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·(14)
ſich ſelbſt/ und die irrdiſche Hütte dieſes Leibes zu einer demüthigen Betrach-
tung unſerer Zerbrechlichkeit und Nichtigkeit dienen. Denn was iſt unſer nichti-
ger Leib·/ beſonders bey vielfältigen Schwach- und Kranckheiten anders·/ als
eine ſolche Hütte und baufällig Hauß·/ da es bald·/ wie oben erwehne·t/ am Dach·/
bald an Fenſtern·/ Wänden und Säulen·/ Grund und Boden fehlet/ anderer und
nicht ·ſo leicht in die Augen fallenden Mängel·/ die doch unſern verderblichen
Leib ·ſo wohl·/ als der Wurm das faule Holtz·/ zur Mutter hat·/ zugeſchweigen;
Ach! ·ſo lange wir in dieſer Hütten ſeyn·/ iſt nur Elend·/ Trübſal und Pein ꝛc.
ſo innerlich·/ als äuſſerlich. Solche Uberzeugung ſoll uns demnach ein Verlan-
gen nach dem Himmel erwecken·/ um unſere ſterbliche Hütten lieber gerne und
bald abzulegen·/ wie Petrus wünſche·t und redet·/ ja Augen und Ohren mit
Stephano und Paul·o nach dem Himmel zurichten·/ und lieber unausſprechliche
Dinge zu hören·/ denn wer weiß·/ wenn und wie bald wir dieſe Hütte ablegen
und zerbrechen laſſen müßen. Man will ſich an das von Moſe beſti·m̃te Ziel hal-
ten·/ und angeben·/ daß man biß 70. oder wenns hoch kömmt 80. Jahr leben
könne·/ aber erlangt auch dieſes der 70. ober 80ſte unter den Sterblichen?
Thomas Morus meinete/ es käme ihme mit dieſer Rechnung und Vertröſtung
oder Verſicherung vor·/ als ob man einem inhaffti·rten wol·te die Gnade thun·/
und in ſeinem Gefängniß 70. oder 80. Brodte geben·/ an deren einem er den
Todt eſſen ſolte·/ dabey werde der Candidatus mortis wenig verſichert ſeyn der
Friſtung ſeines Lebens·/ unwiſſend·/ ob er nicht bald über das Brod kommen
und gerathen möchte·/ ·ſo zu ſeinem Todte gebacken und bereitet wäre. Es
iſt kein accord und Beſtand-Zeddel mit denen Menſchen aufgerichtet·/ daß
GOtt nicht täglich oder ſtündlich Macht habe uns abzufodern. Und da
eine andere irrdiſche Hütte·/ wenn ſie von äußerlichen Zufällen·/ als Feuer·/
Waſſer/ Wind·/ und dergleichen verſchon·et bleibe·t/ noch eine gewiſſe Zeit
ſtehen kan·/ ·ſo hat der irrdiſche Leib auſſer äuſſerlichen Zufällen·/ ·ſo viel
Schwachheiten zu ſeiner Verweſung in Fleiſch und Gebeinen·/ daß den·/ der
ſich überworffen mit denen Rieſen·/ zwingen offt nur kleine Drüſen. ꝛc.
II. Cor.
XII. 4.
Pſ. XC. II.
Aber wieder dieſe und andere Zufälle und Schwachheiten richtet uns
auf das Leben im Sterben. Ko·m̃ts mit denen Hütten unſer irrdiſchen Woh-
nung dahin·/ daß man ſie gar im Feuer aufgehen sehen muß·/ ·ſo ſucht endlich
der mühſame Haußwirth das Beſte zuretten. Gehet die Hütte drauf·/
ſo ſuch·et man doch den Schatz oder den beſten Vorrath davon zubringen.
Vielmehr ſoll es hier heiſſen: Rette deine Seele·/ trachte nach dem·/ das dro-
ben iſt·/ da Chriſtus iſt. Denn da iſt ja angenehm und tröſtlich zu hören·/
daß dieſer Hütten-Wechſel zuträglich·/ wenn wir für die irrdiſche Hütte eine
himmliſche und ewige Wohnung haben und empfangen ſollen·/ welches der
Apoſtel anderweit·· alſo vertröſtet·/ da er ſpricht: Es wird geſäet in Uneh-
re·/ und wird auferſtehen in Herrlichkeit. Es wird geſäet in Schwach-
heit·/ und wird auſerſtehen in Krafft. Es wird geſäet ein natürlicher
Leib·/ und wird auferſteh·n ein geiſtlicher Leib. Wie wir getragen ha-
ben das Bild des Jrrdiſchen·/ alſo werden wir auch tragen das Bild des
Himmliſchen. Wann aber das Verweßliche wird anziehen das Unver-
weßliche·/ das Sterbliche das Unſterbliche·/ denn wird erfüll·et wer-
Conſola-
torius.
