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Bohnens Asſiſtenz zu gebrauchen. Damit auch ferner nichts verabſäumet

werden möchte·/ wurde auf äuſſerſtes Verlangen der ſonſt gewöhnliche Me-

dicus, als der hieſige Stadt-Phyſicus, Herr D. Berggold·/ der des Herrn

Geheimen Raths Natur·/ Conſtitution und andere Accidentia genau in-

ne gehabt·/ des förderlichſten herbey gehohlet·/ welche beyderſeits an Jhrem

unermüdeten Fleiß es nicht ermangeln·/ ſondern durch alle erſinnliche·/ koſt-

bahre und dienliche Mittel zu remediren ſich höchſt angelegen ſeyn laſſen.

Weilen aber die verlebte Natur hülffliche Hand zu leiſten nicht vermögend·/

und dahero die Beſorgnis ſchlechter Beßerung faſt anwachſen wolte·/ wur-

de am 12. Octobr. gegen Mittag der allenthalben geprieſene Prediger und

Profeſſor SS. Theologiæ, Herr D. Seeligmann geruffen·/ welcher auch ſich

willigſt finden ließ·/ und einſtellete·/ und nach allerfreundlichſter Be-

willkommung einen kurtzen Antrag thate·/ worauf der Seeligſte Herr Ge-

heime Rath ſich erklährete: Er habe beſtändig dieſes Seine Sorge

ſeyn laſſen·/ GOtt anzuruffen·/ daß Er·/ wenn es zum ſterben kom-

men ſolte·/ mit Jhme gut und wohl machen möchte. Auch zu mehrer Be-

kräfftigung der hierzu erwehlten Meditationen ſich ſein Gebet-Buch rei-

chen ließ·/ und dieſes hinzuſetzte: Der Herr·/ der gerne unſer Gebet

und Seuffzen höret·/ wird auch längſt darzu ein gnädiges Amen geſpro-

chen haben·/ und mich deſſen·/ ſo Jch darinnen von Jhme geſuchet·/ zu

rechter Zeit und Stunde gewehren. Laß hierüber noch einen ſchönen

Locum aus dem ſeel. Luthero von unſerer Vereinigung mit GOtt durch den

Glauben·/ welchen Er zur täglichen Andacht mit in ſelbiges Buch gezeich-

net. Wormit dieſe erſte Beſuchung unter mehrern guten Gedancken beſchloſ-

ſen ward. Gegen Abend fand ſich obberührter Herr D. Seeligmann wie-

derum ein·/ um das Vormittags gefaſſete Vorhaben·/ mit gutem Troſt bey-

zuſpringen·/ ferner auszuführen·/ und Jhn ſodann zu einer geſegneten Ruhe

der Göttlichen Gnade anzubefehlen·/ welches auch dergeſtalt zu wercke ge-

richtet wurde. Den 13. Octobr. des Morgends gegen 4. Uhr ließ der hoch-

ſeeligſte Herr Geheime Rath bey ziemlicher Schwachheit ein recht ſehnli-

ches Verlangen nach dem hochwürdigen heiligen Abendmahl vermercken·/ be-

gehrte dannenhero·/ daß Herr D. Seeligmann möchte erfordert werden·/

dieſer erſchiene willigſt·/ machete eine kurtze Vorbereitung·/ nach deren End-

ſchafft der Herr Geheimbde Rath ſeel. eine fürtreffl. ſchöne und nachdrückl.

Beichte ablegte·/ wordurch der anweſende Seelſorger ſowohl·/ als ſämtl.

Umſtehende zu einer groſſen Hertzens-Bewegung gereitzet wurden·/ erwartete

darauf mit brünſtiger Devotion der Abſolution, daraus Er die einge-

miſchten Seuffzer und Kern-Sprüche meiſtens nachſprach·/ ſich auch durch

ferners Beten und Singen zur ſeeligſten Genieſſung der wahren Lebens-

Speiſe und Trancks geſchickt machete·/ die de·m ebenfalls mit hertzinnigli-

cher Vergnügung und Begierde geſchahe·/ worüber mehrgerühmter Herr

D. Seeligmann das Zeugnis ertheilet:

Daß Er niemahls der Freude vergeſſen werde·/ ſo der ſeel.

