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·(13)

ſterblichen Leibern ſich behelffen·/ haben Anwartungen·/ ja Hütten und Wohnun-

gen im Himmel. O herrlicher Gnade! O Leben im Sterben!

Dieſe unſere Erklährung und Pauliniſche Todtes-Betrachtung oder

Sterbe-Kunſt·/ kan uns keine andere·/ als erſprießliche Lebens- und Sterbens-

Gedancken geben. Errinnert Paulus beym Sterben im Leben·/ daß ſolches

unumgänglich und gewiß ſey·/ ·ſo müſſen wir uns prüfen·/ was wir uns für

ein Concept vom Todte machen? Ob wir auch etwan leben·/ als ob man mit

dem Todte einen Bund gemachet/ das iſt eine unanſtändige Unwiſſenheit.

Solches thun irrdiſch geſinnete·/ die ihren Theil· in dieſem Leben ſuchen·/ und nicht

trachten nach dem·/ das droben iſt; Da hingegen inortis meditatio· oder des

Todtes Gewißheit und Betrachtung immer die beſte Artzeney iſt für den Todt·/

die uns lehret alſo leben·/ daß wir ſterben·/ ehe wir ſterben. Denn es bleibet doch

das Lied von Ende: moriendum eſt. Menſch du muſt ſterben.

USUS

Didacti-

cus.

Eſ. XXIIX.

v. 15.

Syr. XIV.

v. 18.

Paulus und Petrus nennens eine Zerbrechung und Ablegung dieſer

Hütten·/ oder unſer·s Leibes. Man forſche in der Schrifft·/ man erkundi-

ge ſich in allen Propheten·/ es klingt nirgend anders·/ als moriendum eſt,

man muß ſterben. Uberlege es mit deiner Vernunfft/ und laſſe ſie deine

Compoſition genau examini·ren·/ das Final und der Ausſpruch wird heiſſen:

moriendum eſt, ſolche Hütten müßen zerbrechen. Frage die Geſchicht-Bü-

cher aller Zeiten; Höre was die tägliche Erfahrung ausſpricht! und wie es

abgelauffen mit vielen millionen Menſchen! Es bleibet das Lied: morien-

dum eſt, die Menſchen müßen ſterben·/ oder wie es die Kirche beſinget:

Hier hilfft kein Reichthum·/ Geld·/ noch Guth·/

Kein' Kunſt·/ noch Gunſt·/ noch ſtoltzer Muth·/

Fürm Todt kein Kraut gewachſen iſt·/

Mein frommer Chriſt·/

Alles·/ was lebe·t/ ſterblich iſt.

Iſt denn unſer Leib nicht höher zuachten noch anzugeben·/ als eine irrdi-

ſche Hütte·/ ·ſo gedencke doch·/ elender Menſch·/ wovon du genommen biſt·/ was

du ·ietzo biſt·/ und künfftig ſeyn wirſt. Dieſe Betrachtung iſt ein antidotum für

allen menſchlichen Wahn·/ Einbildung und Eitelkeit. Hat GOtt die Hütte

deines Leibes mit geſunder Natur·/ geraden Gliedern gezieret/ erkenne es als

eine Gabe und Beylage GOttes·/ aber überhebe dich nicht·/ ſonſt führ·et dich

Syr·ach zu dem von ihm ſchon· ausgeſtellten epitaphio, daran zu leſen iſt: Was

erhebet ſich doch die elende Erde? Hat GOtt die irrdiſche Hütte mit lieb-

Iich·er und angenehmer Geſtalt und Perſon gezieret/ gedencke·/ daß es heiſt:

Forma bonum fragile. Ach wie nichtig·/ ach wie flüchtig·/ iſt der Menſchen

Schõne c. Hat GOtt mit ſolcher Geſchicklichkeit geſchmücket den irrdiſchen

Leib·/ darinnen ſich die Seele findet·/ welche dieſer Hütte ein Anſehen gieb·t·/ mit

Klugheit·/ Verſtand und anderer Geſchicklichkeit·/ laß dich ſolche Gedancken

nicht aufdünſten noch aufblaſen·/ ſondern gedencke allſtets dabe·y/ daß dieſe ed-

le Gaben ſchlecht logi·ret·/ und nur in irrden·en Gefäſſen und Hütten auf-

behalten und bewahr·et werden. Unordentliche Lebens-Art kan nebſt andern

Mißbrauch dieſes Talent zernichten·/ und dieſe ohne dem der Verweſung un-

terworffene Hütte deſto eher zerbrechen·/ vielmehr muß ſich die Erkäntniß an

Syr. X. 9.

