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(27)

Barmhertzigkeit Gottes glücklich überwinden und zurück legen helffen. Al-

lermaſſen Männiglich ſonſten unverborgen·/ daß aus Gottes Verhängnis

die Churfürſtl. Sächßl. Lande durch Verluſt Jhrer tapffern und ruhmwür-

digen Regenten ſchwere und jählinge Veränderungen einige Jahre nacheinan-

deꝛ leiden und ausſtehen müſſen/ indem auch Churfürſt Johann Geor-

gens III. Durchl. höchſtſeeligſten Andenckens in Anno 1691. den 12ten

Septembr. Dero Churfürſtl. Leben in Tübingen geendiget·/ Churfürſt Jo-

hann Georgens IV. Durchl. gleichfalls nach Ablauff weniger Jahre

löblich geführten Regiments in Anno 1694. am 27ſten April. das Jhrige

ſeelig beſchloſſen. Und darauf der nunmehro Großmächtigſte König in

Pohlen und Churfürſtl. Durchl. zu Sachſen Herr Friederich

Aug·uſtus·/ Deſſen Regierung GOtt der Allerhöchſte mit Ruhm und

Glück noch lange Zeit ſeegnen·/ und zu Erfüllung des Vaterlandes ſtarcker

Hoffnung führen laſſen wolle·/ derſelben ſich unterzogen. Alſo hat die durch

approbirte Treue·/ Fleiß·/ Auffrichtigkeit·/ und fürſichtige Conduite erworbene

gute eſtime höchgemeldte aufeinander gefolgete Churfürſten und Landes-

Väter dahin veranlaſſet und gereitzet·/ daß Sie den Wohlſeeligſten Herrn

Geheimen Rath und Ober-Aufſeher in ſeinem Poſto unverrückt bleiben

laſſen·/ an Jhme wohl erkennende·/ wie Er ohne allen verdamlichen Ei-

gennutz diene·/ und der heutigen ſonſt gangbahren falſchen Politique feind

ſey.

Es hat aber der Seelige nicht allein in angeführten Seinen wichti-

gen Aembtern und Verrichtungen·/ wie gedacht·/ embſig·/ treu·/ redlich und

unverweißlich ſich erwieſen·/ vor das gemeine Beſte in möglichſter Abwendung

gefährlicher Confuſion und Zerrüttung·/ (wie Er denn ein beſonder Liebha-

ber guter Ordnung geweſen) fleißig geſorget·/ darvon die Leidtragende

den eiteln Ruhm gerne bergen·/ und es lieber andere beurtheilen laſſen wollen;

Sondern auch in Seinem privat Lebens-Wandel lobwürdig ſich aufgeführet·/

in Betrachtung·/ daß wer ſein Hauß nicht inacht nimmet·/ vielweniger dem

gemeinen Weſen wohl fürſtehet·/ und wer privatim nicht gut iſt·/ publice

ſelten auch gut zu ſeyn pfleget. Auch gegen jederman alſo ſich bezeiget·/ wie

Er gerne gewolt·/ daß man Jhme hätte begegnen mögen. Die Höhern hat

Er mit geziemendem reſpect veneriret·/ mit Seines gleichen Freunden und

Anverwandten iſt Er liebreich und in guter Auffrichtigkeit und Vertraulig-

keit umgegangen. Die Untergebenen und Niedern aber hat Er mit vieler

Freundlichkeit und Sanfftmuth tractiret·/ und in nichts verlanget groß di-

ſtinguiret zu werden·/ als in der probité keinem zu weichen·/ dahin jederzeit

ſich beflieſſen·/ daß alles in einer wohlgefaſſeten Oeconomie bey Jhm an-

getroffen und geſehen worden·/ dem unnöthigen Uberfluß ſowohl·/ als dem

unanſtändigen Mangel zuwieder geweſen·/ und jederzeit dem Mittel Seiner

condition conform zu leben getrachtet. Mit deme·/ was Jhm geordnet

geweſen·/ ſich vergnüget·/ und weder von ·Churfürſtl. gnädigſter Herr-

ſchafft

G 2
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Barmhertzigkeit Gottes glücklich überwinden und zurück legen helffen. Al-