Herr Geheimbde Rath damahls von ſich ſpüren laſſen.

Selbiger aber mehr Raum zugeben·/ verlangte der nunmehro in GOtt

ruhende hochſeeligſte Mann etwas allein zu ſeyn·/ und in der Stille der ho-

hen
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Bohnens Asſiſtenz zu gebrauchen. Damit auch ferner nichts verabſäumet

werden möchte / wurde auf äuſſerſtes Verlangen der ſonſt gewöhnliche Me-

dicus, als der hieſige Stadt-Phyſicus, Herr D. Berggold / der des Herrn

Geheimen Raths Natur / Conſtitution und andere Accidentia genau in-

ne gehabt / des förderlichſten herbey gehohlet / welche beyderſeits an Jhrem

unermüdeten Fleiß es nicht ermangeln / ſondern durch alle erſinnliche / koſt-

bahre und dienliche Mittel zu remediren ſich höchſt angelegen ſeyn laſſen.

Weilen aber die verlebte Natur hülffliche Hand zu leiſten nicht vermögend /

und dahero die Beſorgnis ſchlechter Beßerung faſt anwachſen wolte / wur-

de am 12. Octobr. gegen Mittag der allenthalben geprieſene Prediger und

Profeſſor SS. Theologiæ, Herr D. Seeligmann geruffen / welcher auch ſich

willigſt finden ließ 7 und einſtellete / und nach allerfreundlichſter Be-

willkommung einen kurtzen Antrag thate / worauf der Seeligſte Herr Ge-

heime Rath ſich erklährete: Er habe beſtändig dieſes Seine Sorge

ſeyn laſſen / GOtt anzuruffen / daß Er / wenn es zum ſterben kom-

men ſolte / mit Jhme gut und wohl machen möchte. Auch zu mehrer Be-

kräfftigung der hierzu erwehlten Meditationen ſich ſein Gebet-Buch rei-

chen ließ / und dieſes hinzuſetzte: Der Herr / der gerne unſer Gebet

und Seuffzen höret / wird auch längſt darzu ein gnädiges Amen geſpro-

chen haben / und mich deſſen / ſo Jch darinnen von Jhme geſuchet / zu

rechter Zeit und Stunde gewehren. Laß hierüber noch einen ſchönen

Locum aus dem ſeel. Lutbero von unſerer Vereinigung mit GOtt durch den

Glauben / welchen Er zur täglichen Andacht mit in ſelbiges Buch gezeich-

net. Wormit dieſe erſte Beſuchung unter mehrern guten Gedancken beſchloſ-

ſen ward. Gegen Abend fand ſich obberührter Herr D. Seeligmann wie-

derum ein / um das Vormittags gefaſſete Vorhaben / mit gutem Troſt bey-

zuſpringen / ferner auszuführen / und Jhn ſodann zu einer geſegneten Ruhe

der Göttlichen Gnade anzubefehlen / welches auch dergeſtalt zu wercke ge-

richtet wurde. Den 13. Octobr. des Morgends gegen 4. Uhr ließ der hoch-

ſeeligſte Herr Geheime Rath bey ziemlicher Schwachheit ein recht ſehnli-

ches Verlangen nach dem hochwürdigen heiligen Abendmahl vermercken / be-

gehrte dannenhero / daß Herr D. Seeligmann möchte erfordert werden /

dieſer erſchiene willigſt / machete eine kurtze Vorbereitung / nach deren End-

ſchafft der Herr Geheimbde Rath ſeel. eine fürtreffl. ſchöne und nachdrückl.

Beichte ablegte / wordurch der anweſende Seelſorger ſowohl / als ſämtl.

Umſtehende zu einer groſſen Hertzens-Bewegung gereitzet wurden / erwartete

darauf mit brünſtiger Devotion der Abſolution, daraus Er die einge-

miſchten Seuffzer und Kern-Sprüche meiſtens nachſprach / ſich auch durch

ferners Beten und Singen zur ſeeligſten Genieſſung der wahren Lebens-

Speiſe und Trancks geſchickt machete / die denn ebenfalls mit hertzinnigli-

cher Vergnügung und Begierde geſchahe / worüber mehrgerühmter Herr

D. Seeligmann das Zeugnis ertheilet:

Daß Er niemahls der Freude vergeſſen werde / ſo der ſeel.