ſich

D
(13) S·terblichen Leibern ſich Behelf·en / haben W··artungen / ja Hütten und·Wohnun- ·gen im Himmel. O herrlicher Gnade! O Leben im Sterben! d·iese unsere Erklä·rung und Paulin·ſche Todtes-Betrachtung oder ·Sterbe-Kunſt / kan uns keine andere / als erſprießliche Lebens-·und Sterben ···Gedan·ken geben. er·innert Paulus beym Sterben im Leben / daß Solches ·unumgänglich und gewiß ſey / UNK UNK··· wir uns prüfen / was wir uns für ·ein Konzept vom Todes machen? Ob wir cuch etwas leben / als ob man mit ·dem Todes einen Bund gemacht / das iſt eine unanständige Unwiſſenheit. ·Solches thun ir·disch gesinn·te / die ihren ·heilt in dieſem·Leben suchen / und nicht ·trachten nach dem / das droben iſt; Da hingegen M·orris Meditation oder des ·Tod·es Gewißheit und Betrachtung immer die beste Ar·z·nei iſt für den Todt / ·die uns lehre· alſo leben / daß wir Sterben /·ehe wir ſterben. Denn es bleiben doch ·das Lied von Ende: mordendem eſt. Mensch du muſt ſterben. ·UsUs ·Didaktik ·cus. Elx. V····.·····15. ·Syr. XlV. ·v. 18. ·Paulus und Petrus nennen· eine zerbrechen· und Ablesung dieser ·Hütten / oder unseres Leibes. Man forsche in der sch·ifft / man erkunden ·ge ſich in allen Propheten / es klingt nirgend anders / als mordendem eſt, ·man muß ſterben. überlege es mit deiner Vernunft / und UNK·· ſie deine K·omposition genau examinieren / das Final und der Ausspruch wird UNK ······mordendem eſt, Solche Hütten müßen zerbrechen. Frage die Geſchicht-Bü- ·cher aller Zeiten; Höre was die tägliche Erfahrung ausſpricht! und wie es ·abgelauf·en mit vielen millionen Menſchen! Es bleiben das Lied: morgen ··dum eſt, die Menschen müßen Sterben / oder wie es die Kirche beſinget: ·Hier hilf·t kein Reicht·um / Geld / noch Guth / ·Kein· Kunst / noch Gunst / noch stol·zer Muth / ·Fürm Todt kein Kraut gewachsen iſt / ·Mein frommer Christ / ·Alles / was Leben / sterblich iſt. J·ſt denn unter Leib nicht höher Zu·chten noch anzugeben / als eine irr·ig ·ſche Hütte / UNK Gede·cke doch / elender Mensch / wovon du genommen biſt / was ·du Mietze biſt / und künf·tig ſeyn wirſt. diese Betrachtung iſt ein Antigonum für ·allen menschlichen Wahn / Einbildung und Eitelkeit. Hat GOtt die Hütte ·deines Leibes mit gesunder Natur / geraden Gliedern geziert / erkenne es als ·eine Gabe und Beilage GOttes / aber überhebe dich nicht / UNK·· führtet dich s·yrisch zu dem von ihm Schone ausgestellten epitaphio, daran zu Leben iſt: Was ·erheb·t ſich doch die elende Erde? Hat GOtt die ir·dische Hütte mit Liebe L·ichter und angenehmer Gestalt und Person geziert / Gede·cke / daß es heiſt: ·Forma bonus fragile. Ach wie nichtig / ach wie flüchtig / iſt der Menschen ·Schone UNK Hat GOtt mit solcher Geschicklichkeit geschmück·t den ir·dischen ·Leib / darinnen ſich die Seele findet / welche dieser Hütte ein ansehen G·ebet / mit ·Klugheit / verstand und anderer Geschicklichkeit / laß dich Solche Gedan·ken ·nicht aufdünſten noch aufblasen / Sondern Gede·cke allſtets daher / daß diese ed- ·le Gaben schlecht logierst / und nur in irr·enden Gefäß·en und Hütten auf- ·behalten und bewahrtet werden. Unordentliche lebenswert kan neben andere ·Mißbrauch dieses Talent zureichten / und diese ohne dem der Verwesung un- v·erworf·ene Hütte desto eher zerbrechen / vielmehr muß ſich die Erkäntniß an ·Syr. X.·9. ·ſich ·D

