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Character differences
(28)
ſchafft jemahls etwas ausgebethen·/ weniger von andern verlan-
get.
Demnach Er ſonſten erwogen·/ wie die Eheverbündniße eines Menſchen
Glück oder Unglück offtermahls machen·/ ſo hat Er auch in dieſem Stück ſich
nicht übereilet·/ ſondern müglichſte Fürſichtigkeit gebrauchet·/ und im 36ſten
Jahr ſeines Alters nach abgeſchickter inbrünſtiger Anruffung zu GOtt in
Himmel und angebrachter geziemender Werbung mit des weyland Hoch-
würdigen·/ Wohlgebohrnen Herrn·/ Herrn Johann Georgens
von Ponikau auf Pomſen·/ Neuenhoff und Schönborn Erb-
Herrns·/ Churfürſtl. Durchl. zu Sachſen Raths·/ Cammer-·Herrens·/
Decani des hohen Stiffts Meißen·/ wie auch Stiffts- und Ambt-·Haubt-
manns der Aembter Würtzen und Mügeln·/ hinterlaſſenen einigen Fräu-
lein Tochter·/ der Wohlgebohrnen Fräulein·/ Fräulein Johannen
Sophien von Ponika·u/ mit Einwilligung und Genehmhaltung
der hochgeehrten und hertzgeliebteſten Frau Mutter den 28ſten Auguſti
1666. in hochanſehnlicher Verſamlung auf dem Hauße Pomſen Prieſterlich
ſich trauen laſſen. Dieſe Seine Gemahlin hertzlich geliebet und gemeynet·/
auch die Jhme bezeugete Gegenliebe uud ſorgfältige Beywohnung danck-
bahrlich erkennet und gerühmet·/ und eine dergeſtalt vergnügte Ehe mit
Jhr in die 35. Jahr beſeſſen·/ daß die Trennung dieſes·/ nach allen Betrach-
tungen·/ feſt verknüpfft geweſenen Bandes·/ ohne ſchmertzliches Empfinden
und hertzliches Betrüben·/ nicht abgehen können.
Ob nun wohl in dieſem Seinem Eheſtande ſo wenig·/ als in Seinem
übrigen Leben an Creutz und Leyden·/ als dem rechten Character der Chri-
ſten·/ welches Er·/ durch immer anhaltenden kräncklichen Zuſtand der hertz-
geliebteſten Ehegemahlin empfunden·/ auch durch eigene ſchmertzhaffte Kranck-
heit·/ ausſtehen müſſen·/ und daß Er von Kindheit an durch Krieges preſſu-
ren·/ Plünderung·/ zeitlichen Verluſt Seines lieben Herrn Vaters in den zar-
teſten Jahren·/ und andere Zufälle·/ ſo allhier inſonderheit nicht erzehlet
werden·/ Jhme nicht ermangelt; So hat Er doch·/ durch Göttlichen Bey-
ſtand den Muth nie ſincken laſſen·/ ſondern Gutes und Böſes mit gleicher
Standhafftigkeit angenommen·/ und wie bey jenem ſich nicht erhoben·/ alſo
bey dieſem nie allzu verzagt geweſen; Sondern die hochnothwendige Ge-
dult und Gelaſſenheit immerzu verſpüren laſſen. So hat Er auch in Seinem
gantzen Leben·/ und mitten in dem Lauff Seiner menſchlichen Actionen und Ver-
richtungen ſtets wohlerwogen·/ daß alles irrdiſche·/ und alſo auch der Menſch
der Vergänglichkeit unterworffen·/ und auf den von GOtt und der Natur
Jhme geſetzten Mittel-Punct endlich treffen müſſe. Dannenhero Seinen
Zweck fürnehmlich auf das Ewige gerichtet·/ und Sein menſchliches Ende
immerdar ſich fürgebildet·/ bey geſunden Tagen mit dem Todte ſich fein be-
kannt gemacht·/ alſo·/ daß Er ſowohl auf den Todt·/ als der Todt auf Jhn
gewartet. Wie Er denn um ein vernünfftiges und ſeel. Ende täglich Sei-
ne gewiſſe Gebete zu GOtt abgeſckicket·/ in Erwegung·/ daß wer alſo ſtir-
bet·/ ehe Er ſtirbet·/ nicht ſtirbet·/ wenn Er ſtirbet. Wozu Jhme dann die
von
(28)
ſchafft jemahls etwas ausgebethen / weniger von andern verlan-
get.
