input/actevedef_718448162/anahash-OCR-D-OCR-CALA-gt4histocr-OCR-D-GT-PAGE-BINPAGE-sbb/OCR-D-OCR-CALA-gt4histocr-OCR-D-GT-PAGE-BINPAGE-sbb_00000027.txt
·23
teſtiret: Daß es falſch, und ſie ſich fromm und ehrlich gehalten; Wie dann auch die andere Hrn. Kauff-
leute Ihr in dem nemlichen Protocollo ein gutes Lob gegeben. Alſo reſerviret ſie ſich dieſer höchſt-Ehren-
rührigen Bezüchtigung halber, gebührende Satisfaction, wie Ihre Rechtliche Defenſions-·Schrifft der-
mahleins ausweiſen wird.
Quoad §. 2. Hat ſie ſich in Hrn. Gegners Bruders des Hrn. Medicinæ Doctoris Senckenbergs
Hauß, eben ·ſo fromm und ehrlich aufgeführet, ſonſt würde dieſer ſie nicht ſelbſt ſeinem Bruder dem Geg-
neriſchen Hrn. Hofrath Senckenberg auf ſein Begehren in Dienſt haben abfolgen laſſen, um ſeine· confu-
ſe ſchlechte Haußhaltung in Ordnung zu bringen.
Quoad §. 3 Iſt zwar Agricola ungefehr· 14. Tage bey Hrn. Scabino von Fichar·d in Dienſten gewe-
ſen, wegen zugeſtoßener Kranckheit aber, weggekommen; Und wird Hr. Gegner Ihr mit keinem Jota be-
weiſen können, daß ſie dorten etwas veruntreu·et oder böſes begangen; Und eben ·ſo verhält es ſich mit Ih-
rem Dienſt bey Hrn. Syndico Lucius
Wobey es wieder eine Senckenbergiſche hölliſche Lü·gen iſt: Daß Agricola in ſolchem Dienſt
ſich ſolle berühmet haben, als ob der Hr. Schöff· von Fichard Ihr nachgeſtanden, und hat Er durch die-
ſes putidum ·Mendacium nur den Hrn. Schöffen Ihr zum Feind zu machen geſucht; Gleichermaſſen ſind
es Sathaniſche Lügen: Daß Agricola in Hrn. Syndici Lucius Hauß den Schlüßel zum Weinkeller nach-
machen laßen, Ihn in ihren Rechnungen betrogen und Unordnungen angefangen.
Quoad §. 4. Wird util·iter acceptiret: Daß Hr. Doctor Senckenberg der Medicus, die Agricola
ſelbſt an ſeinen Bruder den Hrn. Hofrath recommendiret; Welches ein evidenter Beweiß, daß ſie ſich
wohl aufgeführet, ſonſt würde Er unchriſtlich und falſch ·gehandelt haben, ſeinen eigenen Bruder mit ei-
ner liederlichen Haußhälterin zu betrügen.
Quoad §. 5. Iſt eine abſcheuliche Lü·ge und Calumnie, daß Agricola beſchuldiget wird: Sie habe
junge und wohlgeſtalte Laquayen mit Wein aus ſeinem Keller tractiret; Und was das dabey befindliche
Vorgeben betrifft: Ob hätte Agricola einen Laquayen bey Ihm verklagt, weil Er ſich berühmet: Er hät-
te Unzucht mit Ihr getrieben,; So hat ſich gefunden daß dieſer Laquay·· Burgmann vor Hr Sencken-
berg in Gegenwart des Bredekaw und Laquayen Græfe· ſelbſt bekennet- und conteſtiret; Es wäre alles
falſch, Er wüßte nichts als alles gutes von Ihr, mithin hat Er Senckenberg ſie hierdurch nur zu blami·ren
geſucht.
Quoad §. 6. Hat ſich Agricola um den angeblichen geſpührten Mangel der Wein-Bouteillen gar nicht
zu bekümmern; Dann eines Theil·s iſt ſolcher mit ·keinem Jota erwieſen, mithin eben eine ſolche· heilloſe
Lüge, wie man ex adverſo gewohnt iſt.