Herr Geheimbde Rath damahls von ſich ſpüren laſſen.

Selbiger aber mehr Raum zugeben / verlangte der nunmehro in GOtt

ruhende hochſeeligſte Mann etwas allein zu ſeyn / und in der Stille der ho-

hen

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30 Bohnens Asſiſtenz zu gebrauchen Damit auch ferner nichts verabſäumet werden möchte wurde auf äuſſerſtes Verlangen der ſonſt gewöhnliche Me dicus als der hieſige Stadt Phyſicus Herr D Berggold der des Herrn Geheimen Raths Natur Conſtitution und andere Accidentia genau in ne gehabt des förderlichſten herbey gehohlet welche beyderſeits an Jhrem unermüdeten Fleiß es nicht ermangeln ſondern durch alle erſinnliche koſt bahre und dienliche Mittel zu remediren ſich höchſt angelegen ſeyn laſſen Weilen aber die verlebte Natur hülffliche Hand zu leiſten nicht vermögend und dahero die Beſorgnis ſchlechter Beßerung faſt anwachſen wolte wur de am 12 Octobr gegen Mittag der allenthalben geprieſene Prediger und Profeſſor SS Theologiæ Herr D Seeligmann geruffen welcher auch ſich willigſt finden ließ und einſtellete und nach allerfreundlichſter Be willkommung einen kurtzen Antrag thate worauf der Seeligſte Herr Ge heime Rath ſich erklährete Er habe beſtändig dieſes Seine Sorge ſeyn laſſen GOtt anzuruffen daß Er wenn es zum ſterben kom men ſolte mit Jhme gut und wohl machen möchte Auch zu mehrer Be kräfftigung der hierzu erwehlten Meditationen ſich ſein Gebet Buch rei chen ließ und dieſes hinzuſetzte Der Herr der gerne unſer Gebet und Seuffzen höret wird auch längſt darzu ein gnädiges Amen geſpro chen haben und mich deſſen ſo Jch darinnen von Jhme geſuchet zu rechter Zeit und Stunde gewehren Laß hierüber noch einen ſchönen Locum aus dem ſeel Luthero von unſerer Vereinigung mit GOtt durch den Glauben welchen Er zur täglichen Andacht mit in ſelbiges Buch gezeich net Wormit dieſe erſte Beſuchung unter mehrern guten Gedancken beſchloſ ſen ward Gegen Abend fand ſich obberührter Herr D Seeligmann wie derum ein um das Vormittags gefaſſete Vorhaben mit gutem Troſt bey zuſpringen ferner auszuführen und Jhn ſodann zu einer geſegneten Ruhe der Göttlichen Gnade anzubefehlen welches auch dergeſtalt zu wercke ge richtet wurde Den 13 Octobr des Morgends gegen 4 Uhr ließ der hoch ſeeligſte Herr Geheime Rath bey ziemlicher Schwachheit ein recht ſehnli ches Verlangen nach dem hochwürdigen heiligen Abendmahl vermercken be gehrte dannenhero daß Herr D Seeligmann möchte erfordert werden dieſer erſchiene willigſt machete eine kurtze Vorbereitung nach deren End ſchafft der Herr Geheimbde Rath ſeel eine fürtreffl ſchöne und nachdrückl Beichte ablegte wordurch der anweſende Seelſorger ſowohl als ſämtl Umſtehende zu einer groſſen Hertzens Bewegung gereitzet wurden erwartete darauf mit brünſtiger Devotion der Abſolution daraus Er die einge miſchten Seuffzer und Kern Sprüche meiſtens nachſprach ſich auch durch ferners Beten und Singen zur ſeeligſten Genieſſung der wahren Lebens Speiſe und Trancks geſchickt machete die dem ebenfalls mit hertzinnigli cher Vergnügung und Begierde geſchahe worüber mehrgerühmter Herr D Seeligmann das Zeugnis ertheilet Daß Er niemahls der Freude vergeſſen werde ſo der ſeel Herr Geheimbde Rath damahls von ſich ſpüren laſſen Selbiger aber mehr Raum zugeben verlangte der nunmehro in GOtt ruhende hochſeeligſte Mann etwas allein zu ſeyn und in der Stille der ho hen