Demnach Er ſonſten erwogen / wie die Eheverbündniße eines Menſchen
Glück oder Unglück offtermahls machen / ſo hat Er auch in dieſem Stück ſich
nmcht übereilet / ſondern müglichſte Fürſichtigkeit gebrauchet / und im z6ſten
Jahr ſeines Alters nach abgeſchickter inbrünſtiger Anruffung zu GOtt in
Himmel und angebrachter geziemender Werbung mit des weyland Hoch-
würdigen / Wohlgebohrnen Herrn / Herrn Johann Georgl s
von Ponika· auf Pomſen / Neuenhoff und Schönborn Erb-
Herrns / Churfürſtl. Durchl. zu Sachſen Raths / Cammer- Herrens /
Decani des hohen Stiffts Meißen / wie auch Stiffts-·und Ambt- Haubt-
manns der Aembter Würtzen und Mügeln / hinterlaſſenen einigen Fräu-
lein Tochter / der Wohlgebohrnen Fräulein / Fräulein ·ohmitM·
Sophien von Ponikat / mit E·nwil·igung und Genehmhaltung
der hochgeehrten und hertzgeliebteſten Frau Mutter den r8ſten Auguſti
1666. in hochanſehnlicher Verſamlung auf dem Hauße Pomſen Prieſterlich
ſich trauen laſſen. Dieſe Seine Gemahlin hertzlich geliebet und gemeynet /
auch die Jhme bezeugete Gegenliebe uud ſorgfältige Beywohnung danck-
bahrlich erkennet und gerühmet / und eine dergeſtalt vergnügte Ehe mit
Jhr in die 35. Jahr beſeſſen / daß die Trennung dieſes / nach allen Betrach-
tungen / feſt verknüpfft geweſenen Bandes / ohne ſchmertzliches Empfinden
und hertzliches Betrüben / nicht abgehen können.
Ob nun wohl in dieſem Seinem Eheſtande ſo wenig / als in Seinem
übrigen Leben an Creutz und Leyden / als dem rechten Character der Chri-
ſten / welches Er / durch immer anhaltenden kräncklichen Zuſtand der hertz-
geliebteſten Ehegemahlin empfunden / auch durch eigene ſchmertzhaffte Kranck-
heit / ausſtehen müſſen / und daß Er von Kindheit an durch Krieges preſſu-
ren / Plünderung / zeitlichen Verluſt Seines lieben Herrn Vaters in den zar-
teſten Jahren / und andere Zufälle / ſo allhier inſonderheit nicht erzehlet
werden / Jhme nicht ermangelt; So hat Er doch / durch Göttlichen Bey-
ſtand den Muth nie ſincken laſſen / ſondern Gutes und Böſes mit gleicher
Standhafftigkeit angenommen / und wie bey jenem ſich nicht erhoben / alſo
bey dieſem nie allzu verzagt geweſen; Sondern die hochnothwendige Ge-
dult und Gelaſſenheit immerzu verſpüren laſſen. So hat Er auch in Seinem
gantzen Leben / und mitten in dem Lauff Seiner menſchlichen Actionen und·Ver-
richtungen ſtets wohlerwogen / daß alles irrdiſche / und alſo auch der Menſch
der Vergänglichkeit unterworffen / und auf den von GOtt und der Natur
Jhme geſetzten Mittel-Punct endlich treffen müſſe. Dannenhero Seinen
Zweck fürnehmlich auf das Ewige gerichtet / und Sein menſchliches Ende
immerdar ſich fürgebildet / bey geſunden Tagen mit dem Todte ſich fein be-
kannt gemacht / alſo / daß Er ſowohl auf den Todt / als der Todt auf Jhn
gewartet. Wie Er denn um ein vernünfftiges und ſeel· Ende täglich Sei-
ne gewiſſe Gebete zu GOtt abgeſckicket / in Erwegung / daß wer alſo ſtir-
bet / ehe Er ſtirbet / nicht ſtirbet / wenn Er ſtirbet. Wozu Jhme dann die
