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(29)
von Jugend auf angewehnte Gefliſſenheit wahrer Gottesfurcht·/ welche
die Verheiſſung dieſes und des zukünfftigen Lebens hat·/ ſehr dienlich gewe-
ſen. Jemehr ſeiner Tage worden·/ jemehr hat Er ſich bemühet und dahin
geſtrebet·/ im Chriſtenthum·/ Glauben und Gottſeeligkeit zu wachſen·/ und
mit Herannahung Seines Alters Seinem GOtt ſich genähert·/ GOtt und
Sein Wort hochgehalten·/ darinnen fleißig geforſchet·/ auch andere geiſt-
reiche Bücher und Schrifften geleſen·/ und ſich daraus erbauet. Den Herrn
Jeſum·/ als der heil. Göttl. Schrifft Kern und Stern·/ Krafft und Safft
daraus gezogen. Die Predigten mit gebührender Andacht gehöret·/ des
öffentlichen·/ auch privat Gottesdienſtes mit den Seinigen zu Hauße mit
möglichſten Fleiße abgewartet·/ der heil. Abſolution und Abendmahls
des Herrn zu rechter Zeit ſich gebrauchet·/ und vermittelſt ſolcher heiligen
Ubungen·/ durch Verleihung Göttl. Krafft und Beyſtandes Seinen Glau-
ben mercklich geſtärcket·/ um das fürgeſteckte Ziel der Seeligkeit zu er-
reichen.
Dieſes alles wird nicht zu dem Ende hier erwehnet·/ als ob man
Jhn vor einen Heiligen·/ oder von Sünden und Laſtern befreyeten Men-
ſchen ausgeben wolle. Nein·/ ſondern Er iſt keines weges untadelhaff-
tig geweſen·/ und hat Seine Unvollkommenheiten·/ Schwachheiten und Ge-
brechligkeiten und viele Fehler ſelbſt wohl angemercket·/ und vor einen
groſſen Sünder in Demuth und Niedrigkeit ſich gehalten·/ und wie Sein
einiger Troſt war·/ ſich erkennen und ſich beſſern·/ alſo hat Er täglich in
wahrer Bußfertigkeit Seine Sünde GOtt abgebeten·/ Sein Hertz und
Gemüth gen Himmel·/ und mit dem Sein Gewerbe angeſtellet·/ von den
Welt-Reitzungen ſich abgezogen·/ die Eitelkeit dieſer Zeit verworffen·/ und
zu Seinem Schöpffer in ſchuldiger Danckbarkeit ſich gewendet.
So viel endlich die von GOtt dem wohlſeel. Herrn Geheimb-
den Rath und Ober-Aufſeher verliehene Natur und Leibes-Conſtitu-
tion betrifft·/ iſt zwar dieſelbe nicht eben die ſtärckeſte·/ doch alſo beſchaf-
fen geweſen/ daß Er Seinen Schöpffer auch dieſerwegen zu loben
und zu preiſen hohe Urſach gefunden·/ ſcharffe Flüſſe·/ woraus das ſchmertz-
haffte Glieder-Wehe·/ Podagra und Chiragra ſich formiret·/ haben in Sei-
nem männlichen Alter Jhn zu beſchweren angefangen·/ welche im Fort-
gange der Jahre nicht ab-ſondern·/ wie in gemein zu geſchehen pfleget·/ zu-
genommen·/ alſo·/ daß ſelten ein Jahr verſtrichen·/ in deme Er nicht ein
oder mehrmahl das Bette halten müſſen·/ nnd ſolches hat ſo lange gedau-
ret·/ biß endlich am 26. Sept. war der Montag nach Michaelis, die letzten
Zufälle zu Dresden·/ woſelbſt Er denen Landtags Conſultationibus bey-
gewohnet·/ ſich ſpüren und fühlen laſſen·/ welche in einem harten Bruſt- und
Magen-drucken·/ mit etwas innerlicher Hitze·/ kurtzen Athem·/ hefftigen Ble-
hungen·/ ſteter Unruhe und ſchlaffloſen Nächten beſtanden; Dieſe haben auch
nach und nach auf der gen Leipzig vorgehabten Reiſe unterweges zu Hobo-
ſen und Belgersheyn den 30. dito und 1. Octobr. ſich immer vergröſſert·/ daß
hochermeldter Herr Geheime Rath und Ober-Aufſeher den 3. Octobr.
