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(4)

Errinnerung leiden müſte·/ zumahlen er auch in ſolcher Abſicht nicht angefüh-

ret wird. Wir haben uns aber dennoch der allgemeinen Bemerckung nach·/

Beyfalls und Beyſpiels genug zuverſichern·/ wie es auch in nicht ungleichem

Verſtande heiſt: Qualis vita, mors ita. Leben und Todt haben gemeiniglich ei-

ne genaue Verwandniß·/ alſo·/ daß man bey einem wohlgeführten Leben ſich

auch eines rühmlichẽ Todes verſichert·/ und daß der Nachruhm deſto ſicherer kön-

ne geprieſen werden·/ weil ohne das letztere·/ wie ſchon erwehnet·/ das erſte ſo

vollkommen und vergnügt nicht angeſehen wird.

Als der erfahrne Regent Kayſer Friedrich der Dritte gefraget wur-

de·/ was das Beſte ſey·/ das einem von GOtt in dieſem Leben wieder-

fahren könne·/ ſo antwortet Er recht Fürſtlich und Kayſerlich: Beatus è vi-

ta exitus. h. e. Ein glück- und ſeeliges Ende. Seine etliche 50jährige Re-

gierung und bey nahe 80jähriges Alter hatte Jhm bey allen Würden und

Ehren nicht vorkommen laſſen·/ welches er dem ſeeligen Ausgang aus dieſem

Leben vorziehen wollen. Ein mehrers ietzo zu übergehen.

Es hat dem Fürſten über Leben und Tod nach heiligem Rath und Wil-

len gefallen·/ den Weyland Hoch-Wohlgebohrnen Herrn·/ Herrn Friedrich

von Koſpoth·/ auf Burgau und Goſſa·/ Königlichen Polniſchen und

Churfürſtl. Sächßl. Geheimbden Rath·/ und Ober-Aufſeher in der

Graffſchafft Mannßfeld·/ verwichenem 14. Octobr. damahls in Leipzig·/

durch ein ſeeliges Simeon-·Stündlein aufzulöſen·/ und von dieſer Welt ab-

zufodern·/ wie nun die Güte Gottes an dieſem nunmehro ſeeligen Herrn

Geheimbden Rath von Kindes Beinen an·/ viel herrliche Liebe erwieſen·/

daß Er nebſt andern geſegnetem Wohlſtande auch ein Ziel Moſis erreichet·/

und vornehmlich bey dem Anwachs und Zufluß vieler andern Gnaden·/ den-

noch Seine Gedancken auf einen ſeeligen Abſchied und dadurch zu erlangen-

des ewiges ſeel. Leben gewendet·/ ſo heiſt es nun auch hier beym Erfolg eines

ſeeligen Todes: finis vitam ornet; Wohl gelebt·/ wohl geſtorben. Denn

es hat auch die Barmhertzigkeit des Höchſten vor ſolchem Ende ihre Endſchafft

nicht genommen·/ ſondern Jhm des Wunſches ſeines Gebets und Verlan-

langs gewehret·/ und Jhn·/ bey gutem Verſtand·/ Andacht·/ Gelaſſenheit in

GOtt und andern ſolchen Marquen, die ein wohlgeführtes Leben begleiten·/

ſeinen Abſchied nehmen laſſen·/ durch welchen ſeeligen Tod auch ſeinem rühm-

lich geführten Leben eine Crone aufgeſetzet worden iſt·/ und ſolches noch die

allerletzte Zierath bekommen hat.

Wenn nun auf rühmliche Art des älteſten Jüdiſchen Volcks in Jſrael

keine Leiche ſeyn ſoll·/ dabey nicht auch ein Prophetiſcher oder Geiſtlicher Ser-

mon ſoll gehalten werden·/ ſo iſt auch zu einem verdienten Ehren-·Gedächtnis

dieſe ietzo vorſtehende Ehren- und Gedächtniß-Predigt beliebet und ange-

ordnet worden; Damit wir nun bey ſolcher Verſamlung mögen erbauet

werden·/ wollen wir nach gewöhnlichen Gebet und Seuffzen zu GOtt·/ einen

dem ſeel. Herrn Geheimbden Rath zu Errinnerung ſeiner Sterbligkeit

und Bereitung eines ſeeligen Endes erkieſenen Text in der Furcht des Herrn

vermittelſt Göttl. Beyſtandes weiter nachdencken.

