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teſtiret: Daß es falſch, und ſie ſich fromm und ehrlich gehalten; Wie dann auch die andere Hrn. Kauff-

leute Ihr in dem nemlichen Protocollo ein gutes Lob gegeben. Alſo reſerviret ſie ſich dieſer höchſt-Ehren-

rührigen Bezüchtigung halber, gebührende Satisfaction, wie Ihre Rechtliche Defenſions-·Schrifft der-

mahleins ausweiſen wird.

Quoad §. 2. Hat ſie ſich in Hrn. Gegners Bruders des Hrn. Medicinæ Doctoris Senckenbergs

Hauß, eben ſo fromm und ehrlich aufgeführet, ſonſt würde dieſer ſie nicht ſelbſt ſeinem Bruder dem Geg-

neriſchen Hrn. Hofrath Senckenberg auf ſein Begehren in Dienſt haben abfolgen laſſen, um ſeine confu-

ſe ſchlechte Haußhaltung in Ordnung zu bringen.

Quoad §. 3 Iſt zwar Agricola ungefehr 14. Tage bey Hrn. Scabino von Fichard in Dienſten gewe-

ſen, wegen zugeſtoßener Kranckheit aber, weggekommen; Und wird Hr. Gegner Ihr mit keinem Jota be-

weiſen können, daß ſie dorten etwas veruntreuet oder böſes begangen; Und eben ſo verhält es ſich mit Ih-

rem Dienſt bey Hrn. Syndico Lucius

Wobey es wieder eine Senckenbergiſche hölliſche Lü·gen iſt: Daß Agricola in ſolchem Dienſt

ſich ſolle berühmet haben, als ob der Hr. Schöff von Fichard Ihr nachgeſtanden, und hat Er durch die-

ſes putidum ·Menda·cium nur den Hrn. Schöffen Ihr zum Feind zu machen geſucht; Gleichermaſſen ſind

es Sathaniſche Lügen: Daß Agricola in Hrn. Syndici Lucius Hauß den Schlüßel zum Weinkeller nach-

machen laßen, Ihn in ihren Rechnungen betrogen und Unordnungen angefangen.

Quoad §. 4. Wird utiliter acceptiret: Daß Hr. Doctor Senckenberg der Medicus, die Agricola

ſelbſt an ſeinen Bruder den Hrn. Hofrath recommendiret; Welches ein evidenter Beweiß, daß ſie ſich

wohl aufgeführet, ſonſt würde Er unchriſtlich und falſch gehandelt haben, ſeinen eigenen Bruder mit ei-

ner liederlichen Haußhälterin zu betrügen.

Quoad §. 5. Iſt eine abſcheuliche Lü·ge und Calumnie, daß Agricola beſchuldiget wird: Sie habe

junge und wohlgeſtalte Laquayen mit Wein aus ſeinem Keller tractiret; Und was das dabey befindliche

Vorgeben betrifft: Ob hätte Agricola einen Laquayen bey Ihm verklagt, weil Er ſich berühmet: Er hät-

te Unzucht mit Ihr getrieben,; So hat ſich gefunden daß dieſer Laquay Burgmann vor Hr Sencken-

berg in Gegenwart des Bredekaw und Laquayen Græfe· ſelbſt bekennet- und conteſtiret; Es wäre alles

falſch, Er wüßte nichts als alles gutes von Ihr, mithin hat Er Senckenberg ſie hierdurch nur zu blamiren

geſucht.

Quoad §. 6. Hat ſich Agricola um den angeblichen geſpührten Mangel der Wein-Bouteillen gar nicht

zu bekümmern; Dann eines Theils iſt ſolcher mit keinem Jota erwieſen, mithin eben eine ſolche heilloſe

Lüge, wie man ex adverſo gewohnt iſt.