ſchleunigen beſſern Rath und Hülffe zu haben nacher Leipzig geeilet·/ um
ſich des weltberühmten Medici und Profeſſoris Publici Hrn. D. Johann
Bohnens
H
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von Jugend auf angewehnte Gefliſſenheit wahrer Gottesfurcht / welche
die Verheiſſung dieſes und des zukünfftigen Lebens hat / ſehr dienlich gewe-
ſen. Jemehr ſeiner Tage worden / jemehr hat Er ſich bemühet und dahin
geſtrebet / im Chriſtenthum / Glauben und Gottſeeligkeit zu wachſen / und
mit Herannahung Seines Alters Seinem GOtt ſich genähert / GOtt und
Sein Wort hochgehalten / darinnen fleißig geforſchet / auch andere geiſt-
reiche Bücher und Schrifften geleſen / und ſich darans erbauet. Den Herrn
Jeſum / als der heil. Göttl. Schrifft Kern und Stern / Krafft und Safft
daraus gezogen. Die Predigten mit gebührender Andacht gehöret / des
offentlichen / auch privat Gottesdienſtes mit den Seinigen zu Hauße mit
möglichſten Fleiße abgewartet / der heil. Abſolution und Abendmahls
des Herrn zu rechter Zeit ſich gebrauchet /·und vermittelſt ſolcher heiligen
Ubungen / durch Verleihung Göttl. Krafft und Beyſtandes Seinen Glau-
ben mercklich geſtärcket / um das fürgeſteckte Ziel der Seeligkeit z· er-
reichen.
Dieſes alles wird nicht zu dem Ende hier erwehnet / als ob man
Jhn vor einen Heiligen / oder von Sünden und Laſtern befreyeten Men-
ſchen ausgeben wolle. Nein / ſondern Er iſt keines weges untadelhaff-
tig geweſen / und hat Seine Unvollkommenheiten / Schwachheiten und Ge-
brechligkeiten und viele Fehler ſelbſt wohl angemercket / und vor einen
groſſen Sünder in Demuth und Niedrigkeit ſich gehalten / und wie Sein
einiger Troſt war / ſich erkennen und ſich beſſern / alſo hat Er täglich in
wahrer Bußfertigkeit Seine Sünde GOtt abgebeten / Sein Hertz und
Gemüth gen Himmel / und mit dem Sein Gewerbe angeſtellet / von den
Welt-Reitzungen ſich abgezogen / die Eitelkeit dieſer Zeit verworffen / und
zu Seinem Schöpffer in ſchuldiger Danckbarkeit ſich gewendet.
So viel endlich die von GOtt dem wohlſeel. Herrn Geheimb-
den Rath und Ober-Aufſeher verliehene Natur und Leibes-Conſtitu-
tion betrifft / iſt zwar dieſelbe nicht eben die ſtärckeſte / doch alſo beſchaf-
fen geweſen· daß Er Seinen Schöpffer auch dieſerwegen zu loben
und zu preiſen hohe Urſach gefunden / ſcharffe Flüſſe / woraus das ſchmertz-
haffte Glieder-Wehe / Podagra und Chiragra ſich formiret / haben in Sei-
nem männlichen Alter Jhn zu beſchweren angefangen / welche im Fort-
gange der Jahre nicht ab-ſondern / wie in gemein zu geſchehen pfleget / zu-
genommen t alſo / daß ſelten ein Jahr verſtrichen / in deme Er nicht ein
oder mehrmahl das Bette halten müſſen / nnd ſolches hat ſo lange gedau-
ret / biß endlich am 26. Sept. war der Montag nach Michaelis, die letzten
Zufälle zu Dresden / woſelbſt Er denen Landtags Conſultationibus bey-
gewohnet / ſich ſpüren und fühlen laſſen / welche in einem harten Bruſt-·und
Magen-drucken / mit etwas innerlicher Hitze / kurtzen Athem / hefftigen Ble-
hungen /·ſteter Unruhe und ſchlaffloſen Nächten beſtanden; Dieſe haben auch
nach und nach auf der gen Leipzig vorgehabten Reiſe unterweges zu Hobo-
ſen und Belgersheyn den 30. dito und i. Octobr. ſich immer vergröſſert / daß
hochermeldter Herr Geheime Rath und Ober-Aufſeher den 3. Octobr.
