input/durrgeda_735780412/OCR-D-GT-PAGE/OCR-D-GT-PAGE_00000023.txt
input/durrgeda_735780412/OCR-D-OCR-CALA-gt4histocr-OCR-D-GT-PAGE-BINPAGE-sbb/OCR-D-OCR-CALA-gt4histocr-OCR-D-GT-PAGE-BINPAGE-sbb_00000023.txt

Metrics

CER: 0.0242

WER: 0.0693

Character differences

(21)

Nachdem nun der wohlſeel. Herr Geheime Rath und Ober-Auf-

ſeher benebenſt mehr wohlerwehnten ſeinem Herrn Bruder bis in das vierd-

te Jahr in Wittenberg den Studien mit gebührendem Fleiß obgelegen·/ ſind

Sie von dero Frau Mutter von dar wiederum ab·/ und zurück nacher Jena

gefordert worden·/ welcher Mütterlichen wohlgemeinten Verordnung Sie

ſich auch in ſchuldigem Gehorſam und Kindlichem reſpect willigſt unterworffen·/

und im Anfange des 1653. Jahres zu beſagtem Jena·/ da eben die Durchlauch-

tigſten Sachſen-Weymariſchen Princes, Herrn Hertzog Bernhardts

und Herrn Hertzog Frie·derichs Durchlauchtigkeiten ſich auch befunden·/

den angefangenen Lauff Ihrer Studien mit geziemender Embſigkeit fortgeſetzet·/

und unter denen allda florirenden Herren Profeſſoribus Hrn. D. Joh. Strauchio,

Hrn. D. Bechmanno, und andern mehr Jura privata und publica ferner ge-

trieben·/ und ausgeübet. Es iſt auch der ſeel. Herr Geheime Rath und O-

ber-Aufſeher der hochſeel. Princeſſe WILHELMINA zu Sachſen-Weymar·/ bey

damahliger Fürſtl. Beyſetzung in lateiniſcher Sprache in der Schloß-Kirche

daſelbſt zu parentiren von denen Hoch-Fürſtlichen Eltern veranlaſſet und be-

fehliget worden.

Weil aber Perſonen von der Ankunfft·/ und die dereinſten in Luce pu-

blica zu leben deſtiniret zu ſeyn ſcheinen·/ geziemen will·/ auch außer dem Va-

terlande anderer Völcker Sitten und Gebräuche Ihnen bekannt zu machen·/

und durch die Converſation ſich zu faſſen·/ und zu formiren; So hat in ſol-

chen Betracht der wohlſeel. Herr Geheime Rath und Ober-Aufſeher anno

1654. in Geſellſchafft mehr wohlermelten ſeines Herrn Bruders von Jena aus·/

über Nürnberg·/ Tübingen ꝛc. gen Straßburg ſich gewendet·/ daſelbſt Er

des Tiſches ſowohl·/ als der Lectionum des fürtrefflichen Jurisconſulti Hrn.

D. Tabors nützlich ſich gebraucht·/ wie nicht weniger anderer berühmten

Herren Profeſſorum, als Hrn. B·œcleri &c. Collegia fleißig beſuchet·/ dar-

neben die Frantzöſiſche Sprache und Leibes Exercitia zu treiben einen Anfang

gemachet. Nach Verflieſſung 4. oder 5. Monathe aber·/ als am 31. Octobr.

ſelbigen 1654. Jahres von gedachtem Straßburg wieder ab·/ und über Baſel,

Genff·/ Lion, nacher Paris gereiſet·/ allwo Er zwey gantzer Jahr verharret·/

auch über dieſes noch einige Monathe zu Blois, als an einem Orthe·/ da die

Sprache am zierlichſten geredet wird·/ ſich aufgehalten·/ wie nicht weniger

andere merck-und ſehenswürdige Oether von Franckreich mit beſuchet·/ überall

aber was zu Erziehlung des rechten Zweckes einer peregrination nöthig er-

achtet wird·/ mit gutem Nutzen wohl obſerviret und beobachtet·/ und nicht

leicht etwas verabſäumet·/ was erſehens und erlernens würdig und Ihme

anſtändig zu ſeyn eſtimiret. Worvon umſtändliche und weitläufftige Erzeh-

lung hier zuthun·/ üm Vermeidung Weitläufftigkeit willen billig angeſtanden

wird.