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13 ſterblichen Leibern ſich behelffen haben Anwartungen ja Hütten und Wohnun gen im Himmel O herrlicher Gnade O Leben im Sterben Dieſe unſere Erklährung und Pauliniſche Todtes Betrachtung oder Sterbe Kunſt kan uns keine andere als erſprießliche Lebens und Sterbens Gedancken geben Errinnert Paulus beym Sterben im Leben daß ſolches unumgänglich und gewiß ſey ſo müſſen wir uns prüfen was wir uns für ein Concept vom Todte machen Ob wir auch etwan leben als ob man mit dem Todte einen Bund gemachet das iſt eine unanſtändige Unwiſſenheit Solches thun irrdiſch geſinnete die ihren Theil in dieſem Leben ſuchen und nicht trachten nach dem das droben iſt Da hingegen inortis meditatio oder des Todtes Gewißheit und Betrachtung immer die beſte Artzeney iſt für den Todt die uns lehret alſo leben daß wir ſterben ehe wir ſterben Denn es bleibet doch das Lied von Ende moriendum eſt Menſch du muſt ſterben USUS Didacti cus Eſ XXIIX v 15 Syr XIV v 18 Paulus und Petrus nennens eine Zerbrechung und Ablegung dieſer Hütten oder unſers Leibes Man forſche in der Schrifft man erkundi ge ſich in allen Propheten es klingt nirgend anders als moriendum eſt man muß ſterben Uberlege es mit deiner Vernunfft und laſſe ſie deine Compoſition genau examiniren das Final und der Ausſpruch wird heiſſen moriendum eſt ſolche Hütten müßen zerbrechen Frage die Geſchicht Bü cher aller Zeiten Höre was die tägliche Erfahrung ausſpricht und wie es abgelauffen mit vielen millionen Menſchen Es bleibet das Lied morien dum eſt die Menſchen müßen ſterben oder wie es die Kirche beſinget Hier hilfft kein Reichthum Geld noch Guth Kein Kunſt noch Gunſt noch ſtoltzer Muth Fürm Todt kein Kraut gewachſen iſt Mein frommer Chriſt Alles was lebet ſterblich iſt Iſt denn unſer Leib nicht höher zuachten noch anzugeben als eine irrdi ſche Hütte ſo gedencke doch elender Menſch wovon du genommen biſt was du ietzo biſt und künfftig ſeyn wirſt Dieſe Betrachtung iſt ein antidotum für allen menſchlichen Wahn Einbildung und Eitelkeit Hat GOtt die Hütte deines Leibes mit geſunder Natur geraden Gliedern gezieret erkenne es als eine Gabe und Beylage GOttes aber überhebe dich nicht ſonſt führet dich Syrach zu dem von ihm ſchon ausgeſtellten epitaphio daran zu leſen iſt Was erhebet ſich doch die elende Erde Hat GOtt die irrdiſche Hütte mit lieb Iicher und angenehmer Geſtalt und Perſon gezieret gedencke daß es heiſt Forma bonum fragile Ach wie nichtig ach wie flüchtig iſt der Menſchen Schõne ꝛc Hat GOtt mit ſolcher Geſchicklichkeit geſchmücket den irrdiſchen Leib darinnen ſich die Seele findet welche dieſer Hütte ein Anſehen giebt mit Klugheit Verſtand und anderer Geſchicklichkeit laß dich ſolche Gedancken nicht aufdünſten noch aufblaſen ſondern gedencke allſtets dabey daß dieſe ed le Gaben ſchlecht logiret und nur in irrdenen Gefäſſen und Hütten auf behalten und bewahret werden Unordentliche Lebens Art kan nebſt andern Mißbrauch dieſes Talent zernichten und dieſe ohne dem der Verweſung un terworffene Hütte deſto eher zerbrechen vielmehr muß ſich die Erkäntniß an Syr X 9 ſich D