ſchleunigen beſſern Rath und Hülffe zu haben nacher Leipzig geeilet / um
ſich des weltberühmten Medici und Profeſſoris Publici Hrn. D. Johann
Bohnens
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29 von Jugend auf angewehnte Gefliſſenheit wahrer Gottesfurcht welche die Verheiſſung dieſes und des zukünfftigen Lebens hat ſehr dienlich gewe ſen Jemehr ſeiner Tage worden jemehr hat Er ſich bemühet und dahin geſtrebet im Chriſtenthum Glauben und Gottſeeligkeit zu wachſen und mit Herannahung Seines Alters Seinem GOtt ſich genähert GOtt und Sein Wort hochgehalten darinnen fleißig geforſchet auch andere geiſt reiche Bücher und Schrifften geleſen und ſich daraus erbauet Den Herrn Jeſum als der heil Göttl Schrifft Kern und Stern Krafft und Safft daraus gezogen Die Predigten mit gebührender Andacht gehöret des öffentlichen auch privat Gottesdienſtes mit den Seinigen zu Hauße mit möglichſten Fleiße abgewartet der heil Abſolution und Abendmahls des Herrn zu rechter Zeit ſich gebrauchet und vermittelſt ſolcher heiligen Ubungen durch Verleihung Göttl Krafft und Beyſtandes Seinen Glau ben mercklich geſtärcket um das fürgeſteckte Ziel der Seeligkeit zu er reichen Dieſes alles wird nicht zu dem Ende hier erwehnet als ob man Jhn vor einen Heiligen oder von Sünden und Laſtern befreyeten Men ſchen ausgeben wolle Nein ſondern Er iſt keines weges untadelhaff tig geweſen und hat Seine Unvollkommenheiten Schwachheiten und Ge brechligkeiten und viele Fehler ſelbſt wohl angemercket und vor einen groſſen Sünder in Demuth und Niedrigkeit ſich gehalten und wie Sein einiger Troſt war ſich erkennen und ſich beſſern alſo hat Er täglich in wahrer Bußfertigkeit Seine Sünde GOtt abgebeten Sein Hertz und Gemüth gen Himmel und mit dem Sein Gewerbe angeſtellet von den Welt Reitzungen ſich abgezogen die Eitelkeit dieſer Zeit verworffen und zu Seinem Schöpffer in ſchuldiger Danckbarkeit ſich gewendet So viel endlich die von GOtt dem wohlſeel Herrn Geheimb den Rath und Ober Aufſeher verliehene Natur und Leibes Conſtitu tion betrifft iſt zwar dieſelbe nicht eben die ſtärckeſte doch alſo beſchaf fen geweſen daß Er Seinen Schöpffer auch dieſerwegen zu loben und zu preiſen hohe Urſach gefunden ſcharffe Flüſſe woraus das ſchmertz haffte Glieder Wehe Podagra und Chiragra ſich formiret haben in Sei nem männlichen Alter Jhn zu beſchweren angefangen welche im Fort gange der Jahre nicht ab ſondern wie in gemein zu geſchehen pfleget zu genommen ⋯ alſo daß ſelten ein Jahr verſtrichen in deme Er nicht ein oder mehrmahl das Bette halten müſſen nnd ſolches hat ſo lange gedau ret biß endlich am 26 Sept war der Montag nach Michaelis die letzten Zufälle zu Dresden woſelbſt Er denen Landtags Conſultationibus bey gewohnet ſich ſpüren und fühlen laſſen welche in einem harten Bruſt und Magen drucken mit etwas innerlicher Hitze kurtzen Athem hefftigen Ble hungen ſteter Unruhe und ſchlaffloſen Nächten beſtanden Dieſe haben auch nach und nach auf der gen Leipzig vorgehabten Reiſe unterweges zu Hobo ſen und Belgersheyn den 30 dito und 1 Octobr ſich immer vergröſſert daß hochermeldter Herr Geheime Rath und Ober Aufſeher den 3 Octobr ſchleunigen beſſern Rath und Hülffe zu haben nacher Leipzig geeilet um ſich des weltberühmten Medici und Profeſſoris Publici Hrn D Johann Bohnens H