30 Bohnens Asſiſtenz zu gebrauchen Damit auch ferner nichts verabſäumet werden möchte wurde auf äuſſerſtes Verlangen der ſonſt gewöhnliche Me dicus als der hieſige Stadt Phyſicus Herr D Berggold der des Herrn Geheimen Raths Natur Conſtitution und andere Accidentia genau in ne gehabt des förderlichſten herbey gehohlet welche beyderſeits an Jhrem unermüdeten Fleiß es nicht ermangeln ſondern durch alle erſinnliche koſt bahre und dienliche Mittel zu remediren ſich höchſt angelegen ſeyn laſſen Weilen aber die verlebte Natur hülffliche Hand zu leiſten nicht vermögend und dahero die Beſorgnis ſchlechter Beßerung faſt anwachſen wolte wur de am 12 Octobr gegen Mittag der allenthalben geprieſene Prediger und Profeſſor SS Theologiæ Herr D Seeligmann geruffen welcher auch ſich willigſt finden ließ 7 und einſtellete und nach allerfreundlichſter Be willkommung einen kurtzen Antrag thate worauf der Seeligſte Herr Ge heime Rath ſich erklährete Er habe beſtändig dieſes Seine Sorge ſeyn laſſen GOtt anzuruffen daß Er wenn es zum ſterben kom men ſolte mit Jhme gut und wohl machen möchte Auch zu mehrer Be kräfftigung der hierzu erwehlten Meditationen ſich ſein Gebet Buch rei chen ließ und dieſes hinzuſetzte Der Herr der gerne unſer Gebet und Seuffzen höret wird auch längſt darzu ein gnädiges Amen geſpro chen haben und mich deſſen ſo Jch darinnen von Jhme geſuchet zu rechter Zeit und Stunde gewehren Laß hierüber noch einen ſchönen Locum aus dem ſeel Lutbero von unſerer Vereinigung mit GOtt durch den Glauben welchen Er zur täglichen Andacht mit in ſelbiges Buch gezeich net Wormit dieſe erſte Beſuchung unter mehrern guten Gedancken beſchloſ ſen ward Gegen Abend fand ſich obberührter Herr D Seeligmann wie derum ein um das Vormittags gefaſſete Vorhaben mit gutem Troſt bey zuſpringen ferner auszuführen und Jhn ſodann zu einer geſegneten Ruhe der Göttlichen Gnade anzubefehlen welches auch dergeſtalt zu wercke ge richtet wurde Den 13 Octobr des Morgends gegen 4 Uhr ließ der hoch ſeeligſte Herr Geheime Rath bey ziemlicher Schwachheit ein recht ſehnli ches Verlangen nach dem hochwürdigen heiligen Abendmahl vermercken be gehrte dannenhero daß Herr D Seeligmann möchte erfordert werden dieſer erſchiene willigſt machete eine kurtze Vorbereitung nach deren End ſchafft der Herr Geheimbde Rath ſeel eine fürtreffl ſchöne und nachdrückl Beichte ablegte wordurch der anweſende Seelſorger ſowohl als ſämtl Umſtehende zu einer groſſen Hertzens Bewegung gereitzet wurden erwartete darauf mit brünſtiger Devotion der Abſolution daraus Er die einge miſchten Seuffzer und Kern Sprüche meiſtens nachſprach ſich auch durch ferners Beten und Singen zur ſeeligſten Genieſſung der wahren Lebens Speiſe und Trancks geſchickt machete die denn ebenfalls mit hertzinnigli cher Vergnügung und Begierde geſchahe worüber mehrgerühmter Herr D Seeligmann das Zeugnis ertheilet Daß Er niemahls der Freude vergeſſen werde ſo der ſeel Herr Geheimbde Rath damahls von ſich ſpüren laſſen Selbiger aber mehr Raum zugeben verlangte der nunmehro in GOtt ruhende hochſeeligſte Mann etwas allein zu ſeyn und in der Stille der ho hen