Andern Theils·/ weis ſie nicht, wann und wie offt Bouteillen aus dem Keller gehohlet worden;

Zumahl da dritten Theils der Hr. Gegner ſattſam renommirt und Stadtkündig iſt, daß Er den Bachum

(welcher der Venetis ſocius iſt) ungemein liebe, wovon in ſequentibus ein mehrers; Es iſt auch falſch, daß

Er den Keller-Schlüßel Ihr abgenommen, ſondern ſie hat Ihme ſolchen ſelbſt zurück geliefert, um über

ſeine unordentliche Debauchen keine Rechnung zu geben; Dann wann Hr. Gegner Gäſte gehabt, und

der Leithammel erſt im Kopf geweſen, ſo hat Er des Sauffens kein Ende gewußt: Mithin auch nicht

wißen können, wie viel Bouteillen darauf gegangen; Es weis ja das gantze Buſchiſche Hauß zum Rö-

miſchen Kayſer allhier genannt, und alle auf ſeinem damahligen Raths-Wahltag (wie Er Ihn ſo nen-

net) anweſende hohe Hrn. Gäſte, wie ſehr Er ſich damahls im Trunck übernommen- und ſich dadurch pro-

ſtituiret; Wie Er Geld an ſeinem Wahlta·g ausgeworfen; wie lächerlich Er ſich dadurch gemachet;

Item iſt ja hieſigem Hochedlen und hochweiſen Magiſtrat und denen benachbahrten Chur-Mayntziſchen

und andern Hrn. Beambten in friſchem Andencken, wie entſetzlich Er ſich auf dem Märcker-Geding zu

Ober-Urſel betruncken·/ daß Er gantz ſinnloß- und mit böſem Geruch heimgebracht werden müſſen c. c.

Da Er nun den Wein ſo ſehr läſſet Meiſter über ſich ſeyn: Wie hat Er wiſſen können, wie viele Bouteillen

Er in ſeiner öfftern Betrunckenheit mit ſeinen Gäſten, Männ- oder Fräulichen Geſchlechts ausgepfiffen

hat?

Quoad §. 7. Iſt falſch: Daß Agricola die Soldaten Frau Wagnerin habe NB. verleiten wollen·/

Ihr falſch Zeugnüß zu geben. Es wird dieſes in der Defenſions Schrifft ſattſam deduciret werden, und

daß Er vielmehr dieſe Wagnerin mit Beſtechung auf ſeine Seite zu bringen geſucht, wohin man ſich

Kürtze wegen beziehet.

Qaoad §. 8. Iſt eben eine ſolche ſ. v. Lü·ge- und Calumnie: Daß die Agricola mit Hrn. Ge·gners

Schreiber Bredekaw, einen ohnziemlichen Umgang geführet:

Allein au contrair, das wäre eben des Hrn. Gegners gefundenes Spiel ·geweſen, damit Er ei-

nen Deckmantel der verübten Nothzucht haben mögt·e. Wie aber Bredeka·w hierinnen gantz unſchuldig,

und deßfalls in Actis nicht der geringſte Beweiß auf Ihn vorhanden: Alſo hat vielmehr Hr. Gegner re-

ſtantibus Actis dem Bredeka·w vor·geſchla·gen, die geſchwän·gerte Agricolam zu heyrathen, worzu Er Geld

geben- und Ihme zu einem Stück Brod helfen wolte, wie ſolches die Abhörun·g derer Defenſional·-Zeugen

auch ergeben muß c. c.

Daß aber Hr. Hofrath Senckenberg mit der jungen Frau von Rauen, etliche mahl Abends

durch eine an der Geſind-Stube befindliches Fenſter heimlich geſehen haben ſolle: Wie der Bredekaw die

Agricolam an alle heimliche Orten betaſtet, iſt auch eine hölliſche Lüge·/ die Er in Ewi·gkeit nicht erweiſen

kan; Und daß hingegen Hr. Hofrath Senckenber·g gar offt mit der jungen Frau von Rauen heimlich al-

lein geſtecket- und daß Er ſie nur Gretel geheißen, iſt bekannt; Und Er hätte beſſer gethan dieſen ſchlüpffe-

rigten Poſten in Actis nicht zu gedencken.