Textus.
·4)

Errinnerung leiden müſte / zumahlen er auch in ſolcher Abſicht nicht angefüh-

ret wird. Wir haben uns aber dennoch der allgemeinen Bemerckung nach /

Beyfalls und Beyſpiels genug zuverſichern / wie es auch in nicht ungleichem

Verſtande heiſt: Qualis vita, mors ita. Leben und Todt haben gemeiniglich ei-

ne genaue Verwandniß / alſo / daß man bey einem wohlgeführten Leben ſich

auch eines rühmlichẽ·Todes verſichert / und daß der Nachruhm deſto ſicherer kön-

ne geprieſen werden / weil ohne das letztere / wie ſchon erwehnet / das erſte ſo

vollkommen und vergnügt nicht angeſehen wird.

Als der erfahrne Regent Kayſer Friedrich der Dritte gefraget wur-

de / was das Beſte ſey / das einem von GOtt in dieſem Leben wieder-

fahren konne / ſo antwortet Er recht Fürſtlich und Kayſerlich: Beatus è vi-

ta exitus. h. e. Ein glück-·und ſeeliges Ende. Seine etliche 5ojährige Re-

gierung und bey nahe 8ojähriges Alter hatte Jhm bey allen Würden und

Ehren nicht vorkommen laſſen / welches er dem ſeeligen Ausgang aus dieſem

Leben vorziehen wollen. Ein mehrers ietzo zu übergehen.

Es hat dem Fürſten über Leben und Tod nach heiligem Rath und Wil-

len gefallen / den Weyland Hoch Wohlgebohrnen Herrn / Herrn Friedrich

von Koſpoth / auf Burgau und Goſſa / Königlichen Polniſchen und

Churfürſtl. Sächßl. Geheimbden Rath / und Ober-Aufſeher in der

Graffſchafft Mannßfeld / verwichenem 1a. Octobr. damahls in Leipzig /

durch ein ſeeliges Simeon- Stündlein aufzulöſen / und von dieſer Welt ab-

zufodern / wie nun die Güte Gottes an dieſem nunmehro ſeeligen Herrn

Geheimbden Rath von Kindes Beinen an / viel herrliche Liebe erwieſen /

daß Er nebſt andern geſegnetem Wohlſtande auch ein Ziel Molis erreichet /

und vornehmlich bey dem Anwachs und Zufluß vieler andern Gnaden / den-

noch Seine Gedancken auf einen ſeeligen Abſchied und dadurch zu erlangen-

des ewiges ſeel. Leben gewendet / ſo heiſt es nun auch hier beym Erfolg eines

ſeeligen Todes: finis vitam ornet; Wohl gelebt / wohl geſtorben. Denn

es hat auch die Barmhertzigkeit des Höchſten vor ſolchem Ende ihre·Endſchafft

nicht genommen / ſondern Jhm des Wunſches ſeines Gebets und Verlan-

langs gewehret / und Jhn / bey gutem Verſtand / Andacht / Gelaſſenheit in

GOtt und andern ſolchen Marquen, die ein wohlgeführtes Leben begleiten /

ſeinen Abſchied nehmen laſſen / durch welchen ſeeligen Tod auch ſeinem rühm-

lich geführten Leben eine Crone aufgeſetzet worden iſt / und ſolches noch die

allerletzte Zierath bekommen hat.

Wenn nun auf rühmliche Art des älteſten Jüdiſchen Volcks in Jſrael

keine Leiche ſeyn ſoll / dabey nicht auch ein Prophetiſcher oder Geiſtlicher Ser-

mon ſoll gehalten werden / ſo iſt auch zu einem verdienten Ehren- Gedächtnis

dieſe ietzo vorſtehende Ehren-·und Gedächtniß-Predigt beliebet und ange-

ordnet wordenz Damit wir nun bey ſolcher Verſamlung mögen erbauet

werden / wollen wir nach gewöhnlichen Gebet und Seuffzen zu GOtt / einen

dem ſeel. Herrn Geheimbden Rath zu Errinnerung ſeiner Sterbligkeit

und Bereitung eines ſeeligen Endes erkieſenen Text in der Furcht des Herrn

vermittelſt Göttl. Beyſtandes weiter nachdencken.

