input/durrgeda_735780412/OCR-D-GT-PAGE/OCR-D-GT-PAGE_00000013.txt
input/durrgeda_735780412/OCR-D-OCR-CALA-gt4histocr-OCR-D-GT-PAGE-BINPAGE-sbb/OCR-D-OCR-CALA-gt4histocr-OCR-D-GT-PAGE-BINPAGE-sbb_00000013.txt

Metrics

CER: 0.0385

WER: 0.0825

Character differences

(II)

werden ſie mit groſſen Krachen·/ wie es Petrus ausredet. Wie vielmehr

das irrdiſche Hauß dieſer Hütten. Beym Grund-Wort ϰαταλύειν iſt anmer-

ckens werth·/ daß wenn das zerbrechen vom Leibe des Herrn Chriſti gebraucht

wird·/ das abſolute und bloſſe λύειν oder abbrechen gefunden werde·/ weil es

unmöglich·/ daß Er die Verweſung ſehen ſolte; Da der alte ehrliche Greiß

Simeon von der Zertrennung ſeiner Seele und Leibes redet·/ heiſt es ναλύειν,

die Auflöſung ſo durch eine Friedefarth geſchehen ſolte·/ wie auch Paulus ſeines

Sterbens Anliegen mit ſolchem Wort zuverſtehen giebt·/ wenn Er· begehret

aufgelöſet und bey Chriſto JEſu zu ſeyn. Da es aber in unſerm Text die

baufällige Hütte und den verweßlichen Leib angehet·/ heiſts ϰαταλύειν. Al-

les zu deutlicher Vorſtellung des nichtigen Leibes und Lebens·/ und dero Zer-

brech·lichkeit.

II. Petr.

III. v. 10.

Pſ. XVI. 10.

Luc. II. 29.

Phil. I. 23.

Unſere Pauliniſchen Sterbens Gedancken und Todes Betrachtung·/

welche zugleich eine ſeine Sterbe-Kunſt iſt·/ verſichert uns nechſt angeführter

Errinnerung auch

II. Des Lebens im Sterben.

Wenn wir unſer Sterben mit leiblichen Augen anſehen·/ iſts kein Wunder·/

daß uns der Todt wo nicht erſchrecklich·/ doch furchtſam und beſchwerlich vor-

komt·/ wie die Natur vor der Verweſung und ihrer Corruption nach der Er-

fahrung einen Abſcheu hat; ein Würmigen krümmet ſich·/ der Gewalt leidende

Baum knacket und wird laut. Damit nun der Heyden Lehrer dieſe Todtes

Bitterkeit verſüſſen möge·/ ſo ſtreuet Er die Vertröſtung des andern Lebens ein·/

und verzuckert ſolches damit·/ dahero wir ſolches Leben betrachten können als

I. Ein zuverſichtliches und vertröſtes Leben.

Ignoti nulla cupido. Die Begierde nach einem Ding will immer ein Scibile

und Wiſſen vor ſich hergehen laſſen·/ oder wie es der Glaube haben will·/ eine

Zuverſicht·/ ob er ſchon mit dem umgehet·/ das er nur hoffet·/ und nicht

zweiffelt an dem·/ das er nicht ſiehet. Ehe das gelobte Land ſoll eingenom-

men werden·/ gehen die Kundſchaffter aus·/ und erforſchen die Güte deſſelben.

Die Hoffnung braucht zu ihrem Vorgänger die Gewißheit im Glauben.

Unſer Apoſtel beziehet ſich auf das zuverſichtliche Wißen·/ geſtalt dann im

Chriſtenthum Glaubige ihres Glaubens und Zuverſicht müſſen gewiß ſeyn·/

wie es die Exempel der Heiligen und Glaubigen beſtetigen; Jch weiß·/ ſagte der

wohlgeplagte Hiob mitten in ſeiner Züchtigung·/ daß mein Erlòſer lebet ꝛc.