In anno 1657. hat der wohlſeel. Herr Geheimbde Rath und O-

ber-Aufſeher in nochmahliger Begleitung ſeines Herrn Brudern Franck-

reich wiederum verlaſſen·/ und in Engelland nacher Londen·/ den Zuſtand ſel-

bigen Reiches und deſſen damahlige notable Veränderung in Rempublicam,

welche neue forma Regiminis gleichwohl nicht lange gedauret·/ deſto ei-

gent-

F
(21)

Nachdem nun der wohlſeel. Herr Geheime Rath und Ober-Auf-

ſeher benebenſt mehr wohlerwehnten ſeinem Herrn Bruder bis in das vierd-

te Jahr in Wittenberg den Studien mit gebührendem Fleiß obgelegen / ſind

Sie von dero Frau Mutter von dar wiederum ab / und zurück nacher Jena

gefordert worden / welcher Mütterlichen wohlgemeinten Verordnung Sie

ſich auch in ſchuldigem·Gehorſam und·Kindlichem reſpect willigſt unterworffen /

und im Anfange des 16ʒ·. Jahres zu beſagtem Jena / da eben die Durchlauch-

tigſten Sachſen-Weymariſchen Princes, Herrn Hertzog Bernhardts

und·Herrn Hertzog Frie derichs Durchlauchtigkeiten ſich auch befunden /

den angefangenen Lauff Jhrer Studien mit geziemender Embſigkeit fortgeſetzet /

Und unter denen allda florirenden Herren Profeſſoribus Hrn. D. ·ob. Straucbio,

Hrn. D. Becbmanno, und andern mehr ·ura privata und publica ferner ge-

trieben / und ausgeübet. Es iſt auch der ſeel. Herr Geheime Rath und O-

ber-Aufſeher der hochſeel. Princelle ····ELM·NA·zu·Sachſen-Weymar / bey

damahliger Fürſtl. Beyſetzung in lateiniſcher Sprache in der Schloß-Kirche

daſelbſt zu parentiren von denen Hoch-Fürſtlichen Eltern veranlaſſet und be-

fehliget worden.

Weil aber Perſonen von der Ankunfft / und die dereinſten in Luce pu-

blica zu leben deſti·iret zu ſeyn ſcheinen / geziemen will / auch außer dem Va-

terlande anderer Völcker Sitten und Gebräuche Jhnen betannt zu machen /

und durch die Converſation ſich zu faſſen / und zu formiren· So hat in ſol-

chen Betracht der wohlſeel. Herr Geheime Rath und Ober-Aufſeher anno

1654. in Geſellſchafft mehr wohlermelten ſeines·Herrn Bruders von Jena aus /

über Nürnberg / Tübingen ꝛc. gen Straßburg ſich gewendet / daſelbſt Er

des Tiſches ſowohl / als der Lectionum des fürtrefflichen ·urisconſulti Hrn.

D. Tabors nützlich ſich gebraucht / wie nicht weniger anderer berühmten

Herren Profeſſorum, als Hrn. Beecleri &c. Collegia fleißig beſuchet / dar-

neben die Frantzöſiſche Sprache und Leibes Exercitia zu treiben einen Anfang

gemachet. Nach Verflieſſung 4. oder·5. Monathe aber / als am 31. Octobi.

ſelbigen 1654. Jahres von gedachtem Straßburg wieder ab / und über Baſel,

Genff / Lion, nacher Paris gereiſet / allwo Er zwey gantzer Jahr verharret /

auch über dieſes noch einige Monathe zu Blois, als an einem Orthe / da die

Sprache am zierlichſten geredet wird / ſich aufgehalten / wie nicht weniger

andere merck-und ſehenswürdige Oether von Franckreich mit beſuchet / überall

aber was zu Erziehlung des rechten Zweckes einer peregrination nöthig er-

achtet wird / mit gutem Nutzen wohl obſerviret und beobachtet / und nicht

leicht etwas verabſäumet / was erſehens und erlernens würdig und Jhme

anſtändig zu ſeyn eſtimiret. Worvon umſtändliche und weitläufftige Erzeh-

lung hier zuthun / üm Vermeidung Weitläufftigkeit willen billig angeſtanden

wird.