Textus.

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4 Errinnerung leiden müſte zumahlen er auch in ſolcher Abſicht nicht angefüh ret wird Wir haben uns aber dennoch der allgemeinen Bemerckung nach Beyfalls und Beyſpiels genug zuverſichern wie es auch in nicht ungleichem Verſtande heiſt Qualis vita mors ita Leben und Todt haben gemeiniglich ei ne genaue Verwandniß alſo daß man bey einem wohlgeführten Leben ſich auch eines rühmlichẽ Todes verſichert und daß der Nachruhm deſto ſicherer kön ne geprieſen werden weil ohne das letztere wie ſchon erwehnet das erſte ſo vollkommen und vergnügt nicht angeſehen wird Als der erfahrne Regent Kayſer Friedrich der Dritte gefraget wur de was das Beſte ſey das einem von GOtt in dieſem Leben wieder fahren könne ſo antwortet Er recht Fürſtlich und Kayſerlich Beatus è vi ta exitus h e Ein glück und ſeeliges Ende Seine etliche 50jährige Re gierung und bey nahe 80jähriges Alter hatte Jhm bey allen Würden und Ehren nicht vorkommen laſſen welches er dem ſeeligen Ausgang aus dieſem Leben vorziehen wollen Ein mehrers ietzo zu übergehen Es hat dem Fürſten über Leben und Tod nach heiligem Rath und Wil len gefallen den Weyland Hoch Wohlgebohrnen Herrn Herrn Friedrich von Koſpoth auf Burgau und Goſſa Königlichen Polniſchen und Churfürſtl Sächßl Geheimbden Rath und Ober Aufſeher in der Graffſchafft Mannßfeld verwichenem 14 Octobr damahls in Leipzig durch ein ſeeliges Simeon Stündlein aufzulöſen und von dieſer Welt ab zufodern wie nun die Güte Gottes an dieſem nunmehro ſeeligen Herrn Geheimbden Rath von Kindes Beinen an viel herrliche Liebe erwieſen daß Er nebſt andern geſegnetem Wohlſtande auch ein Ziel Moſis erreichet und vornehmlich bey dem Anwachs und Zufluß vieler andern Gnaden den noch Seine Gedancken auf einen ſeeligen Abſchied und dadurch zu erlangen des ewiges ſeel Leben gewendet ſo heiſt es nun auch hier beym Erfolg eines ſeeligen Todes finis vitam ornet Wohl gelebt wohl geſtorben Denn es hat auch die Barmhertzigkeit des Höchſten vor ſolchem Ende ihre Endſchafft nicht genommen ſondern Jhm des Wunſches ſeines Gebets und Verlan langs gewehret und Jhn bey gutem Verſtand Andacht Gelaſſenheit in GOtt und andern ſolchen Marquen die ein wohlgeführtes Leben begleiten ſeinen Abſchied nehmen laſſen durch welchen ſeeligen Tod auch ſeinem rühm lich geführten Leben eine Crone aufgeſetzet worden iſt und ſolches noch die allerletzte Zierath bekommen hat Wenn nun auf rühmliche Art des älteſten Jüdiſchen Volcks in Jſrael keine Leiche ſeyn ſoll dabey nicht auch ein Prophetiſcher oder Geiſtlicher Ser mon ſoll gehalten werden ſo iſt auch zu einem verdienten Ehren Gedächtnis dieſe ietzo vorſtehende Ehren und Gedächtniß Predigt beliebet und ange ordnet worden Damit wir nun bey ſolcher Verſamlung mögen erbauet werden wollen wir nach gewöhnlichen Gebet und Seuffzen zu GOtt einen dem ſeel Herrn Geheimbden Rath zu Errinnerung ſeiner Sterbligkeit und Bereitung eines ſeeligen Endes erkieſenen Text in der Furcht des Herrn vermittelſt Göttl Beyſtandes weiter nachdencken Textus
