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·91

ſo nahe bey mir zu ſehen. Sollte mein Leſer die

wunderbare Verwandlung, die ich jetzt erzähle,

wohl glauben können? Jndem ich nicht fühlte,

daß ich irgend an meinem Leibe beſchädig·et wür-

de, ·ſo hob ich endlich meine bebende Augenli·e-

der empor, und ſah zu meiner neuen Erſtaunung

den Löwen neben mir liegen, welcher, nachdem

er ſein natürliches wildes Weſen abgelegt, mir

die Füße leckte, und in einer ganz demüthigen

Stellung zeigte, als ob er mich um Vergebung

bäte. Die ungeſtümme Freude, welche eine ſo

plötzliche Veränderung in mir hervorbrachte, er-

ſchütterte mich dergeſtallt, daß ich aufwachte,

und bemerkte, daß mein Geſicht nicht weniger

von Schwei·g als von Thränen benetzt war. Als

ich mit Aufgang der Sonne, welche bereits un-

ſern Luftkreiß bemahlte, meine Augen eröffnete,

ſo rief ich alle meine Gedanken zu Rathe, um

nach den Regeln der Kunſt die Deutung eines

Geſichts, ·ſo mir ſehr bedenklich ſchien, machen

zu können. So ſehr ich darüber nachdachte, ſo

fand ich dennoch keine Auslegung, die mir zu

meinem Traum taugte, auch der Don Graziano

ſelbſt, den ich gleich deſſelben Morgen zu Rathe

zog, fand keine, wiewohl er mir übrigens ver-

ſprochen hatte, daß er noch den nämlichen Abend

mir deſſen Bedeutung eröffnen wollte.

Jch
91 UNK nahe bey mir zu ſehen. Sollte mein Leser die ·wunderbare Verwandlung, die ich jetzt erzähle, ·wohl glauben können? indem ich nicht fühlte, ·daß ich irgend an meinem Leibe beschädigtet wür- ·de, UNK hob ich endlich meine behende Augenlider ·der empor, und ſah zu meiner neuen Erſtaunung ·den Löwen neben mir liegen, welcher, nachdem ·er ſein natürliches wildes wegen abgelegt, mir ·die Füße leckte, und in einer ganz demüt·igen ·Stellung zeigte, als ob er mich um Vergebung ·bäte. Die ungestüm·e Freude, welche eine UNK plötzliche Veränderung in mir hervorbrachte, er- s·chütte·te mich dergeſtallt, daß ich aufwachte, ·und bemerkte, daß mein Gesicht nicht weniger ·von Schweins als von t·ränen benetzt war. Als ·ich mit Aufgang der Sonne, welche bereits un- ·ſern Luftkreiß bemahlte, meine Augen eröffnete, UNK rief ich alle meine Gedanken zu Rathe, um ·nach den Regeln der Kunst die Deutung eines ·Geſichts, UNK mir ſehr bedenklich ſchien, machen ·zu können. So ſehr ich darüber nachdachte, UNK fand ich dennoch keine Auslegung, die mir zu ·meinem Traum taugte, auch der Don Graziano UNK····· den ich gleich desselben Morgen zu hatte ·zog, fand keine, wieso·· er mir übrigens ver- s·prechen hatte, daß er noch den nämlichen Abend ·mir UNK··· Bedeutung eröffnen wollte. ·Jch

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91 ſo nahe bey mir zu ſehen Sollte mein Leſer die wunderbare Verwandlung die ich jetzt erzähle wohl glauben können Jndem ich nicht fühlte daß ich irgend an meinem Leibe beſchädiget wür de ſo hob ich endlich meine bebende Augenlie der empor und ſah zu meiner neuen Erſtaunung den Löwen neben mir liegen welcher nachdem er ſein natürliches wildes Weſen abgelegt mir die Füße leckte und in einer ganz demüthigen Stellung zeigte als ob er mich um Vergebung bäte Die ungeſtümme Freude welche eine ſo plötzliche Veränderung in mir hervorbrachte er ſchütterte mich dergeſtallt daß ich aufwachte und bemerkte daß mein Geſicht nicht weniger von Schweig als von Thränen benetzt war Als ich mit Aufgang der Sonne welche bereits un ſern Luftkreiß bemahlte meine Augen eröffnete ſo rief ich alle meine Gedanken zu Rathe um nach den Regeln der Kunſt die Deutung eines Geſichts ſo mir ſehr bedenklich ſchien machen zu können So ſehr ich darüber nachdachte ſo fand ich dennoch keine Auslegung die mir zu meinem Traum taugte auch der Don Graziano ſelbſt den ich gleich deſſelben Morgen zu Rathe zog fand keine wiewohl er mir übrigens ver ſprochen hatte daß er noch den nämlichen Abend mir deſſen Bedeutung eröffnen wollte Jch
91 UNK nahe bey mir zu ſehen Sollte mein Leser die wunderbare Verwandlung die ich jetzt erzähle wohl glauben können indem ich nicht fühlte daß ich irgend an meinem Leibe beschädigtet wür de UNK hob ich endlich meine behende Augenlider der empor und ſah zu meiner neuen Erſtaunung den Löwen neben mir liegen welcher nachdem er ſein natürliches wildes wegen abgelegt mir die Füße leckte und in einer ganz demütigen Stellung zeigte als ob er mich um Vergebung bäte Die ungestüme Freude welche eine UNK plötzliche Veränderung in mir hervorbrachte er schüttete mich dergeſtallt daß ich aufwachte und bemerkte daß mein Gesicht nicht weniger von Schweins als von tränen benetzt war Als ich mit Aufgang der Sonne welche bereits un ſern Luftkreiß bemahlte meine Augen eröffnete UNK rief ich alle meine Gedanken zu Rathe um nach den Regeln der Kunst die Deutung eines Geſichts UNK mir ſehr bedenklich ſchien machen zu können So ſehr ich darüber nachdachte UNK fand ich dennoch keine Auslegung die mir zu meinem Traum taugte auch der Don Graziano UNK den ich gleich desselben Morgen zu hatte zog fand keine wieso er mir übrigens ver sprechen hatte daß er noch den nämlichen Abend mir UNK Bedeutung eröffnen wollte Jch