Ich weiß·/ an welchen ich glauben ſoll·/ und daß Er meine Beylage bewahr

werde·/ ſpricht Paulus·; ja Chriſten wiſſen·/ daß ſie hier keine bleibende Städte

haben·/ ſondern die zukünfftige ſuchen müſſen·/ alſo ob ſie nicht mit Augen

geſehen·/ noch mit Ohen gehöret·/ was GOtt bereitet hat denen·/ ſo ſeine

Erſcheinung lieb haben·/ wiſſen ſie doch·/ was die unendliche Weißheit GOt-

tes verheiſſen·/ ſo wohl des Leibes·/ als der Seele·/ ſo wohl des Lebens·/ als Ster-

bens halber. Beſonders gehet die Pauliniſche Verſicherung auf ein

Ebr. XI. I.

Joſ. II.

Hiob.

XIX. 25.

2. Tim. I. 12

Ebr. XIII.

14.

I. Cor. II. 9

2. Verbeſſertes Leben·/

und zwar dieſes ſowohl der exiſtenz und Weſen·/ als auch (2.) der eminenz, ex-

cel-

C 2
(II)

werden ſie mit groſſen Krachen / wie es Petrus ausredet. Wie vielmehr

das irrdiſche Hauß dieſer Hütten. Beym Grund-Wort ataben··· iſt anmer-

ckens werth / daß wenn das zerbrechen vom Leibe des Herrn Chriſti gebraucht

wird / das abſolute und bloſſe ien·· oder abbrechen gefunden werde / weil es

unmöglich / daß Er die Verweſung ſehen ſolte; Da der alte ehrliche Greiß

Simeon von der Zertrennung ſeiner Seele und Leibes redet / heiſt es a··λc··ν,

die Auflöſung ſo durch eine Friedefarth geſchehen ſolte / wie auch Paulus ſeines

Sterbens Anliegen mit ſolchem Wort zuverſtehen giebt / wenn Er/ begehret

aufgeloſet und bey Chriſto JEſu zu ſeyn. Da es aber in unſerm Text die

baufällige Hütte und den verweßlichen Leib angehet / heiſts aaτaλe···. Al-

les zu deutlicher Vorſtellung des nichtigen Leibes und Lebens / und dero Zer-

brech lichkeit.

II.·Petr.

III. v. 10.

pſ··XVM.o··.

Luc.·I·. 29.

Phil. I. z·.

Unſere Pauliniſchen Sterbens Gedancken und Todes Betrachtung /

welche zugleich eine feine Sterbe-Kunſt iſt / verſichert uns nechſt angeführter

Errinnerung auch

I·. Des Lebens im Sterben.

Wenn wir unſer Sterben mit leiblichen Augen anſehen / iſts kein·Wunder /

daß uns der Todt wo nicht erſchrecklich / doch furchtſam und beſchwerlich vor-

komt / wie die Natur vor der Verweſung und ihrer Corruption nach der Er-

fahrung einen Abſcheu hat; ein Würmigen krümmet ſich / der Gewalt leidende

Baum knacket und wird laut. Damit nun der Heyden Lehrer dieſe Todtes

Bitterkeit verſüſſen möge / ſo ſtreuet Er die Vertröſtung des andern Lebens ein /

und verzuckert ſolches damit / dahero wir ſolches Leben betrachten können als

1. Ein zuverſichtliches und vertroſtes Leben.

Ignoti nulla cupido. Die·Begierde nach einem Ding will immer ein Scibile

und Wiſſen vor ſich hergehen laſſen / oder wie es der Glaube haben will / eine

Zuverſicht / ob er ſchon mit dem umgehet / das er nur hoffet / und nicht

zweiffelt an dem / das er nicht ſiehet. Ehe das gelobte Land ſoll eingenom-

men werden / gehen die Kundſchaffter aus / und erforſchen die Güte deſſelben.

Die Hoffnung braucht zu ihrem Vorgänger die Gewißheit im Glauben.

unſer Apoſtel beziehet ſich auf das zuverſichtliche Wißen / geſtalt dann im

Chriſtenthum Glaubige ihres Glaubens und Zuverſicht müſſen gewiß ſeyn /

wie es die Epempel der Heiligen und Glaubigen beſtetigen; Jch weiß / ſagte der

wohlgeplagte liob mitten in ſeiner Züchtigung / daß mein Erloſer lebet ꝛc.