Andern Theils·/ weis ſie nicht, wann und wie offt Bouteillen aus dem Keller gehohlet worden;
Zumahl da dritten Theils der Hr. Gegner ſattſam renommi·rt und Stadtkündig iſt, daß Er den Bachum
(welcher der Veneti·s ſocius iſt) ungemein liebe, wovon in ſequentibus ein mehrers; Es iſt auch falſch, daß
Er den Keller-Schlüßel Ihr abgenommen, ſondern ſie hat Ihme ſolchen ſelbſt zurück geliefert, um über
ſeine· unordentliche Deb·auchen keine Rechnung zu geben; Dann wann Hr. Gegner Gäſte gehabt, und
der Leithammel erſt im Kopf geweſen, ·ſo hat Er des Sauffens kein Ende gewußt: Mithin auch nicht
wißen können, wie viel Bouteillen darauf gegangen; Es weis ja das gantze Buſchiſche Hauß zum Rö-
miſchen Kayſer allhier genannt, und alle auf ſeinem damahligen Raths-Wahltag (wie Er Ihn ·ſo nen-
net) anweſende hohe Hrn. Gäſte, wie ſehr Er ſich damahls im Trunck übernommen- und ſich dadurch pro-
ſtituiret; Wie Er Geld an ſeinem Wahltag ausgeworfen; wie lächerlich Er ſich dadurch gemachet;
Item iſt ja hieſigem Hochedlen und hochweiſen Magiſtrat und denen benachbahrten Chur-Mayntziſchen
und andern Hrn. Beambten in friſchem Andencken, wie entſetzlich Er ſich auf dem Märcker-Geding zu
Ober-Urſel betruncken·/ daß Er ·gantz ſinnloß- und mit böſem Geruch heimgebracht werden müſſen ꝛc. ꝛc.
Da Er nun den Wein ·ſo ſehr läſſet Meiſter über ſich ſeyn: Wie hat Er wiſſen können, wie viele Bouteillen
Er in ſeiner öfftern Betrunckenheit mit ſeinen Gäſten, Männ- oder Fräulichen Geſchlechts ausgepfiffen
hat?
Quoad §. 7. Iſt falſch: Daß Agricola die Soldaten Frau Wagnerin habe NB. verleiten wollen·/
Ihr falſch Zeugnüß zu geben. Es wird dieſes in der Defenſions Schrifft ſattſam deduciret werden, und
daß Er vielmehr dieſe Wagnerin mit Beſtechung auf ſeine· Seite zu bringen geſucht, wohin man ſich
Kürtze wegen beziehet.
Qaoad §. 8. Iſt eben eine ſolche ſ. v. Lü·ge- und Calumnie: Daß die Agricola mit Hrn. Gegners
Schreiber Bredekaw, einen ohnziemlichen Umgang geführet:
Allein au contrair, das wäre eben des Hrn. Gegners gefundenes ·Spiel ·geweſen, damit Er ei-
nen Deckmantel der verübten Nothzucht haben mögt·e. Wie aber Bredeka·w hier·innen ·gantz unſchuldig,
und deßfalls in Ac·tis nicht der geringſte Beweiß auf Ihn vorhanden: Alſo hat vielmehr Hr. Gegner re-
ſtantibus Ac·tis dem Bredeka·w vor·geſchla·gen, die geſchwän·gerte Agricolam zu heyrathen, worzu Er Geld
geben- und Ihme zu einem Stück Brod helfen wolte, wie ſolches die Abhörun·g derer Defenſional·-Zeugen
auch ergeben muß ꝛc. ꝛc.
Daß aber Hr. Hofrath Senckenberg mit der jungen Frau von Rauen, etliche mahl Abends
durch eine an der Geſind-Stube befindliches Fenſter heimlich geſehen haben ſolle: Wie der Bredekaw die
Agricolam an alle heimliche Orten betaſtet, iſt auch eine hölliſche Lüge·/ die Er in Ewigkeit nicht erweiſen
kan; Und daß hingegen Hr. Hofrath Senckenberg gar offt mit der jungen Frau von ·Rauen heimlich al-
lein geſtecket- und daß Er ſie nur Gretel geheißen, iſt bekannt; Und Er hätte beſſer gethan dieſen ſchlüpffe-
ri·gten Poſten in Ac·tis nicht zu gedencken.
