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(16)

fäſſen trüge·/ und was Er dabey von der Welt-Ordnung zum Vorzug ge-

brauchen müſte·/ nach der wahren Nichtigkeit beurtheilte. Dieſe Betrachtung

zoge auch nach ſich das Leben im Sterben·/ und dahero die Begierde und das

Vergnügen dereinſt die irrdiſche Hütte mit der himmliſchen Wohnung zu ver-

wechſeln·/ worzu Ihme denn die erfolgte Todtes-Bereitung und Gelaſſenheit

durch ein ſeeliges Ende befodert·/ daß wie ſein offt wiederholtes Wort im

Leben war·/ wenn es hieß: Gaudent bene nati·& renati. Es iſt eine große

Gnade wohlgebohren und bey reiner Lehre und Kirche auferzogen ſeyn·/

alſo nun heiſt: Gaudent·& bene denati, und die letzte Glückſeeligkeit iſt·/

mit einem ſeeligen Ende beſchlieſſen. Et ſic ſinis vitam ornavit.

Wie es nun der ſüſſeſte Troſt für alle Hinterbleib ende und Leidtra-

gende iſt·/ wenn ſie dabey in einem ſonſt ohne dem ſehr groſſen Verluſt noch die-

ſen Troſt und Nachklang behalten·/ daß die Ihrigen·/ und welche ihnen in

die Ewigkeit vorgehen·/ wohl gelebet·/ und alſo auch durch kündliches Zeugniß

ſeelig und im HErrn geſtorben ſind·/ daß ſie ausruhen von ihrer Arbeit·/ nach

andern Verdruß·/ welchen die Welt uns insgemein anthut·/ und ſich alſo auch

zuletzt noch mtt uns letzet·/ alſo wolle GOtt Gnade verleihen·/ daß die höchſt

betrübte Frau Wittbe und Frau Geheimbde Räthin·/ nebſt Erkäntniß

Göttl. und heiligen Willens auch dieſe Conſolation zu Hertzen gehen laſſe·/ weil

es denn nun heißt: Finis vitam ornavit, veſpera diem. Wohl gelebt und

wohl geſtorben. Und da wir Urſache haben für dieſe Lehre·/ Todtes-Be-

trachtung und Sterbe-Kunſt gegen GOtt und ſein Wort erkäntlich zu ſeyn·/

alſo wird auch ieglicher Gelegenheit nehmen ietzo ſchlüßlichen zu ſeuffzen:

Apocal.

XIV. v. 13.

Ich danck dir Chriſte·/ GOttes Sohn·/

Daß Du mich ſolchs haſt erkennen lahn

Durch Dein Göttliches Wort·/

Verleih mir auch Beſtändigkeit·/

Zu meiner Seelen Seeligkeit.

Wie denn ſolches unſer Schluß ſeyn ſoll·/ wenn ich denen Liebhabern dieſes

Erkäntnißes und Kunſt als Candidatis mortis·& æternitatis zugeruffen habe:

Gehet nun hin·/ und vergeſſet nicht des Sterbens im Leben·/ ſo

werdet ihr leben im Sterben. Sterbet aber täglich·/ ſo

werdet ihr leben ewig·/ Amen.

Lebens-
(16)

fäſſen trüge / und was Er dabey von der Welt-Ordnung zum Vorzug ge-

brauchen müſte / nach der wahren Nichtigkeit beurtheilte. Dieſe Betrachtung

zoge auch nach ſich das Leben im Sterben / und dahero die Begierde und das

Vergnügen dereinſt die irrdiſche Hütte mit der himmliſchen Wohnung zu ver-

wechſeln / worzu Jhme denn die erfolgte Todtes-Bereitung und Gelaſſenheit

durch ein ſeeliges Ende befodert / daß wie ſein offt wiederholtes Wort im

Leben war / wenn es hieß: Gaudent bene nati & renati. Es iſt eine große

Gnade wohlgebohren und bey reiner Lehre und Kirche auferzogen ſeyn /

alſo nun heiſt: Gaudent & bene denati, und die letzte Glückſeeligkeit iſt /

mit einem ſeeligen Ende beſchlieſſen. Et ſic finis vitam ornavit.

