Worten auffrichten: Sie ſolten wiſ-

ſen / der Große alexander habe dieſen Fürſten erleget / und es dannenhero

noch eine Ehre / von einem ſo mächtigen Monarchen uberwunden zu werden;

ſo ſage mit billigern und beßern Recht zum Troſt der vornehmen Hinterblie-

benen / der Höchſte / der unüberwündliche Fürſt und Herr hat dieſen Trauerfall

erreget. Dann obgleich der große Alexaader ein großes Theil der Welt be-

herrſchet / ſo hat er doch nicht die gantze Welt unter ſeine Bothmäßigkeit brin-

gen können. Zu dem war es ein eytler Ruhm / von demjenigen / ſo ſelbſten der

Sterbligkeit unterworffen / erleget zu werden; Hingegen iſt dieſes ein viel größe-

rer Ruhm / eine größere Gnade / im Herrn und von dem Herrn ſterben / als wel-

cher über alle Sterblichen ein Herr / und deſſen Befehl der gantze Erdboden un-

terworffen. Ein tapfferes und unerſchrockenes Gemüthe wünſchet ſich ein ſo

glorieuſes und glückſeeliges Ende / und die gröſte Klugheit menſchlicher Ver-

nunfft beſtehet darinne / daß man nach dem Exempel der Lacedæmonier, da ſie

wieder die Meſſiner zu Felde gezogen / ſtets ein Todes-Zeichen an ſich gehabt /

und mit ſolchem Character eines rechtſchaffenen Chriſten den unveränderlichen

Schluß des Himmels freudig erwartet haben: Wer ſolche Gedancken in ſei-

nem Leben führet / der ſchmecket die angenehmſte Süßigkeit im Sterben / und

wer ſich die himnmliſche Vergnügung zum Zweck ausgeſetzet / der betrachtet den

Todt als ein ſicheres Pfand ſeine Intention zu erreichen / und ſich in der Voll-

kommenheit zuſehen. Wer wolte demnach hier nicht ausruffen: Glückſee-

liger Koſpoth! Welcher einen ſo herrlichen Lohn ſeiner fürtrefflichen Tu

genden erhalten / und in einem Augenblick von denen vielfältigen·Sorgen / ſo die-

ſes mühſeelige Leben begleiten / entriſſen worden. Gleichwie aber unſer hoch-

ſeeliger Herr Geheimbde Rath und Ober-Auffſeher der Graffſchafft

Manßfeld iederzeit ſich vieles Glückes in ſeinem Leben hat rühmen

können / ſo genießet er deſſen auch annoch nach ſeinem Tode / daß allerſeits

hochgeſchatzte Gonner und ·atronen dem verblichenen Cörper / welcher biß

anhero eine Wohnung einer ſo theuren Seele geweſen / und nunmehro in das

hochadeliche Koſpothiſche Erb-Begräbnüß nach Burgau gebracht werden

ſoll / auf beſchehen geziemendes Erſuchen zu begleiten ſich gefallen laſſen. Es

gereichet ſolches zu ſämtl. Hochbetrübten beſonderer Conſolation, und be-

finden ſich zu männiglich angenehmen·Dienſtbezeugungẽ höchſt verbunden / wer-

den auch ſolches zu erweiſen keine Zeit und Gelegenheit verabſäumen / wün-

ſchen darneben von Herzen / daß ihnen erfreukichere Occaſion,

als gegenwärtige iſt / an die Hand möchte

gegeben werden.