Die
F 2
23 ·teſtiret: Daß es falſch, und ſie ſich fromm und ehrlich gehalten; Wie dann ouch die andere Hrn. kaufte ·leute Jhr in dem nämlichen Protokoll· ein gutes Lob gegeben. Alſo i ····iret ſie ſich dieser höchſt·Ehren- ·rühr··en Z··üchtigung halber, gebührende Satistaction, wie Jhre Rechtliche Defenſions- sch·ifft der- ·mahle·n· ausweisen wird. ·Quote §. 2. Hat ſie ſich in Hrn. Gegners Bruders des Hrn. Medicinæ Doktor·s Senckenberg ···auß, eben UNK fromm und ehrlich aufgefuhret, UNK·· würde dieser ſie nicht UNK··· ·einem Bruder dem Gea- ·neriſchen Hrn. Hofrat· Senckenberg auf ſein Begehren in Dienst haben abfolgen UNK···· um ·eines konfus UNK schlechte Haußhaltung in Ordnung zu bringen. ·Quote §. J··ſt zwar Agricola ungelehrt 14. Tage bey Hrn. C·asino von kichernd in Diensten geben ·ſen, wegen zugeſtoßener Kran·kheit aber, weggekommen; Und wird Hr. Gegner Jhr mit keinem Iota be- ·weine· können, daß ſie Dornen etwas veruntreutet oder böses begangen; Und eben UNK verhält es ſich mit UNK ·rem Dienst bey Hrn. Syndici Lux·us w·obei es wieder eine Senckenbergiſche höllische Hütten iſt: Daß Agricola in solchem Dienst ·ſich wolle berühm·t haben, als ob der Hr. Schöffe von Fich-rd Jhr nachgeſtanden, und hat Er durch die- ·ſes putiduu Elend ciam nur den Hrn. Schöffen Jhr zum Feind zu machen geſucht; Gleiehermaſſen ſind ·es sat·anische Lügen: Daß Agricola in Hrn. Syndici Lux·us Hauß den Schlüßel zum Weinkeller Nacht ·machen laßen, Jhn in ihren Rechnungen betrogen und Unordnungen angefangen. ·Quote ·. 4. Wird T·ilsiter acceptiret: Daß Hr· Doktor Senckenberg der Medicas. die Agricola UNK···· an ·einen Bruder den Hrn. Hofrat· recommendiret; Welches ein evidenter Beweiß, daß ſie ſich ·wohl aufgeführet, UNK·· würde Er unchristlich und falsch aushandelt haben, ·einen eigenen ·reden mit ei- ·ner liederlichen Haußhälterin zu betrügen. ·Quote §. 5. Jſt eine abscheuliche Lüste und Calumnie, daß Agricola beſchulditet wird: Sie habe ·junge und wohlaeſtalte Laquayen mit Wein aus ·einem Keller tractiret; Und was das daher befindliche ·Vorgeben betrifft: Ob hätte Agricola einen Laquayen bey Jhm verklagt, weil Er ſich berühmet: Er hät- ·te Unzucht mit Jhr getrieben,; So hat ſich gefunden daß dieser Laquayen Bergmann vor Hr sen·ken ··berg in Gegenwart des E··deka· und Laquayen Græfe. UNK··· bekennet-·und co·taſtiret; Es wäre alles ·falſch, Er wüßte nichts als alles gutes von Jhr, mithin hat Er Senckenberg ſie hierdurch nur zu blamieren ·geſucht. ·Quote ·. 