von
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28 ſchafft jemahls etwas ausgebethen weniger von andern verlan get Demnach Er ſonſten erwogen wie die Eheverbündniße eines Menſchen Glück oder Unglück offtermahls machen ſo hat Er auch in dieſem Stück ſich nicht übereilet ſondern müglichſte Fürſichtigkeit gebrauchet und im 36ſten Jahr ſeines Alters nach abgeſchickter inbrünſtiger Anruffung zu GOtt in Himmel und angebrachter geziemender Werbung mit des weyland Hoch würdigen Wohlgebohrnen Herrn Herrn Johann ⋯ Georgens von Ponikau auf Pomſen Neuenhoff und Schönborn Erb Herrns Churfürſtl Durchl zu Sachſen Raths Cammer Herrens Decani des hohen Stiffts Meißen wie auch Stiffts und Ambt Haubt manns der Aembter Würtzen und Mügeln hinterlaſſenen einigen Fräu lein Tochter der Wohlgebohrnen Fräulein Fräulein Johannen Sophien von Ponikau mit Einwilligung und Genehmhaltung der hochgeehrten und hertzgeliebteſten Frau Mutter den 28ſten Auguſti 1666 in hochanſehnlicher Verſamlung auf dem Hauße Pomſen Prieſterlich ſich trauen laſſen Dieſe Seine Gemahlin hertzlich geliebet und gemeynet auch die Jhme bezeugete Gegenliebe uud ſorgfältige Beywohnung danck bahrlich erkennet und gerühmet und eine dergeſtalt vergnügte Ehe mit Jhr in die 35 Jahr beſeſſen daß die Trennung dieſes nach allen Betrach tungen feſt verknüpfft geweſenen Bandes ohne ſchmertzliches Empfinden und hertzliches Betrüben nicht abgehen können Ob nun wohl in dieſem Seinem Eheſtande ſo wenig als in Seinem übrigen Leben an Creutz und Leyden als dem rechten Character der Chri ſten welches Er durch immer anhaltenden kräncklichen Zuſtand der hertz geliebteſten Ehegemahlin empfunden auch durch eigene ſchmertzhaffte Kranck heit ausſtehen müſſen und daß Er von Kindheit an durch Krieges preſſu ren Plünderung zeitlichen Verluſt Seines lieben Herrn Vaters in den zar teſten Jahren und andere Zufälle ſo allhier inſonderheit nicht erzehlet werden Jhme nicht ermangelt So hat Er doch durch Göttlichen Bey ſtand den Muth nie ſincken laſſen ſondern Gutes und Böſes mit gleicher Standhafftigkeit angenommen und wie bey jenem ſich nicht erhoben alſo bey dieſem nie allzu verzagt geweſen Sondern die hochnothwendige Ge dult und Gelaſſenheit immerzu verſpüren laſſen So hat Er auch in Seinem gantzen Leben und mitten in dem Lauff Seiner menſchlichen Actionen und Ver richtungen ſtets wohlerwogen daß alles irrdiſche und alſo auch der Menſch der Vergänglichkeit unterworffen und auf den von GOtt und der Natur Jhme geſetzten Mittel Punct endlich treffen müſſe Dannenhero Seinen Zweck fürnehmlich auf das Ewige gerichtet und Sein menſchliches Ende immerdar ſich fürgebildet bey geſunden Tagen mit dem Todte ſich fein be kannt gemacht alſo daß Er ſowohl auf den Todt als der Todt auf Jhn gewartet Wie Er denn um ein vernünfftiges und ſeel Ende täglich Sei ne gewiſſe Gebete zu GOtt abgeſckicket in Erwegung daß wer alſo ſtir bet ehe Er ſtirbet nicht ſtirbet wenn Er ſtirbet Wozu Jhme dann die von