29 von Jugend auf angewehnte Gefliſſenheit wahrer Gottesfurcht welche die Verheiſſung dieſes und des zukünfftigen Lebens hat ſehr dienlich gewe ſen Jemehr ſeiner Tage worden jemehr hat Er ſich bemühet und dahin geſtrebet im Chriſtenthum Glauben und Gottſeeligkeit zu wachſen und mit Herannahung Seines Alters Seinem GOtt ſich genähert GOtt und Sein Wort hochgehalten darinnen fleißig geforſchet auch andere geiſt reiche Bücher und Schrifften geleſen und ſich darans erbauet Den Herrn Jeſum als der heil Göttl Schrifft Kern und Stern Krafft und Safft daraus gezogen Die Predigten mit gebührender Andacht gehöret des offentlichen auch privat Gottesdienſtes mit den Seinigen zu Hauße mit möglichſten Fleiße abgewartet der heil Abſolution und Abendmahls des Herrn zu rechter Zeit ſich gebrauchet und vermittelſt ſolcher heiligen Ubungen durch Verleihung Göttl Krafft und Beyſtandes Seinen Glau ben mercklich geſtärcket um das fürgeſteckte Ziel der Seeligkeit z er reichen Dieſes alles wird nicht zu dem Ende hier erwehnet als ob man Jhn vor einen Heiligen oder von Sünden und Laſtern befreyeten Men ſchen ausgeben wolle Nein ſondern Er iſt keines weges untadelhaff tig geweſen und hat Seine Unvollkommenheiten Schwachheiten und Ge brechligkeiten und viele Fehler ſelbſt wohl angemercket und vor einen groſſen Sünder in Demuth und Niedrigkeit ſich gehalten und wie Sein einiger Troſt war ſich erkennen und ſich beſſern alſo hat Er täglich in wahrer Bußfertigkeit Seine Sünde GOtt abgebeten Sein Hertz und Gemüth gen Himmel und mit dem Sein Gewerbe angeſtellet von den Welt Reitzungen ſich abgezogen die Eitelkeit dieſer Zeit verworffen und zu Seinem Schöpffer in ſchuldiger Danckbarkeit ſich gewendet So viel endlich die von GOtt dem wohlſeel Herrn Geheimb den Rath und Ober Aufſeher verliehene Natur und Leibes Conſtitu tion betrifft iſt zwar dieſelbe nicht eben die ſtärckeſte doch alſo beſchaf fen geweſen daß Er Seinen Schöpffer auch dieſerwegen zu loben und zu preiſen hohe Urſach gefunden ſcharffe Flüſſe woraus das ſchmertz haffte Glieder Wehe Podagra und Chiragra ſich formiret haben in Sei nem männlichen Alter Jhn zu beſchweren angefangen welche im Fort gange der Jahre nicht ab ſondern wie in gemein zu geſchehen pfleget zu genommen t alſo daß ſelten ein Jahr verſtrichen in deme Er nicht ein oder mehrmahl das Bette halten müſſen nnd ſolches hat ſo lange gedau ret biß endlich am 26 Sept war der Montag nach Michaelis die letzten Zufälle zu Dresden woſelbſt Er denen Landtags Conſultationibus bey gewohnet ſich ſpüren und fühlen laſſen welche in einem harten Bruſt und Magen drucken mit etwas innerlicher Hitze kurtzen Athem hefftigen Ble hungen ſteter Unruhe und ſchlaffloſen Nächten beſtanden Dieſe haben auch nach und nach auf der gen Leipzig vorgehabten Reiſe unterweges zu Hobo ſen und Belgersheyn den 30 dito und i Octobr ſich immer vergröſſert daß hochermeldter Herr Geheime Rath und Ober Aufſeher den 3 Octobr ſchleunigen beſſern Rath und Hülffe zu haben nacher Leipzig geeilet um ſich des weltberühmten Medici und Profeſſoris Publici Hrn D Johann Bohnens H