Jn anno 1657. hat der wohlſeel. Herr Geheimbde Rath und O,

ber/Aufſeher in nochmahliger Begleitung ſeines Herrn Brudern Franck,

reich wiederum verlaſſen / und in Engelland nacher Londen / den Zuſtand ſel,

bigen Reiches und deſſen damahlige notable Veränderung in Rempublicam,

welche neue forma Regiminis gleichwohl nicht lange gedauret / deſto ei-

gent-···

Word differences

21 Nachdem nun der wohlſeel Herr Geheime Rath und Ober Auf ſeher benebenſt mehr wohlerwehnten ſeinem Herrn Bruder bis in das vierd te Jahr in Wittenberg den Studien mit gebührendem Fleiß obgelegen ſind Sie von dero Frau Mutter von dar wiederum ab und zurück nacher Jena gefordert worden welcher Mütterlichen wohlgemeinten Verordnung Sie ſich auch in ſchuldigem Gehorſam und Kindlichem reſpect willigſt unterworffen und im Anfange des 1653 Jahres zu beſagtem Jena da eben die Durchlauch tigſten Sachſen Weymariſchen Princes Herrn Hertzog Bernhardts und Herrn Hertzog Friederichs Durchlauchtigkeiten ſich auch befunden den angefangenen Lauff Ihrer Studien mit geziemender Embſigkeit fortgeſetzet und unter denen allda florirenden Herren Profeſſoribus Hrn D Joh Strauchio Hrn D Bechmanno und andern mehr Jura privata und publica ferner ge trieben und ausgeübet Es iſt auch der ſeel Herr Geheime Rath und O ber Aufſeher der hochſeel Princeſſe WILHELMINA zu Sachſen Weymar bey damahliger Fürſtl Beyſetzung in lateiniſcher Sprache in der Schloß Kirche daſelbſt zu parentiren von denen Hoch Fürſtlichen Eltern veranlaſſet und be fehliget worden Weil aber Perſonen von der Ankunfft und die dereinſten in Luce pu blica zu leben deſtiniret zu ſeyn ſcheinen geziemen will auch außer dem Va terlande anderer Völcker Sitten und Gebräuche Ihnen bekannt zu machen und durch die Converſation ſich zu faſſen und zu formiren So hat in ſol chen Betracht der wohlſeel Herr Geheime Rath und Ober Aufſeher anno 1654 in Geſellſchafft mehr wohlermelten ſeines Herrn Bruders von Jena aus über Nürnberg Tübingen ꝛc gen Straßburg ſich gewendet daſelbſt Er des Tiſches ſowohl als der Lectionum des fürtrefflichen Jurisconſulti Hrn D Tabors nützlich ſich gebraucht wie nicht weniger anderer berühmten Herren Profeſſorum als Hrn Bœcleri c Collegia fleißig beſuchet dar neben die Frantzöſiſche Sprache und Leibes Exercitia zu treiben einen Anfang gemachet Nach Verflieſſung 4 oder 5 Monathe aber als am 31 Octobr ſelbigen 1654 Jahres von gedachtem Straßburg wieder ab und über Baſel Genff Lion nacher Paris gereiſet allwo Er zwey gantzer Jahr verharret auch über dieſes noch einige Monathe zu Blois als an einem Orthe da die Sprache am zierlichſten geredet wird ſich aufgehalten wie nicht weniger andere merck und ſehenswürdige Oether von Franckreich mit beſuchet überall aber was zu Erziehlung des rechten Zweckes einer peregrination nöthig er achtet wird mit gutem Nutzen wohl obſerviret und beobachtet und nicht leicht etwas verabſäumet was erſehens und erlernens würdig und Ihme anſtändig zu ſeyn eſtimiret Worvon umſtändliche und weitläufftige Erzeh lung hier zuthun üm Vermeidung Weitläufftigkeit willen billig angeſtanden wird In anno 1657 hat der wohlſeel Herr Geheimbde Rath und O ber Aufſeher in nochmahliger Begleitung ſeines Herrn Brudern Franck reich wiederum verlaſſen und in Engelland nacher Londen den Zuſtand ſel bigen Reiches und deſſen damahlige notable Veränderung in Rempublicam welche neue forma Regiminis gleichwohl nicht lange gedauret deſto ei gent F