Die

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teſtiret: Daß es falſch, und ſie ſich fromm und ehrlich gehalten; Wie dann ouch die andere Hrn. Kauff-

leute Jhr in dem nemlichen Protocollo ein gutes Lob gegeben. Alſo i ····iret ſie ſich dieſer höchſt·Ehren-

rührigen Bezüchtigung halber, gebührende Satistaction, wie Jhre Rechtliche Defenſions- Schrifft der-

mahleins ausweiſen wird.

Quoad §. 2. Hat ſie ſich in Hrn. Gegners Bruders des Hrn. Medicinæ Doctoris Senckenberas

·auß, eben ſo fromm und ehrlich aufgefuhret, ſonſt würde dieſer ſie nicht ſelbſt ſeinem Bruder dem Gea-

neriſchen Hrn. Hofrath Senckenberg auf ſein Begehren in Dienſt haben abfolgen laſſen, um ſeine confu-

ſe ſchlechte Haußhaltung in Ordnung zu bringen.

Quoad §. J··ſt zwar Agricola ungefehr 14. Tage bey Hrn. Scabino von kichard in Dienſten gewe-

ſen, wegen zugeſtoßener Kranckheit aber, weggekommen; Und wird Hr. Gegner Jhr mit keinem Iota be-

weiſen können, daß ſie dorten etwas veruntreuet oder böſes begangen; Und eben ſo verhält es ſich mit ·h-

rem Dienſt bey Hrn. Syndico Lucius

Wobey es wieder eine Senckenbergiſche hölliſche Lütten iſt: Daß Aaricola in ſolchem Dienſt

ſich ſolle berühmet haben, als ob der Hr. Schöff von Fich-rd Jhr nachgeſtanden, und hat Er durch die-

ſes putiduu Alenda ciam nur den Hrn. Schöffen Jhr zum Feind zu machen geſucht; Gleiehermaſſen ſind

es Sathaniſche Lügen: Daß Agricola in Hrn. Syndici Lucius Hauß den Schlüßel zum Weinkeller nach-

machen laßen, Jhn in ihren Rechnungen betrogen und Unordnungen angefangen.

Quoad ·. 4. Wird utiliter acceptiret: Daß Hr· Doctor Senckenberg der Medicas. die Aoricola

ſelbſt an ſeinen Bruder den Hrn. Hofrath recommendiret; Welches ein evidemter Beweiß, daß ſie ſich

wohl aufgeführet, ſonſt würde Er unchriſtlich und falſch aehandelt haben, ſeinen eigenen ·rnder mit ei-

ner liederlichen Haußhälterin zu betrügen.

Quoad §. 5. Jſt eine abſcheuliche Lütte und Calumnie, daß Agricola beſchulditet wird: Sie habe

junge und wohlaeſtalte Laquayen mit Wein aus ſeinem Keller tractiret; Und was das dabey befindliche

Vorgeben betrifft: Ob hätte Agricola einen Laquayen bey Jhm verklagt, weil Er ſich berühmet: Er hät-

te Unzucht mit Jhr getrieben,; So hat ſich gefunden daß dieſer Laquay Burgmann vor Hr Sencken-

berg in ·egenwart des bredecaw und Laquayen Græfe. ſelbſt bekennet-·und co·taſtiret; Es wäre alles

falſch, Er wüßte nichts als alles gutes von Jhr, mithin hat Er Senckenbera ſie hierdurch nur zu blamiren

geſucht.

Quoad ·. 6. Hat ſich Agricola um den angeblichen aeſpührten Manael der Wein-Pouteillen aar nicht

zu bekummern; Dann eines Theilg iſt ſaleher mit koinom Iota erwieſen. mithin ehon eine ſ·lche heilloſe

L·ge, wie man -·······ſ· ger·hnt iſt.