13 Sterblichen Leibern ſich Behelfen haben Wartungen ja Hütten undWohnun gen im Himmel O herrlicher Gnade O Leben im Sterben diese unsere Erklärung und Paulinſche Todtes Betrachtung oder Sterbe Kunſt kan uns keine andere als erſprießliche Lebens und Sterben Gedanken geben erinnert Paulus beym Sterben im Leben daß Solches unumgänglich und gewiß ſey UNK UNK wir uns prüfen was wir uns für ein Konzept vom Todes machen Ob wir cuch etwas leben als ob man mit dem Todes einen Bund gemacht das iſt eine unanständige Unwiſſenheit Solches thun irdisch gesinnte die ihren heilt in dieſemLeben suchen und nicht trachten nach dem das droben iſt Da hingegen Morris Meditation oder des Todes Gewißheit und Betrachtung immer die beste Arznei iſt für den Todt die uns lehre alſo leben daß wir Sterben ehe wir ſterben Denn es bleiben doch das Lied von Ende mordendem eſt Mensch du muſt ſterben UsUs Didaktik cus Elx V 15 Syr XlV v 18 Paulus und Petrus nennen eine zerbrechen und Ablesung dieser Hütten oder unseres Leibes Man forsche in der schifft man erkunden ge ſich in allen Propheten es klingt nirgend anders als mordendem eſt man muß ſterben überlege es mit deiner Vernunft und UNK ſie deine Komposition genau examinieren das Final und der Ausspruch wird UNK mordendem eſt Solche Hütten müßen zerbrechen Frage die Geſchicht Bü cher aller Zeiten Höre was die tägliche Erfahrung ausſpricht und wie es abgelaufen mit vielen millionen Menſchen Es bleiben das Lied morgen dum eſt die Menschen müßen Sterben oder wie es die Kirche beſinget Hier hilft kein Reichtum Geld noch Guth Kein Kunst noch Gunst noch stolzer Muth Fürm Todt kein Kraut gewachsen iſt Mein frommer Christ Alles was Leben sterblich iſt Jſt denn unter Leib nicht höher Zuchten noch anzugeben als eine irrig ſche Hütte UNK Gedecke doch elender Mensch wovon du genommen biſt was du Mietze biſt und künftig ſeyn wirſt diese Betrachtung iſt ein Antigonum für allen menschlichen Wahn Einbildung und Eitelkeit Hat GOtt die Hütte deines Leibes mit gesunder Natur geraden Gliedern geziert erkenne es als eine Gabe und Beilage GOttes aber überhebe dich nicht UNK führtet dich syrisch zu dem von ihm Schone ausgestellten epitaphio daran zu Leben iſt Was erhebt ſich doch die elende Erde Hat GOtt die irdische Hütte mit Liebe Lichter und angenehmer Gestalt und Person geziert Gedecke daß es heiſt Forma bonus fragile Ach wie nichtig ach wie flüchtig iſt der Menschen Schone UNK Hat GOtt mit solcher Geschicklichkeit geschmückt den irdischen Leib darinnen ſich die Seele findet welche dieser Hütte ein ansehen Gebet mit Klugheit verstand und anderer Geschicklichkeit laß dich Solche Gedanken nicht aufdünſten noch aufblasen Sondern Gedecke allſtets daher daß diese ed le Gaben schlecht logierst und nur in irrenden Gefäßen und Hütten auf behalten und bewahrtet werden Unordentliche lebenswert kan neben andere Mißbrauch dieses Talent zureichten und diese ohne dem der Verwesung un verworfene Hütte desto eher zerbrechen vielmehr muß ſich die Erkäntniß an Syr X 9 ſich D