Jch weiß / an welchen ich glauben ſoll / und daß·Er meine·Beylage bewahr·

werde / ſpricht Paulus ; ja Chriſten wiſſen / daß ſie hier keine bleibende Städte

haben / ſondern die zukünfftige ſuchen müſſen / alſo ob ſie nicht mit Augen

geſehen / noch mit Ohren gehöret / was GOtt bereitet hat denen / ſo ſeine

Erſcheinung lieb haben / wiſſen ſie doch / was die unendliche Weißheit GOt-

tes verheiſſen / ſo wohl des Leibes / als der Seele / ſo wohl des Lebens / als Ster-

hens halber. Beſonders gehet die Pauliniſche Verſicherung auf ein

Ebr. XI.···

Joſ. II.

Hiob.

X·X. 25.

2. Tim. I.r··

Ebr. XII··

I4.

I. Cor. II.·9

2. Verbeſſertes Leben /

und zwar dieſes ſowohl der exiſtenz und Weſen / als auch (2.) der eminem·, ex-

cel-

C 2

Word differences

II werden ſie mit groſſen Krachen wie es Petrus ausredet Wie vielmehr das irrdiſche Hauß dieſer Hütten Beym Grund Wort ϰαταλύειν iſt anmer ckens werth daß wenn das zerbrechen vom Leibe des Herrn Chriſti gebraucht wird das abſolute und bloſſe λύειν oder abbrechen gefunden werde weil es unmöglich daß Er die Verweſung ſehen ſolte Da der alte ehrliche Greiß Simeon von der Zertrennung ſeiner Seele und Leibes redet heiſt es ἀναλύειν die Auflöſung ſo durch eine Friedefarth geſchehen ſolte wie auch Paulus ſeines Sterbens Anliegen mit ſolchem Wort zuverſtehen giebt wenn Er begehret aufgelöſet und bey Chriſto JEſu zu ſeyn Da es aber in unſerm Text die baufällige Hütte und den verweßlichen Leib angehet heiſts ϰαταλύειν Al les zu deutlicher Vorſtellung des nichtigen Leibes und Lebens und dero Zer brechlichkeit II Petr III v 10 Pſ XVI 10 Luc II 29 Phil I 23 Unſere Pauliniſchen Sterbens Gedancken und Todes Betrachtung welche zugleich eine ſeine Sterbe Kunſt iſt verſichert uns nechſt angeführter Errinnerung auch II Des Lebens im Sterben Wenn wir unſer Sterben mit leiblichen Augen anſehen iſts kein Wunder daß uns der Todt wo nicht erſchrecklich doch furchtſam und beſchwerlich vor komt wie die Natur vor der Verweſung und ihrer Corruption nach der Er fahrung einen Abſcheu hat ein Würmigen krümmet ſich der Gewalt leidende Baum knacket und wird laut Damit nun der Heyden Lehrer dieſe Todtes Bitterkeit verſüſſen möge ſo ſtreuet Er die Vertröſtung des andern Lebens ein und verzuckert ſolches damit dahero wir ſolches Leben betrachten können als I Ein zuverſichtliches und vertröſtes Leben Ignoti nulla cupido Die Begierde nach einem Ding will immer ein Scibile und Wiſſen vor ſich hergehen laſſen oder wie es der Glaube haben will eine Zuverſicht ob er ſchon mit dem umgehet das er nur hoffet und nicht zweiffelt an dem das er nicht ſiehet Ehe das gelobte Land ſoll eingenom men werden gehen die Kundſchaffter aus und erforſchen die Güte deſſelben Die Hoffnung braucht zu ihrem Vorgänger die Gewißheit im Glauben Unſer Apoſtel beziehet ſich auf das zuverſichtliche Wißen geſtalt dann im Chriſtenthum Glaubige ihres Glaubens und Zuverſicht müſſen gewiß ſeyn wie es die Exempel der Heiligen und Glaubigen beſtetigen Jch weiß ſagte der wohlgeplagte Hiob mitten in ſeiner Züchtigung daß mein Erlòſer lebet ꝛc Ich weiß an welchen ich glauben ſoll und daß Er meine Beylage bewahrẽ werde ſpricht Paulus ja Chriſten wiſſen daß ſie hier keine bleibende Städte haben ſondern die zukünfftige ſuchen müſſen alſo ob ſie nicht mit Augen geſehen noch mit Ohꝛen gehöret was GOtt bereitet hat denen ſo ſeine Erſcheinung lieb haben wiſſen ſie doch was die unendliche Weißheit GOt tes verheiſſen ſo wohl des Leibes als der Seele ſo wohl des Lebens als Ster bens halber Beſonders gehet die Pauliniſche Verſicherung auf ein Ebr XI I Joſ II Hiob XIX 25 2 Tim I 12 Ebr XIII 14 I Cor II 9 2 Verbeſſertes Leben und zwar dieſes ſowohl der exiſtenz und Weſen als auch 2 der eminenz ex cel C 2