Andern Theils / weis ſie nicht, wann und wie offt Bouteillen aus dem Keller gehohlet worden·

Zumahl da dritten Theils der Hr. Gegner ſattſam renommirt und Stadtkündig iſt, daß Er den Bachum

(weicher der Venetis ſocius iſt) ungemein liebe, wovon in iequentibus ein mehrers; Es iſt nuch falſch, daß

Er den Keller-Schlüßel Jhr abgenommen, ſondern ſie hat Jhme ſolchen ſelbſt zurück geliefert, um über

ſeine unordentliche Debauchen keine Rechnung zu geben; Dann wann Hr. Gegner Gäſte gehabt, und

der Le·thammel erſt im Kopf geweſen, ſo hat Er des Sauffens kein Ende gewußt: Mithin auch nicht

wi·en können, wie viel ·outeillen darauf gegangen; Es weis ja das gantze Buſchiſche Hauß zum Rö-

miſchen Kayſer allhier genannt, und alle auf ſeinem damahligen Raths·Wahltag (wie Er Jhn ſo nen-

net) anweſende hohe Hrn. Gaſte, wie ſehr Er ſich damahls im Trunck übernommen-·und ſich dadurch pro.

ſtituiret; Wie Er Geld an ſeinem Wahltatt ausgeworfen; wie lächerlich Er ſich dadurch gemachet·

Jtem iſt ja hieſigem Hochedlen und hochweiſen Magiſtrat und denen benachbahrten Chur-Mayntziſchen

und andern Hrn. Beambten in friſchem Andencken, wie entſetzlich Er ſich auf dem Märcker-Geding zu

Ober-Urſel betruncken / daß Er gantz ſinnloß· und mit böſem Geruch heimgebracht werden müſſen rc. ·c.

Da Er nun den Wein ſo ſeyr läſſet Meiſter uber ſich ſeyn: Wie hat Er wiſſen können, wie viele houreillen

Er in ſeiner offtern Betrunckenheit mit ſeinen Gäſten, Männ-·oder Fraulichen Geſchlechts ausgepfiffen

hat?

Quoad 5. 7. Jſt falſch: Daß Agricola die Soldaten Frau Wagnerin habe NB. verleiten wollen /

Jhr falſch Zeugnüß zu geben. Es wird dieſes in der Defenu·ons Schrifft ſattſam deduciret werden, und

daß Er vielmehr dieſe Wagnerin mit Beſtechung auf ſeine Seite zu bringen geſucht, wohin man ſich

Kürtze wegen beziehet.

Quoad §. 8. Jſt eben eine ſolche ſ. v. Lütte- und Calumnie: Daß die A·ricola mit Hrn. Gettners

Schreiber bredeke·, einen ohnziemlichen Umgang geführet:

Allein au contrair, das wäre eben des Hrn. Getners tefundenes Sviel tteweſen, damit Er ei-

nen Deckmantel der verübten Nothzucht haben möttte. Wie aber ·redekavv hierinnen gantz unſchuldin.

und deßfalls in Actis nicht der geringſte Beweiß auf Jhn vorhanden: Alſo hat vielmehr Hr. Geuner te-

ſtantibus Actis dem Bredekavv vortteſchlatten, die geſchwäntterte Agricolam zu heyrathen, worzu Er Geld

geben-·und Jhme zu einem Stück Brod helfen wolte, wie ſolches die Abhöruntt derer Defenſional. Zeuaen

auch ergeben muß ·c. rc.

Daß aber Hr. Hofrath Senckenbert mit der jungen Frau von Rauen, etliche mahl Abends

durch eine an der Geſind-Stube befindliches Fenſter heimlich geſehen haben ſolle: Wie der Biedeka· die

Agricolam an alle heimliche Orten betaſtet, iſt auch eine hölliſche Lüge / die Er in Ewittkeit nicht erweiſen

kan; Und daß hingegen Hr. Hofrath Senckenbertt tar offt mit der junten Frau von Rauen heimlich al-

lein geſtecket-·und daß Er ſie nur Gretel geheißen, iſt bekannt; Und Er hatte beſſer gethan dieſen ſchlupffe-

rigten Poſten in Actis nicht zu gedencken.