Wie es nun der ſüſſeſte Troſt für alle Hinterbleib·ende und Leidtra-

gende iſt / wenn ſie dabey in einem ſonſt ohne dem ſehr groſſen Verluſt noch die-

ſen Troſt und Nachklang behalten / daß die Jhrigen / und welche ihnen in

die Ewigkeit vorgehen / wohl gelebet / und alſo auch durch kündliches Zeugniß

ſeelig und im HErrn geſtorben ſind / daß ſie ausruhen von ihrer Arbeit / nach

andern Verdruß / welchen die Welt uns insgemein anthut / und ſich alſo auch

zuletzt noch mit uns letzet / alſo wolle GOtt Gnade verleihen / daß die höchſt

betrübte Frau Wittbe und Frau Geheimbde Räthin / nebſt Erkäntniß

Göttl. und heiligen Willens auch dieſe Conſolation zu Hertzen gehen laſſe / weil

es denn nun heißt: Finis vitam ornavit, veſpera diem. Wohl gelebt und

wohl geſtorben. Und da wir Urſache haben für dieſe Lehre / Todtes-Be-

trachtung und Sterbe-Kunſt gegen GOtt und ſein Wort erkäntlich zu ſeyn /

alſo wird auch ieglicher Gelegenheit nehmen ietzo ſchlüßlichen zu ſeuffzen:

Apocal.

XJV. v. ʒ·.

Jch danck dir Chriſte / GOttes Sohn /

Daß Du mich ſolchs haſt erkennen lahn

Durch Dein Göttliches Wort /

Verleih mir auch Beſtändigkeit /

Zu meiner Seelen Seeligkeit.

Wie denn ſolches unſer Schluß ſeyn ſoll / wenn ich denen Liebhabern dieſes

Erkäntnißes und Kunſt als Candidatis mortis & æternitatis zugeruffen habe:

Gehet nun hin / und vergeſſet nicht des Sterbens im Leben / ſo

werdet ihr leben im Sterben. Sterbet aber täglich / ſo

werdet ihr leben ewig / Amen.