II werden ſie mit groſſen Krachen wie es Petrus ausredet Wie vielmehr das irrdiſche Hauß dieſer Hütten Beym Grund Wort ataben iſt anmer ckens werth daß wenn das zerbrechen vom Leibe des Herrn Chriſti gebraucht wird das abſolute und bloſſe ien oder abbrechen gefunden werde weil es unmöglich daß Er die Verweſung ſehen ſolte Da der alte ehrliche Greiß Simeon von der Zertrennung ſeiner Seele und Leibes redet heiſt es aλcν die Auflöſung ſo durch eine Friedefarth geſchehen ſolte wie auch Paulus ſeines Sterbens Anliegen mit ſolchem Wort zuverſtehen giebt wenn Er begehret aufgeloſet und bey Chriſto JEſu zu ſeyn Da es aber in unſerm Text die baufällige Hütte und den verweßlichen Leib angehet heiſts aaτaλe Al les zu deutlicher Vorſtellung des nichtigen Leibes und Lebens und dero Zer brech lichkeit II.Petr III v 10 pſXVM.o Luc.I 29 Phil I z Unſere Pauliniſchen Sterbens Gedancken und Todes Betrachtung welche zugleich eine feine Sterbe Kunſt iſt verſichert uns nechſt angeführter Errinnerung auch I Des Lebens im Sterben Wenn wir unſer Sterben mit leiblichen Augen anſehen iſts keinWunder daß uns der Todt wo nicht erſchrecklich doch furchtſam und beſchwerlich vor komt wie die Natur vor der Verweſung und ihrer Corruption nach der Er fahrung einen Abſcheu hat ein Würmigen krümmet ſich der Gewalt leidende Baum knacket und wird laut Damit nun der Heyden Lehrer dieſe Todtes Bitterkeit verſüſſen möge ſo ſtreuet Er die Vertröſtung des andern Lebens ein und verzuckert ſolches damit dahero wir ſolches Leben betrachten können als 1 Ein zuverſichtliches und vertroſtes Leben Ignoti nulla cupido DieBegierde nach einem Ding will immer ein Scibile und Wiſſen vor ſich hergehen laſſen oder wie es der Glaube haben will eine Zuverſicht ob er ſchon mit dem umgehet das er nur hoffet und nicht zweiffelt an dem das er nicht ſiehet Ehe das gelobte Land ſoll eingenom men werden gehen die Kundſchaffter aus und erforſchen die Güte deſſelben Die Hoffnung braucht zu ihrem Vorgänger die Gewißheit im Glauben unſer Apoſtel beziehet ſich auf das zuverſichtliche Wißen geſtalt dann im Chriſtenthum Glaubige ihres Glaubens und Zuverſicht müſſen gewiß ſeyn wie es die Epempel der Heiligen und Glaubigen beſtetigen Jch weiß ſagte der wohlgeplagte liob mitten in ſeiner Züchtigung daß mein Erloſer lebet ꝛc Jch weiß an welchen ich glauben ſoll und daßEr meineBeylage bewahr werde ſpricht Paulus ja Chriſten wiſſen daß ſie hier keine bleibende Städte haben ſondern die zukünfftige ſuchen müſſen alſo ob ſie nicht mit Augen geſehen noch mit Ohren gehöret was GOtt bereitet hat denen ſo ſeine Erſcheinung lieb haben wiſſen ſie doch was die unendliche Weißheit GOt tes verheiſſen ſo wohl des Leibes als der Seele ſo wohl des Lebens als Ster hens halber Beſonders gehet die Pauliniſche Verſicherung auf ein Ebr XI Joſ II Hiob XX 25 2 Tim I.r Ebr XII I4 I Cor II 9 2 Verbeſſertes Leben und zwar dieſes ſowohl der exiſtenz und Weſen als auch 2 der eminem ex cel C 2