21 Nachdem nun der wohlſeel Herr Geheime Rath und Ober Auf ſeher benebenſt mehr wohlerwehnten ſeinem Herrn Bruder bis in das vierd te Jahr in Wittenberg den Studien mit gebührendem Fleiß obgelegen ſind Sie von dero Frau Mutter von dar wiederum ab und zurück nacher Jena gefordert worden welcher Mütterlichen wohlgemeinten Verordnung Sie ſich auch in ſchuldigemGehorſam undKindlichem reſpect willigſt unterworffen und im Anfange des 16ʒ Jahres zu beſagtem Jena da eben die Durchlauch tigſten Sachſen Weymariſchen Princes Herrn Hertzog Bernhardts undHerrn Hertzog Frie derichs Durchlauchtigkeiten ſich auch befunden den angefangenen Lauff Jhrer Studien mit geziemender Embſigkeit fortgeſetzet Und unter denen allda florirenden Herren Profeſſoribus Hrn D ob Straucbio Hrn D Becbmanno und andern mehr ura privata und publica ferner ge trieben und ausgeübet Es iſt auch der ſeel Herr Geheime Rath und O ber Aufſeher der hochſeel Princelle ELMNAzuSachſen Weymar bey damahliger Fürſtl Beyſetzung in lateiniſcher Sprache in der Schloß Kirche daſelbſt zu parentiren von denen Hoch Fürſtlichen Eltern veranlaſſet und be fehliget worden Weil aber Perſonen von der Ankunfft und die dereinſten in Luce pu blica zu leben deſtiiret zu ſeyn ſcheinen geziemen will auch außer dem Va terlande anderer Völcker Sitten und Gebräuche Jhnen betannt zu machen und durch die Converſation ſich zu faſſen und zu formiren So hat in ſol chen Betracht der wohlſeel Herr Geheime Rath und Ober Aufſeher anno 1654 in Geſellſchafft mehr wohlermelten ſeinesHerrn Bruders von Jena aus über Nürnberg Tübingen ꝛc gen Straßburg ſich gewendet daſelbſt Er des Tiſches ſowohl als der Lectionum des fürtrefflichen urisconſulti Hrn D Tabors nützlich ſich gebraucht wie nicht weniger anderer berühmten Herren Profeſſorum als Hrn Beecleri c Collegia fleißig beſuchet dar neben die Frantzöſiſche Sprache und Leibes Exercitia zu treiben einen Anfang gemachet Nach Verflieſſung 4 oder5 Monathe aber als am 31 Octobi ſelbigen 1654 Jahres von gedachtem Straßburg wieder ab und über Baſel Genff Lion nacher Paris gereiſet allwo Er zwey gantzer Jahr verharret auch über dieſes noch einige Monathe zu Blois als an einem Orthe da die Sprache am zierlichſten geredet wird ſich aufgehalten wie nicht weniger andere merck und ſehenswürdige Oether von Franckreich mit beſuchet überall aber was zu Erziehlung des rechten Zweckes einer peregrination nöthig er achtet wird mit gutem Nutzen wohl obſerviret und beobachtet und nicht leicht etwas verabſäumet was erſehens und erlernens würdig und Jhme anſtändig zu ſeyn eſtimiret Worvon umſtändliche und weitläufftige Erzeh lung hier zuthun üm Vermeidung Weitläufftigkeit willen billig angeſtanden wird Jn anno 1657 hat der wohlſeel Herr Geheimbde Rath und O ber Aufſeher in nochmahliger Begleitung ſeines Herrn Brudern Franck reich wiederum verlaſſen und in Engelland nacher Londen den Zuſtand ſel bigen Reiches und deſſen damahlige notable Veränderung in Rempublicam welche neue forma Regiminis gleichwohl nicht lange gedauret deſto ei gent