lermaſſen Männiglich ſonſten unverborgen / daß aus Gottes Verhängnis

die Churfürſtl. Sächßl. Lande durch Verluſt Jhrer tapffern und ruhmwür-

digen Regenten ſchwere und jählinge Veränderungen einige Jahre nacheinan-

deꝛ·leiden und ausſtehen müſſen/ indem auch·Churfurſt Johann Geor-

gl·s I,·· Durchl. höchſtſeeligſten Andenckens in Anno 169i. den 12ten

Septembr. Dero Churfürſtl. Leben in Tübingen geendiget / Churfürſt ·o-

hann Georgens IV. Durchl. gleichfalls nach Ablauff weniger ·ahre

löblich geführten Regiments in Anno 1694· am 2·ſten April. das Jhrige

ſeelig beſchloſſen. Und darauf der nunmehro Großmächtigſte König in

Pohlen und Churfürſtl. Durchl. zu Sachſen Herr Friederich

Augllſtus / Deſſen Regierung GOtt der Allerhochſte mit Ruhm und

Glück noch lange Zeit ſeegnen / und zu Erfüllung des Vaterlandes ſtarcker

Hoffnung führen laſſen wolle / derſelben ſich unterzogen. Alſo hat die durch

approbirte Treue / Fleiß / Auffrichtigkeit / und fürſichtige Conduite erworbene

gute eſtime höchgemeldte aufeinander gefolgete Churfürſten und Landes-

Väter dahin veranlaſſet und gereitzet / daß Sie den Wohlſeeligſten Herrn

Geheimen Rath und Ober·Aufſeher in ſeinem Poſto unverrückt bleiben

laſſen / an Jhme wohl erkennende / wie Er ohne allen verdamlichen Ei-

gennutz diene / und der heutigen ſonſt gangbahren falſchen Politique feind

ſey.

Es hat aber der Seelige nicht allein in angeführten Seinen wichti-

gen Aembtern und Verrichtungen / wie gedacht / embſig / treu / redlich und

unverweißlich ſich erwieſen / vor das gemeine Beſte in möglichſter Abwendung

gefährlicher Confuſion und Zerrüttung / (wie Er denn ein beſonder Liebha-

ber guter Ordnung geweſen) fleißig geſorget / darvon die Leidtragende

den eiteln Ruhm gerne bergen / und es lieber andere beurtheilen laſſen wollen;