Gen. XIX.
17.
Col. III. 2.
I. Cor. XV.
v. 43.
v. 44.
v. 49.
v. 54.
den·/
(14) ·ſich UNK ··/ und die ir·dische Hütte dieses Leibes zu einer demüt·igen Betracht ·tung unserer Ge·brechlichkeit und Nichtigkeit dienen. Denn was iſt unter nicht ···ger Leib / besonders bey vielfältigen Schwach-·und Kran·kheiten anders / als ·eine Solche Hütte und baufällig Hauß / da es bald / wie oben erwehren / am Dach / ·bald an Fenstern / Wänden und Säulen / Grund und Boden fehlt / anderer und ·nicht UNK leicht in die Augen fallenden Mängel / die doch ungern verderblichen ·Leib UNK wohl / als der Wurm das faule Hertz / zur Mutter hat / zugeſchweigen; ·Ach! UNK lange wir in dieser Hütten ſeyn / iſt nur Elend / Trübsal und Pein rc. UNK innerlich / als äuſſerlich. Solche Überzeugung ſoll uns demnach ein verlange gen nach dem Himmel erwecken / um unsere Sterbliche Hütten lieber gerne und ·bald abzulegen / wie Petrus wünschest und redet / ja Augen und Ohren mit ·Stephan· und Paulus nach dem Himmel zurichten / und lieber unaussprechliche ·Dinge zu hören / denn wer weiß / wenn und wie bald wir diese Hütte ablegen ·und zerbrechen UNK··· müßen. Man will ſich an das von Moſe bestimmte Ziel hal- ·ten / und angeben / daß man biß 70. oder Weins hoch kommt 80. Jahr leben ·könne / aber erlangt auch dieses der ·0. ober o·ſte unter den Sterblichen? ·Thomas Modus meine ·/ es käme ihme mit dieser Rechnung und Vertre·tung ·oder Versicherung vor / als ob man einem inhaf·tierten wollte die Gnade thun / ·und in ·einem Gefängniß 70. oder 80. Bro·te geben / an deren einem er den ·Todt UNK·· loste / daher werde der Kandidatur Morris wenig versichert ſeyn der ·Friſtung ·eines Lebens / unwissend / ob er nicht bald über das Brod kommen ·und gerat·en möchte / UNK zu ·einem Todes gebacken und bereitet wäre. Es ·iſt kein Akkord und Beſtand-Zeddel mit denen Menschen aufgerichtet / daß ·GOtt nicht täglich oder stündlich Macht habe uns abzufodern. Und da ·eine andere ir·dische Hütte / wenn ſie von äußerlichen Zufällen / als Feuer / UNK ···/ Wind / und dergleichen verschontet bleiben / noch eine UNK···· Zeit s·tehen kan / UNK hat der ir·dische Leib UNK··· äuß·erlichen Zufällen / UNK viel ·Schwachheit·· zu ·einer Verwesung in Fleisch und Gebeinen / daß den / der ·ſich überwerf·en mit denen Riesen /·zwingen offt nur kleine Drüſen. ·c. ·I·. Cor. ·XIl.·4. UNK· XC. n·. ·Aber wieder diese und andere Zufälle und Schwachheit·· richtet uns ·auf das Leben im Sterben. kommt· mit denen Hütten unter ir·dischen Woh- ·nung dahin / daß man ſie gar im Feuer aufgehen Ehren muß / UNK Sucht endlich ·der mühsame Haußwirth das beste zuretten. gehen die Hütte drauf / UNK suchtet man doch den Schatz oder den be·ten Vorrat· davon zubringen. ·Vielmehr ſoll es hier UNK····· Rette deine·Seele / trachte nach dem / das dro- ·ben iſt / da Christus iſt. Denn da iſt ja angenehm und tröstlich zu hören / ·daß dieser Hütten-Wechſel zuträglich / wenn wir für die ir·dische Hütte eine ·himmlische und ewige Wohnung haben und empfangen wollen / welches der ·Apostel anderweitig alſo vertröstet / da er ſpricht: Es wird Gerä·t in Unehre re / und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird Gerä·t in schwach ··heit / und wird auferstehen in Krafft. Es wird Gerä·t ein natürlicher ·Leib / und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Wie wir getragen ha- ·ben das Bild des Jrrdiſchen / alſo werden wir auch tragen das Bild des ·Himmliſchen. Wann aber das Verweßliche wird anziehen das unter ··weßliche / das Sterbliche das unsterbliche / denn wird erfülltet wer- ·Conſola- ·torius, ·Gen. X·X. ··7. ·Col.·II·.·2. ·I. Cor.·XV. ·v. 43. ·v. 44 V··. 49. ·v. ·4 ··den /