4 Errinnerung leiden müſte zumahlen er auch in ſolcher Abſicht nicht angefüh ret wird Wir haben uns aber dennoch der allgemeinen Bemerckung nach Beyfalls und Beyſpiels genug zuverſichern wie es auch in nicht ungleichem Verſtande heiſt Qualis vita mors ita Leben und Todt haben gemeiniglich ei ne genaue Verwandniß alſo daß man bey einem wohlgeführten Leben ſich auch eines rühmlichẽTodes verſichert und daß der Nachruhm deſto ſicherer kön ne geprieſen werden weil ohne das letztere wie ſchon erwehnet das erſte ſo vollkommen und vergnügt nicht angeſehen wird Als der erfahrne Regent Kayſer Friedrich der Dritte gefraget wur de was das Beſte ſey das einem von GOtt in dieſem Leben wieder fahren konne ſo antwortet Er recht Fürſtlich und Kayſerlich Beatus è vi ta exitus h e Ein glück und ſeeliges Ende Seine etliche 5ojährige Re gierung und bey nahe 8ojähriges Alter hatte Jhm bey allen Würden und Ehren nicht vorkommen laſſen welches er dem ſeeligen Ausgang aus dieſem Leben vorziehen wollen Ein mehrers ietzo zu übergehen Es hat dem Fürſten über Leben und Tod nach heiligem Rath und Wil len gefallen den Weyland Hoch Wohlgebohrnen Herrn Herrn Friedrich von Koſpoth auf Burgau und Goſſa Königlichen Polniſchen und Churfürſtl Sächßl Geheimbden Rath und Ober Aufſeher in der Graffſchafft Mannßfeld verwichenem 1a Octobr damahls in Leipzig durch ein ſeeliges Simeon Stündlein aufzulöſen und von dieſer Welt ab zufodern wie nun die Güte Gottes an dieſem nunmehro ſeeligen Herrn Geheimbden Rath von Kindes Beinen an viel herrliche Liebe erwieſen daß Er nebſt andern geſegnetem Wohlſtande auch ein Ziel Molis erreichet und vornehmlich bey dem Anwachs und Zufluß vieler andern Gnaden den noch Seine Gedancken auf einen ſeeligen Abſchied und dadurch zu erlangen des ewiges ſeel Leben gewendet ſo heiſt es nun auch hier beym Erfolg eines ſeeligen Todes finis vitam ornet Wohl gelebt wohl geſtorben Denn es hat auch die Barmhertzigkeit des Höchſten vor ſolchem Ende ihreEndſchafft nicht genommen ſondern Jhm des Wunſches ſeines Gebets und Verlan langs gewehret und Jhn bey gutem Verſtand Andacht Gelaſſenheit in GOtt und andern ſolchen Marquen die ein wohlgeführtes Leben begleiten ſeinen Abſchied nehmen laſſen durch welchen ſeeligen Tod auch ſeinem rühm lich geführten Leben eine Crone aufgeſetzet worden iſt und ſolches noch die allerletzte Zierath bekommen hat Wenn nun auf rühmliche Art des älteſten Jüdiſchen Volcks in Jſrael keine Leiche ſeyn ſoll dabey nicht auch ein Prophetiſcher oder Geiſtlicher Ser mon ſoll gehalten werden ſo iſt auch zu einem verdienten Ehren Gedächtnis dieſe ietzo vorſtehende Ehren und Gedächtniß Predigt beliebet und ange ordnet wordenz Damit wir nun bey ſolcher Verſamlung mögen erbauet werden wollen wir nach gewöhnlichen Gebet und Seuffzen zu GOtt einen dem ſeel Herrn Geheimbden Rath zu Errinnerung ſeiner Sterbligkeit und Bereitung eines ſeeligen Endes erkieſenen Text in der Furcht des Herrn vermittelſt Göttl Beyſtandes weiter nachdencken Textus