Die

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Word differences

23 teſtiret Daß es falſch und ſie ſich fromm und ehrlich gehalten Wie dann auch die andere Hrn Kauff leute Ihr in dem nemlichen Protocollo ein gutes Lob gegeben Alſo reſerviret ſie ſich dieſer höchſt Ehren rührigen Bezüchtigung halber gebührende Satisfaction wie Ihre Rechtliche Defenſions Schrifft der mahleins ausweiſen wird Quoad 2 Hat ſie ſich in Hrn Gegners Bruders des Hrn Medicinæ Doctoris Senckenbergs Hauß eben ſo fromm und ehrlich aufgeführet ſonſt würde dieſer ſie nicht ſelbſt ſeinem Bruder dem Geg neriſchen Hrn Hofrath Senckenberg auf ſein Begehren in Dienſt haben abfolgen laſſen um ſeine confu ſe ſchlechte Haußhaltung in Ordnung zu bringen Quoad 3 Iſt zwar Agricola ungefehr 14 Tage bey Hrn Scabino von Fichard in Dienſten gewe ſen wegen zugeſtoßener Kranckheit aber weggekommen Und wird Hr Gegner Ihr mit keinem Jota be weiſen können daß ſie dorten etwas veruntreuet oder böſes begangen Und eben ſo verhält es ſich mit Ih rem Dienſt bey Hrn Syndico Lucius Wobey es wieder eine Senckenbergiſche hölliſche Lügen iſt Daß Agricola in ſolchem Dienſt ſich ſolle berühmet haben als ob der Hr Schöff von Fichard Ihr nachgeſtanden und hat Er durch die ſes putidum Mendacium nur den Hrn Schöffen Ihr zum Feind zu machen geſucht Gleichermaſſen ſind es Sathaniſche Lügen Daß Agricola in Hrn Syndici Lucius Hauß den Schlüßel zum Weinkeller nach machen laßen Ihn in ihren Rechnungen betrogen und Unordnungen angefangen Quoad 4 Wird utiliter acceptiret Daß Hr Doctor Senckenberg der Medicus die Agricola ſelbſt an ſeinen Bruder den Hrn Hofrath recommendiret Welches ein evidenter Beweiß daß ſie ſich wohl aufgeführet ſonſt würde Er unchriſtlich und falſch gehandelt haben ſeinen eigenen Bruder mit ei ner liederlichen Haußhälterin zu betrügen Quoad 5 Iſt eine abſcheuliche Lüge und Calumnie daß Agricola beſchuldiget wird Sie habe junge und wohlgeſtalte Laquayen mit Wein aus ſeinem Keller tractiret Und was das dabey befindliche Vorgeben betrifft Ob hätte Agricola einen Laquayen bey Ihm verklagt weil Er ſich berühmet Er hät te Unzucht mit Ihr getrieben So hat ſich gefunden daß dieſer Laquay Burgmann vor Hr Sencken berg in Gegenwart des Bredekaw und Laquayen Græfe ſelbſt bekennet und conteſtiret Es wäre alles falſch Er wüßte nichts als alles gutes von Ihr mithin hat Er Senckenberg ſie hierdurch nur zu blamiren geſucht Quoad 6 Hat ſich Agricola um den angeblichen geſpührten Mangel der Wein Bouteillen gar nicht zu bekümmern Dann eines Theils iſt ſolcher mit keinem Jota erwieſen mithin eben eine ſolche heilloſe Lüge wie man ex adverſo gewohnt iſt Andern Theils weis ſie nicht wann und wie offt Bouteillen aus dem Keller gehohlet worden Zumahl da dritten Theils der Hr Gegner ſattſam renommirt und Stadtkündig iſt daß Er den Bachum welcher der Venetis ſocius iſt ungemein liebe wovon in ſequentibus ein mehrers Es iſt auch falſch daß Er den Keller Schlüßel Ihr abgenommen ſondern ſie hat Ihme ſolchen ſelbſt zurück geliefert um über ſeine unordentliche Debauchen keine Rechnung zu geben Dann wann