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14 ſich ſelbſt und die irrdiſche Hütte dieſes Leibes zu einer demüthigen Betrach tung unſerer Zerbrechlichkeit und Nichtigkeit dienen Denn was iſt unſer nichti ger Leib beſonders bey vielfältigen Schwach und Kranckheiten anders als eine ſolche Hütte und baufällig Hauß da es bald wie oben erwehnet am Dach bald an Fenſtern Wänden und Säulen Grund und Boden fehlet anderer und nicht ſo leicht in die Augen fallenden Mängel die doch unſern verderblichen Leib ſo wohl als der Wurm das faule Holtz zur Mutter hat zugeſchweigen Ach ſo lange wir in dieſer Hütten ſeyn iſt nur Elend Trübſal und Pein ꝛc ſo innerlich als äuſſerlich Solche Uberzeugung ſoll uns demnach ein Verlan gen nach dem Himmel erwecken um unſere ſterbliche Hütten lieber gerne und bald abzulegen wie Petrus wünſchet und redet ja Augen und Ohren mit Stephano und Paulo nach dem Himmel zurichten und lieber unausſprechliche Dinge zu hören denn wer weiß wenn und wie bald wir dieſe Hütte ablegen und zerbrechen laſſen müßen Man will ſich an das von Moſe beſtim̃te Ziel hal ten und angeben daß man biß 70 oder wenns hoch kömmt 80 Jahr leben könne aber erlangt auch dieſes der 70 ober 80ſte unter den Sterblichen Thomas Morus meinete es käme ihme mit dieſer Rechnung und Vertröſtung oder Verſicherung vor als ob man einem inhafftirten wolte die Gnade thun und in ſeinem Gefängniß 70 oder 80 Brodte geben an deren einem er den Todt eſſen ſolte dabey werde der Candidatus mortis wenig verſichert ſeyn der Friſtung ſeines Lebens unwiſſend ob er nicht bald über das Brod kommen und gerathen möchte ſo zu ſeinem Todte gebacken und bereitet wäre Es iſt kein accord und Beſtand Zeddel mit denen Menſchen aufgerichtet daß GOtt nicht täglich oder ſtündlich Macht habe uns abzufodern Und da eine andere irrdiſche Hütte wenn ſie von äußerlichen Zufällen als Feuer Waſſer Wind und dergleichen verſchonet bleibet noch eine gewiſſe Zeit ſtehen kan ſo hat der irrdiſche Leib auſſer äuſſerlichen Zufällen ſo viel Schwachheiten zu ſeiner Verweſung in Fleiſch und Gebeinen daß den der ſich überworffen mit denen Rieſen zwingen offt nur kleine Drüſen ꝛc II Cor XII 4 Pſ XC II Aber wieder dieſe und andere Zufälle und Schwachheiten richtet uns auf das Leben im Sterben Kom̃ts mit denen Hütten unſer irrdiſchen Woh nung dahin daß man ſie gar im Feuer aufgehen sehen muß ſo ſucht endlich der mühſame Haußwirth das Beſte zuretten Gehet die Hütte drauf ſo ſuchet man doch den Schatz oder den beſten Vorrath davon zubringen Vielmehr ſoll es hier heiſſen Rette deine Seele trachte nach dem das dro ben iſt da Chriſtus iſt Denn da iſt ja angenehm und tröſtlich zu hören daß dieſer Hütten Wechſel zuträglich wenn wir für die irrdiſche Hütte eine himmliſche und ewige Wohnung haben und empfangen ſollen welches der Apoſtel anderweit alſo vertröſtet da er ſpricht Es wird geſäet in Uneh re und wird auferſtehen in Herrlichkeit Es wird geſäet in Schwach heit und wird auſerſtehen in Krafft Es wird geſäet ein natürlicher Leib und wird auferſtehn ein geiſtlicher Leib Wie wir getragen ha ben das Bild des Jrrdiſchen alſo werden wir auch tragen das Bild des Himmliſchen Wann aber das Verweßliche wird anziehen das Unver weßliche das Sterbliche das Unſterbliche denn wird erfüllet wer Conſola torius Gen XIX 17 Col III 2 I Cor XV v 43 v 44 v 49 v 54 den