28 ſchafft jemahls etwas ausgebethen weniger von andern verlan get Demnach Er ſonſten erwogen wie die Eheverbündniße eines Menſchen Glück oder Unglück offtermahls machen ſo hat Er auch in dieſem Stück ſich nmcht übereilet ſondern müglichſte Fürſichtigkeit gebrauchet und im z6ſten Jahr ſeines Alters nach abgeſchickter inbrünſtiger Anruffung zu GOtt in Himmel und angebrachter geziemender Werbung mit des weyland Hoch würdigen Wohlgebohrnen Herrn Herrn Johann Georgl s von Ponika auf Pomſen Neuenhoff und Schönborn Erb Herrns Churfürſtl Durchl zu Sachſen Raths Cammer Herrens Decani des hohen Stiffts Meißen wie auch Stiffts und Ambt Haubt manns der Aembter Würtzen und Mügeln hinterlaſſenen einigen Fräu lein Tochter der Wohlgebohrnen Fräulein Fräulein ohmitM Sophien von Ponikat mit Enwiligung und Genehmhaltung der hochgeehrten und hertzgeliebteſten Frau Mutter den r8ſten Auguſti 1666 in hochanſehnlicher Verſamlung auf dem Hauße Pomſen Prieſterlich ſich trauen laſſen Dieſe Seine Gemahlin hertzlich geliebet und gemeynet auch die Jhme bezeugete Gegenliebe uud ſorgfältige Beywohnung danck bahrlich erkennet und gerühmet und eine dergeſtalt vergnügte Ehe mit Jhr in die 35 Jahr beſeſſen daß die Trennung dieſes nach allen Betrach tungen feſt verknüpfft geweſenen Bandes ohne ſchmertzliches Empfinden und hertzliches Betrüben nicht abgehen können Ob nun wohl in dieſem Seinem Eheſtande ſo wenig als in Seinem übrigen Leben an Creutz und Leyden als dem rechten Character der Chri ſten welches Er durch immer anhaltenden kräncklichen Zuſtand der hertz geliebteſten Ehegemahlin empfunden auch durch eigene ſchmertzhaffte Kranck heit ausſtehen müſſen und daß Er von Kindheit an durch Krieges preſſu ren Plünderung zeitlichen Verluſt Seines lieben Herrn Vaters in den zar teſten Jahren und andere Zufälle ſo allhier inſonderheit nicht erzehlet werden Jhme nicht ermangelt So hat Er doch durch Göttlichen Bey ſtand den Muth nie ſincken laſſen ſondern Gutes und Böſes mit gleicher Standhafftigkeit angenommen und wie bey jenem ſich nicht erhoben alſo bey dieſem nie allzu verzagt geweſen Sondern die hochnothwendige Ge dult und Gelaſſenheit immerzu verſpüren laſſen So hat Er auch in Seinem gantzen Leben und mitten in dem Lauff Seiner menſchlichen Actionen undVer ⋯ richtungen ſtets wohlerwogen daß alles irrdiſche und alſo auch der Menſch der Vergänglichkeit unterworffen und auf den von GOtt und der Natur Jhme geſetzten Mittel Punct endlich treffen müſſe Dannenhero Seinen Zweck fürnehmlich auf das Ewige gerichtet und Sein menſchliches Ende immerdar ſich fürgebildet bey geſunden Tagen mit dem Todte ſich fein be kannt gemacht alſo daß Er ſowohl auf den Todt als der Todt auf Jhn gewartet Wie Er denn um ein vernünfftiges und ſeel Ende täglich Sei ne gewiſſe Gebete zu GOtt abgeſckicket in Erwegung daß wer alſo ſtir bet ehe Er ſtirbet nicht ſtirbet wenn Er ſtirbet Wozu Jhme dann die von