·ebens-

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16 fäſſen trüge und was Er dabey von der Welt Ordnung zum Vorzug ge brauchen müſte nach der wahren Nichtigkeit beurtheilte Dieſe Betrachtung zoge auch nach ſich das Leben im Sterben und dahero die Begierde und das Vergnügen dereinſt die irrdiſche Hütte mit der himmliſchen Wohnung zu ver wechſeln worzu Ihme denn die erfolgte Todtes Bereitung und Gelaſſenheit durch ein ſeeliges Ende befodert daß wie ſein offt wiederholtes Wort im Leben war wenn es hieß Gaudent bene nati renati Es iſt eine große Gnade wohlgebohren und bey reiner Lehre und Kirche auferzogen ſeyn alſo nun heiſt Gaudent bene denati und die letzte Glückſeeligkeit iſt mit einem ſeeligen Ende beſchlieſſen Et ſic ſinis vitam ornavit Wie es nun der ſüſſeſte Troſt für alle Hinterbleib ende und Leidtra gende iſt wenn ſie dabey in einem ſonſt ohne dem ſehr groſſen Verluſt noch die ſen Troſt und Nachklang behalten daß die Ihrigen und welche ihnen in die Ewigkeit vorgehen wohl gelebet und alſo auch durch kündliches Zeugniß ſeelig und im HErrn geſtorben ſind daß ſie ausruhen von ihrer Arbeit nach andern Verdruß welchen die Welt uns insgemein anthut und ſich alſo auch zuletzt noch mtt uns letzet alſo wolle GOtt Gnade verleihen daß die höchſt betrübte Frau Wittbe und Frau Geheimbde Räthin nebſt Erkäntniß Göttl und heiligen Willens auch dieſe Conſolation zu Hertzen gehen laſſe weil es denn nun heißt Finis vitam ornavit veſpera diem Wohl gelebt und wohl geſtorben Und da wir Urſache haben für dieſe Lehre Todtes Be trachtung und Sterbe Kunſt gegen GOtt und ſein Wort erkäntlich zu ſeyn alſo wird auch ieglicher Gelegenheit nehmen ietzo ſchlüßlichen zu ſeuffzen Apocal XIV v 13 Ich danck dir Chriſte GOttes Sohn Daß Du mich ſolchs haſt erkennen lahn Durch Dein Göttliches Wort Verleih mir auch Beſtändigkeit Zu meiner Seelen Seeligkeit Wie denn ſolches unſer Schluß ſeyn ſoll wenn ich denen Liebhabern dieſes Erkäntnißes und Kunſt als Candidatis mortis æternitatis zugeruffen habe Gehet nun hin und vergeſſet nicht des Sterbens im Leben ſo werdet ihr leben im Sterben Sterbet aber täglich ſo werdet ihr leben ewig Amen Lebens
16 fäſſen trüge und was Er dabey von der Welt Ordnung zum Vorzug ge brauchen müſte nach der wahren Nichtigkeit beurtheilte Dieſe Betrachtung zoge auch nach ſich das Leben im Sterben und dahero die Begierde und das Vergnügen dereinſt die irrdiſche Hütte mit der himmliſchen Wohnung zu ver wechſeln worzu Jhme denn die erfolgte Todtes Bereitung und Gelaſſenheit durch ein ſeeliges Ende befodert daß wie ſein offt wiederholtes Wort im Leben war wenn es hieß Gaudent bene nati renati Es iſt eine große Gnade wohlgebohren und bey reiner Lehre und Kirche auferzogen ſeyn alſo nun heiſt Gaudent bene denati und die letzte Glückſeeligkeit iſt mit einem ſeeligen Ende beſchlieſſen Et ſic finis vitam ornavit Wie es nun der ſüſſeſte Troſt für alle Hinterbleibende und Leidtra gende iſt wenn ſie dabey in einem ſonſt ohne dem ſehr groſſen Verluſt noch die ſen Troſt und Nachklang behalten daß die Jhrigen und welche ihnen in die Ewigkeit vorgehen wohl gelebet und alſo auch durch kündliches Zeugniß ſeelig und im HErrn geſtorben ſind daß ſie ausruhen von ihrer Arbeit nach andern Verdruß welchen die Welt uns insgemein anthut und ſich alſo auch zuletzt noch mit uns letzet alſo wolle GOtt Gnade verleihen daß die höchſt betrübte Frau Wittbe und Frau Geheimbde Räthin nebſt Erkäntniß Göttl und heiligen Willens auch dieſe Conſolation zu Hertzen gehen laſſe weil es denn nun heißt Finis vitam ornavit veſpera diem Wohl gelebt und wohl geſtorben Und da wir Urſache haben für dieſe Lehre Todtes Be trachtung und Sterbe Kunſt gegen GOtt und ſein Wort erkäntlich zu ſeyn alſo wird auch ieglicher Gelegenheit nehmen ietzo ſchlüßlichen zu ſeuffzen Apocal XJV v ʒ Jch danck dir Chriſte GOttes Sohn Daß Du mich ſolchs haſt erkennen lahn Durch Dein Göttliches Wort Verleih mir auch Beſtändigkeit Zu meiner Seelen Seeligkeit Wie denn ſolches unſer Schluß ſeyn ſoll wenn ich denen Liebhabern dieſes Erkäntnißes und Kunſt als Candidatis mortis æternitatis zugeruffen habe Gehet nun hin und vergeſſet nicht des Sterbens im Leben ſo werdet ihr leben im Sterben Sterbet aber täglich ſo werdet ihr leben ewig Amen ebens