14 ſich UNK und die irdische Hütte dieses Leibes zu einer demütigen Betracht tung unserer Gebrechlichkeit und Nichtigkeit dienen Denn was iſt unter nicht ger Leib besonders bey vielfältigen Schwach und Krankheiten anders als eine Solche Hütte und baufällig Hauß da es bald wie oben erwehren am Dach bald an Fenstern Wänden und Säulen Grund und Boden fehlt anderer und nicht UNK leicht in die Augen fallenden Mängel die doch ungern verderblichen Leib UNK wohl als der Wurm das faule Hertz zur Mutter hat zugeſchweigen Ach UNK lange wir in dieser Hütten ſeyn iſt nur Elend Trübsal und Pein rc UNK innerlich als äuſſerlich Solche Überzeugung ſoll uns demnach ein verlange gen nach dem Himmel erwecken um unsere Sterbliche Hütten lieber gerne und bald abzulegen wie Petrus wünschest und redet ja Augen und Ohren mit Stephan und Paulus nach dem Himmel zurichten und lieber unaussprechliche Dinge zu hören denn wer weiß wenn und wie bald wir diese Hütte ablegen und zerbrechen UNK müßen Man will ſich an das von Moſe bestimmte Ziel hal ten und angeben daß man biß 70 oder Weins hoch kommt 80 Jahr leben könne aber erlangt auch dieses der 0 ober oſte unter den Sterblichen Thomas Modus meine es käme ihme mit dieser Rechnung und Vertretung oder Versicherung vor als ob man einem inhaftierten wollte die Gnade thun und in einem Gefängniß 70 oder 80 Brote geben an deren einem er den Todt UNK loste daher werde der Kandidatur Morris wenig versichert ſeyn der Friſtung eines Lebens unwissend ob er nicht bald über das Brod kommen und geraten möchte UNK zu einem Todes gebacken und bereitet wäre Es iſt kein Akkord und Beſtand Zeddel mit denen Menschen aufgerichtet daß GOtt nicht täglich oder stündlich Macht habe uns abzufodern Und da eine andere irdische Hütte wenn ſie von äußerlichen Zufällen als Feuer UNK Wind und dergleichen verschontet bleiben noch eine UNK Zeit stehen kan UNK hat der irdische Leib UNK äußerlichen Zufällen UNK viel Schwachheit zu einer Verwesung in Fleisch und Gebeinen daß den der ſich überwerfen mit denen Riesen zwingen offt nur kleine Drüſen c I Cor XIl 4 UNK XC n Aber wieder diese und andere Zufälle und Schwachheit richtet uns auf das Leben im Sterben kommt mit denen Hütten unter irdischen Woh nung dahin daß man ſie gar im Feuer aufgehen Ehren muß UNK Sucht endlich der mühsame Haußwirth das beste zuretten gehen die Hütte drauf UNK suchtet man doch den Schatz oder den beten Vorrat davon zubringen Vielmehr ſoll es hier UNK Rette deineSeele ⋯ trachte nach dem das dro ben iſt da Christus iſt Denn da iſt ja angenehm und tröstlich zu hören daß dieser Hütten Wechſel zuträglich wenn wir für die irdische Hütte eine himmlische und ewige Wohnung haben und empfangen wollen welches der Apostel anderweitig alſo vertröstet da er ſpricht Es wird Gerät in Unehre re und wird auferstehen in Herrlichkeit Es wird Gerät in schwach heit und wird auferstehen in Krafft Es wird Gerät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib Wie wir getragen ha ben das Bild des Jrrdiſchen alſo werden wir auch tragen das Bild des Himmliſchen Wann aber das Verweßliche wird anziehen das unter weßliche das Sterbliche das unsterbliche denn wird erfülltet wer Conſola torius Gen XX 7 Col.II ⋯ 2 I Cor.XV ⋯ v 43 v 44 V 49 v 4 den