Sondern auch in Seinem privat Lebens-Wandel lobwürdig ſich aufgeführet /

in Betrachtung / daß wer ſein Hauß nicht inacht nimmet / vielweniger dem

gemeinen Weſen wohl fürſtehet / und wer privatim nicht gut iſt / publice

ſelten auch gut zu ſeyn pfleget. Auch gegen jederman alſo ſich bezeiget / wie

Er gerne gewolt / daß man Jhme hätte begegnen mögen. Die Höhern hat

Er mit geziemendem reſpect veneriret / mit Seines gleichen Freunden und

Anverwandten iſt Er liebreich und in guter Auffrichtigkeit und Vertraulig-

keit umgegangen. Die Untergebenen und Niedern aber hat Er mit vieler

Freundlichkeit und Sanfftmuth tractiret / und in nichts verlanget groß di-

ſtinguiret zu werden / als in der probite keinem zu weichen / dahin jederzeit

ſich beflieſſen / daß alles in einer wohlgefaſſeten Oeconomie bey Jhm an-

getroffen und geſehen worden / dem unnöthigen Uberfluß ſowohl / als dem

unanſtändigen Mangel zuwieder geweſen / und jederzeit dem Mittel Seiner

condition conform zu leben getrachtet. Mit deme / was Jhm geordnet

geweſen / ſich vergnüget / und weder von EChurfürſtl. gnädigſter Herr-

ſchafft

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27 Barmhertzigkeit Gottes glücklich überwinden und zurück legen helffen Al lermaſſen Männiglich ſonſten unverborgen daß aus Gottes Verhängnis die Churfürſtl Sächßl Lande durch Verluſt Jhrer tapffern und ruhmwür digen Regenten ſchwere und jählinge Veränderungen einige Jahre nacheinan deꝛ leiden und ausſtehen müſſen indem auch Churfürſt Johann Geor gens III Durchl höchſtſeeligſten Andenckens in Anno 1691 den 12ten Septembr Dero Churfürſtl Leben in Tübingen geendiget Churfürſt Jo hann Georgens IV Durchl gleichfalls nach Ablauff weniger Jahre löblich geführten Regiments in Anno 1694 am 27ſten April das Jhrige ſeelig beſchloſſen Und darauf der nunmehro Großmächtigſte König in Pohlen und Churfürſtl Durchl zu Sachſen Herr Friederich Auguſtus Deſſen Regierung GOtt der Allerhöchſte mit Ruhm und Glück noch lange Zeit ſeegnen und zu Erfüllung des Vaterlandes ſtarcker Hoffnung führen laſſen wolle derſelben ſich unterzogen Alſo hat die durch approbirte Treue Fleiß Auffrichtigkeit und fürſichtige Conduite erworbene gute eſtime höchgemeldte aufeinander gefolgete Churfürſten und Landes Väter dahin veranlaſſet und gereitzet daß Sie den Wohlſeeligſten Herrn Geheimen Rath und Ober Aufſeher in ſeinem Poſto unverrückt bleiben laſſen an Jhme wohl erkennende wie Er ohne allen verdamlichen Ei gennutz diene und der heutigen ſonſt gangbahren falſchen Politique feind ſey Es hat aber der Seelige nicht allein in angeführten Seinen wichti gen Aembtern und Verrichtungen wie gedacht embſig treu redlich und unverweißlich ſich erwieſen vor das gemeine Beſte in möglichſter Abwendung gefährlicher Confuſion und Zerrüttung wie Er denn ein beſonder Liebha ber guter Ordnung geweſen fleißig geſorget darvon die Leidtragende den eiteln Ruhm gerne bergen und es lieber andere beurtheilen laſſen wollen Sondern auch in Seinem privat Lebens Wandel lobwürdig ſich aufgeführet in Betrachtung daß wer ſein Hauß nicht inacht nimmet vielweniger dem gemeinen Weſen wohl fürſtehet und wer privatim nicht gut iſt publice ſelten auch gut zu ſeyn pfleget Auch gegen jederman alſo ſich bezeiget wie Er gerne gewolt daß man Jhme hätte begegnen mögen Die Höhern hat Er mit geziemendem reſpect veneriret mit Seines gleichen Freunden und Anverwandten iſt Er liebreich und in guter Auffrichtigkeit und Vertraulig keit umgegangen Die Untergebenen und Niedern aber hat Er mit vieler Freundlichkeit und Sanfftmuth tractiret und in nichts verlanget groß di ſtinguiret zu werden als in der probité keinem zu weichen dahin jederzeit ſich beflieſſen daß alles in einer wohlgefaſſeten Oeconomie bey Jhm an getroffen und geſehen worden dem unnöthigen Uberfluß ſowohl als dem unanſtändigen Mangel zuwieder geweſen und jederzeit dem Mittel Seiner condition conform zu leben getrachtet Mit deme was Jhm geordnet geweſen ſich vergnüget und weder von Churfürſtl gnädigſter Herr ſchafft G 2
27 Barmhertzigkeit Gottes glücklich überwinden und zurück legen helffen Al lermaſſen Männiglich ſonſten unverborgen daß aus Gottes Verhängnis die Churfürſtl Sächßl Lande durch Verluſt Jhrer tapffern und ruhmwür digen Regenten ſchwere und jählinge Veränderungen einige Jahre nacheinan deꝛleiden und ausſtehen müſſen indem auchChurfurſt Johann Geor gls I Durchl höchſtſeeligſten Andenckens in Anno 169i den 12ten Septembr Dero Churfürſtl Leben in Tübingen geendiget Churfürſt o hann Georgens IV Durchl gleichfalls nach Ablauff weniger ahre löblich geführten Regiments in Anno 1694 am 2ſten April das Jhrige ſeelig beſchloſſen Und darauf der nunmehro Großmächtigſte König in Pohlen und Churfürſtl Durchl zu Sachſen Herr Friederich Augllſtus Deſſen Regierung GOtt der Allerhochſte mit Ruhm und Glück noch lange Zeit ſeegnen und zu Erfüllung des Vaterlandes ſtarcker Hoffnung führen laſſen wolle derſelben ſich unterzogen Alſo hat die durch approbirte Treue Fleiß Auffrichtigkeit und fürſichtige Conduite erworbene gute eſtime höchgemeldte aufeinander gefolgete Churfürſten und Landes Väter dahin veranlaſſet und gereitzet daß Sie den Wohlſeeligſten Herrn Geheimen Rath und OberAufſeher in ſeinem Poſto unverrückt bleiben laſſen an Jhme wohl erkennende wie Er ohne allen verdamlichen Ei gennutz diene und der heutigen ſonſt gangbahren falſchen Politique feind ſey Es hat aber der Seelige nicht allein in angeführten Seinen wichti gen Aembtern und Verrichtungen wie gedacht embſig treu redlich und unverweißlich ſich erwieſen vor das gemeine Beſte in möglichſter Abwendung gefährlicher Confuſion und Zerrüttung wie Er denn ein beſonder Liebha ber guter Ordnung geweſen fleißig geſorget darvon die Leidtragende den eiteln Ruhm gerne bergen und es lieber andere beurtheilen laſſen wollen Sondern auch in Seinem privat Lebens Wandel lobwürdig ſich aufgeführet in Betrachtung daß wer ſein Hauß nicht inacht nimmet vielweniger dem gemeinen Weſen wohl fürſtehet und wer privatim nicht gut iſt publice ſelten auch gut zu ſeyn pfleget Auch gegen jederman alſo ſich bezeiget wie Er gerne gewolt daß man Jhme hätte begegnen mögen Die Höhern hat Er mit geziemendem reſpect veneriret mit Seines gleichen Freunden und Anverwandten iſt Er liebreich und in guter Auffrichtigkeit und Vertraulig keit umgegangen Die Untergebenen und Niedern aber hat Er mit vieler Freundlichkeit und Sanfftmuth tractiret und in nichts verlanget groß di ſtinguiret zu werden als in der probite keinem zu weichen dahin jederzeit ſich beflieſſen daß alles in einer wohlgefaſſeten Oeconomie bey Jhm an getroffen und geſehen worden dem unnöthigen Uberfluß ſowohl als dem unanſtändigen Mangel zuwieder geweſen und jederzeit dem Mittel Seiner condition conform zu leben getrachtet Mit deme was Jhm geordnet geweſen ſich vergnüget und weder von EChurfürſtl gnädigſter Herr ſchafft G 2