6. Hat ſich Agricola um den angeblichen aeſpührten Mangel der Wein-Pouteillen aar nicht ·zu bekummern; Dann eines ·heilig iſt Walther mit Öko·nom Iota erwieſen. mithin ehon eine e·lches heillose ·L·ge, wie man UNK······· gea·hnt iſt. a·ndere T·eils / weis ſie nicht, wann und wie offt Bauteil·en aus dem Keller geho·l·t worden z··uma·l da dritten T·eils der Hr. Gegner UNK···· renommiert und Stadtkündig iſt, daß Er den Bochum ·(weicher der Venetien Sozius iſt) ungemein liebe, wovon in iequentibus ein mehrers; Es iſt nuch falſch, daß ·Er den Keller-Schlüßel Jhr abgenommen, Sondern ſie hat Jhme Solchen UNK··· zurück geliefert, um über ··eines unordentliche gebrauchen keine Rechnung zu geben; Dann wann Hr. Gegner Gäste gehabt, und ·der Leithammel erſt im Kopf geweſen, UNK hat Er des A··ffens kein Ende gewußt: Mithin auch nicht ·wi·en können, wie viel z·uteilten darauf gegangen; Es weis ja das gan·ze Buſchiſche Hauß zum Rö- ·mischen Kaiser all··er genannt, und alle auf ·einem dama·ligen Raths·Wahltag (wie Er Jhn UNK nen- ·net) anwesende hohe Hrn. Gaſte, wie ſehr Er ſich dama·ls im Trun·k übernommen-·und ſich dadurch pro. ·ſtituiret; Wie Er Geld an ·einem Wohltat ausgeworfen; wie lächerlich Er ſich dadurch gemach·t J··tem iſt ja hiesigem heche·le· und Hochzeiten Magistrat und denen benachba·rten Chur-Mayntziſchen ·und andere Hrn. Beam·ten in frischem Andencken, wie entsetzlich Er ſich auf dem Märcker-Geding zu ·Ober-Urſel betrun·ken / daß Er Gra·tz ſinnloß· und mit bösem Geruch h·ingebracht werden UNK··· rc. ·c. ·Da Er nun den Wein UNK ſeyr UNK··· Meister uber ſich ſeyn: Wie hat Er UNK··· können, wie viele z·uteilten ·Er in ·einer off·e·n Betrun·kenheit mit ·einen Gäſten, Männ-·oder Fraulichen Geschlechts ausgepfiffen ·hat? ·Quote 5. 7. Jſt falſch: Daß Agricola die Soldat·· Frau Wagner·· habe NB. verleiten wollen / J·hr falsch Zeugnüß zu geben. Es wird dieses in der Defenu·ons sch·ifft UNK···· deduciret werden, und ·daß Er vielmehr diese Wagner·· mit Bestechung auf ·eines Seite zu bringen geſucht, wohin man ſich k·ür·ze wegen beziehet. ·Quote §. 8. Jſt eben eine Solche ſ. v. Büttel und Calumnie: Daß die A·rizona mit Hrn. Gatters ·Schreiber bredeke·, einen ohnziemlichen Umgang geführet: ·Allein au contrair, das wäre eben des Hrn. Gegners befundenes soviel tteweſen, damit Er ei- ·nen Deckmantel der verübten Not·zucht haben möttte. Wie aber ·redekavv H·errinnen Gra·tz unſchuldin. ·und deßfalls in achtes nicht der geringste Beweiß auf Jhn vorhanden: Alſo hat vielmehr Hr. gut·er te- ·ſtantibus achtes dem ·redekavv vortteſchlatten, die geſchwäntterte Agricola· zu heyrathen, worum Er Geld ·geben-·und Jhme zu einem Stück Brod helfen wolte, wie Solches die Abhöruntt derer Defenſional. Zeugen ·auch ergeben muß ·c. rc. ·Daß aber Hr. Hofrat· Senckenberg mit der jungen Frau von Rauen, etliche mahl Abends ·durch eine an der Geſind-Stube befindliches Fenster heimlich gesehen haben ſolle: Wie der E··deka· die ·Agricola· an alle heimliche Orten betaſtet, iſt auch eine höllische Lüge / die Er in Ewigkeit nicht erweisen ·kan; Und daß hingegen Hr. Hofrat· Senckenberg tar offt mit der jungen Frau von trauen heimlich al- ·lein geſtecket-·und daß Er ſie nur R·egel geheißen, iſt bekannt; Und Er hatte UNK··· get·an dienen ſchlupffe- ·ringten Posten in achtes nicht zu gedencken. ·Die ·F·2