Das

Word differences

36 Verbindung getrennet zuſehen dermaſſen conſterniret worden daß ich mein gefaſtes Concept der geführten Intention nach zu exprimiren nicht vermocht ja vor Wehmuth mehr gelallet als geredet Es begreiffet aber iedweder von ſich ſelbſten leicht was Verluſt ein Land empfindet wann es einen getreuen Pa trioten einen klugen Rathgeber und mit einem Wort einen Mann deſſen Treu und Auffrichtigkeit bekant verliehren ſoll Wolte aber dort Demoſthe nes die betrübte Anweſenden mit dieſen Worten auffrichten Sie ſolten wiſ ſen der Große Alexander habe dieſen Fürſten erleget und es dannenhero noch eine Ehre von einem ſo mächtigen Monarchen überwunden zu werden ſo ſage mit billigern und beßern Recht zum Troſt der vornehmen Hinterblie benen der Höchſte der unüberwündliche Fürſt und Herr hat dieſen Trauerfall erreget Dann obgleich der große Alexander ein großes Theil der Welt be herrſchet ſo hat er doch nicht die gantze Welt unter ſeine Bothmäßigkeit brin gen können Zu dem war es ein eytler Ruhm von demjenigen ſo ſelbſten der Sterbligkeit unterworffen erleget zu werden Hingegen iſt dieſes ein viel größe rer Ruhm eine größere Gnade im Herrn und von dem Herrn ſterben als wel cher über alle Sterblichen ein Herr und deſſen Befehl der gantze Erdboden un terworffen Ein tapfferes und unerſchrockenes Gemüthe wünſchet ſich ein ſo glorieuſes und glückſeeliges Ende und die gröſte Klugheit menſchlicher Ver nunfft beſtehet darinne daß man nach dem Exempel der Lacedæmonier da ſie wieder die Meſſiner zu Felde gezogen ſtets ein Todes Zeichen an ſich gehabt und mit ſolchem Character eines rechtſchaffenen Chriſten den unveränderlichen Schluß des Himmels freudig erwartet haben Wer ſolche Gedancken in ſei nem Leben ſühret der ſchmecket die angenehmſte Süßigkeit im Sterben und wer ſich die himmliſche Vergnügung zum Zweck ausgeſetzet der betrachtet den Todt als ein ſicheres Pfand ſeine Intention zu erreichen und ſich in der Voll kommenheit zuſehen Wer wolte demnach hier nicht ausruffen Glückſee liger Koſpoth Welcher einen ſo herrlichen Lohn ſeiner fürtrefflichen Tu genden erhalten und in einem Augenblick von denen vielfältigen Sorgen ſo die ſes mühſeelige Leben begleiten entriſſen worden Gleichwie aber unſer hoch ſeeliger Herr Geheimbde Rath und Ober Auffſeher der Graffſchafft Manßfeld iederzeit ſich vieles Glückes in ſeinem Leben hat rühmen können ſo genießet er deſſen auch annoch nach ſeinem Tode daß allerſeits hochgeſchätzte Gönner und Patronen dem verblichenen Cörpee welcher biß anhero eine Wohnung einer ſo theuren Seele geweſen und nunmehro in das hochadeliche Koſpothiſche Erb Begräbnüß nach Burgau gebracht werden ſoll auf beſchehen geziemendes Erſuchen zu begleiten ſich gefallen laſſen Es gereichet ſolches zu ſämtl Hochbetrübten beſonderer Conſolation und be finden ſich zu männiglich angenehmen Dienſtbezeugungẽ höchſt verbunden wer den auch ſolches zu erweiſen keine Zeit und Gelegenheit verabſäumen wün ſchen darneben von Herzen daß ihnen erfreulichere Occaſion als gegenwärtige iſt an die Hand möchte gegeben werden Das
36 Verbindung getrennet zuſehen dermaſſen conſterniret worden daß ich mein gefaſtes Concept der geführten Intention nach zu exprimiren nicht vermocht ja vor Wehmuth mehr gelallet als geredet Es begreiffet aber iedweder von ſich ſelbſten leicht was Verluſt ein Land empfindet wann es einen getreuen Pa trioten einen klugen Rathgeber und mit einem Wort einen Mann deſſen Treu und Auffrichtigkeit bekant verliehren ſoll Wolte aber dort Demolthe nes die betrübte Anweſenden mit dieſen Worten auffrichten Sie ſolten wiſ ſen der Große alexander habe dieſen Fürſten erleget und es dannenhero noch eine Ehre von einem ſo mächtigen Monarchen uberwunden zu werden ſo ſage mit billigern und beßern Recht zum Troſt der vornehmen Hinterblie benen der Höchſte der unüberwündliche Fürſt und Herr hat dieſen Trauerfall erreget Dann obgleich der große Alexaader ein großes Theil der Welt be herrſchet ſo hat er doch nicht die gantze Welt unter ſeine Bothmäßigkeit brin gen können Zu dem war es ein eytler Ruhm von demjenigen ſo ſelbſten der Sterbligkeit unterworffen erleget zu werden Hingegen iſt dieſes ein viel größe rer Ruhm eine größere Gnade im Herrn und von dem Herrn ſterben als wel cher über alle Sterblichen ein Herr und deſſen Befehl der gantze Erdboden un terworffen Ein tapfferes und unerſchrockenes Gemüthe wünſchet ſich ein ſo glorieuſes und glückſeeliges Ende und die gröſte Klugheit menſchlicher Ver nunfft beſtehet darinne daß man nach dem Exempel der Lacedæmonier da ſie wieder die Meſſiner zu Felde gezogen ſtets ein Todes Zeichen an ſich gehabt und mit ſolchem Character eines rechtſchaffenen Chriſten den unveränderlichen Schluß des Himmels freudig erwartet haben Wer ſolche Gedancken in ſei nem Leben führet der ſchmecket die angenehmſte Süßigkeit im Sterben und wer ſich die himnmliſche Vergnügung zum Zweck ausgeſetzet der betrachtet den Todt als ein ſicheres Pfand ſeine Intention zu erreichen und ſich in der Voll kommenheit zuſehen Wer wolte demnach hier nicht ausruffen Glückſee liger Koſpoth Welcher einen ſo herrlichen Lohn ſeiner fürtrefflichen Tu genden erhalten und in einem Augenblick von denen vielfältigenSorgen ſo die ſes mühſeelige Leben begleiten entriſſen worden Gleichwie aber unſer hoch ſeeliger Herr Geheimbde Rath und Ober Auffſeher der Graffſchafft Manßfeld iederzeit ſich vieles Glückes in ſeinem Leben hat rühmen können ſo genießet er deſſen auch annoch nach ſeinem Tode daß allerſeits hochgeſchatzte Gonner und atronen dem verblichenen Cörper welcher biß anhero eine Wohnung einer ſo theuren Seele geweſen und nunmehro in das hochadeliche Koſpothiſche Erb Begräbnüß nach Burgau gebracht werden ſoll auf beſchehen geziemendes Erſuchen zu begleiten ſich gefallen laſſen Es gereichet ſolches zu ſämtl Hochbetrübten beſonderer Conſolation und be finden ſich zu männiglich angenehmenDienſtbezeugungẽ höchſt verbunden wer den auch ſolches zu erweiſen keine Zeit und Gelegenheit verabſäumen wün ſchen darneben von Herzen daß ihnen erfreukichere Occaſion als gegenwärtige iſt an die Hand möchte gegeben werden Das