Hr Gegner Gäſte gehabt und der Leithammel erſt im Kopf geweſen ſo hat Er des Sauffens kein Ende gewußt Mithin auch nicht wißen können wie viel Bouteillen darauf gegangen Es weis ja das gantze Buſchiſche Hauß zum Rö miſchen Kayſer allhier genannt und alle auf ſeinem damahligen Raths Wahltag wie Er Ihn ſo nen net anweſende hohe Hrn Gäſte wie ſehr Er ſich damahls im Trunck übernommen und ſich dadurch pro ſtituiret Wie Er Geld an ſeinem Wahltag ausgeworfen wie lächerlich Er ſich dadurch gemachet Item iſt ja hieſigem Hochedlen und hochweiſen Magiſtrat und denen benachbahrten Chur Mayntziſchen und andern Hrn Beambten in friſchem Andencken wie entſetzlich Er ſich auf dem Märcker Geding zu Ober Urſel betruncken daß Er gantz ſinnloß und mit böſem Geruch heimgebracht werden müſſen ꝛc ꝛc Da Er nun den Wein ſo ſehr läſſet Meiſter über ſich ſeyn Wie hat Er wiſſen können wie viele Bouteillen Er in ſeiner öfftern Betrunckenheit mit ſeinen Gäſten Männ oder Fräulichen Geſchlechts ausgepfiffen hat Quoad 7 Iſt falſch Daß Agricola die Soldaten Frau Wagnerin habe NB verleiten wollen Ihr falſch Zeugnüß zu geben Es wird dieſes in der Defenſions Schrifft ſattſam deduciret werden und daß Er vielmehr dieſe Wagnerin mit Beſtechung auf ſeine Seite zu bringen geſucht wohin man ſich Kürtze wegen beziehet Qaoad 8 Iſt eben eine ſolche ſ v Lüge und Calumnie Daß die Agricola mit Hrn Gegners Schreiber Bredekaw einen ohnziemlichen Umgang geführet Allein au contrair das wäre eben des Hrn Gegners gefundenes Spiel geweſen damit Er ei nen Deckmantel der verübten Nothzucht haben mögte Wie aber Bredekaw hierinnen gantz unſchuldig und deßfalls in Actis nicht der geringſte Beweiß auf Ihn vorhanden Alſo hat vielmehr Hr Gegner re ſtantibus Actis dem Bredekaw vorgeſchlagen die geſchwängerte Agricolam zu heyrathen worzu Er Geld geben und Ihme zu einem Stück Brod helfen wolte wie ſolches die Abhörung derer Defenſional Zeugen auch ergeben muß ꝛc ꝛc Daß aber Hr Hofrath Senckenberg mit der jungen Frau von Rauen etliche mahl Abends durch eine an der Geſind Stube befindliches Fenſter heimlich geſehen haben ſolle Wie der Bredekaw die Agricolam an alle heimliche Orten betaſtet iſt auch eine hölliſche Lüge die Er in Ewigkeit nicht erweiſen kan Und daß hingegen Hr Hofrath Senckenberg gar offt mit der jungen Frau von Rauen heimlich al lein geſtecket und daß Er ſie nur Gretel geheißen iſt bekannt Und Er hätte beſſer gethan dieſen ſchlüpffe rigten Poſten in Actis nicht zu gedencken Die F 2
23 teſtiret Daß es falſch und ſie ſich fromm und ehrlich gehalten Wie dann ouch die andere Hrn Kauff leute Jhr in dem nemlichen Protocollo ein gutes Lob gegeben Alſo i iret ſie ſich dieſer höchſtEhren rührigen Bezüchtigung halber gebührende Satistaction wie Jhre Rechtliche Defenſions Schrifft der mahleins ausweiſen wird Quoad 2 Hat ſie ſich in Hrn Gegners Bruders des Hrn Medicinæ Doctoris Senckenberas auß eben ſo fromm und ehrlich aufgefuhret ſonſt würde dieſer ſie nicht ſelbſt ſeinem Bruder dem Gea neriſchen Hrn Hofrath Senckenberg auf ſein Begehren in Dienſt haben abfolgen laſſen um ſeine confu ſe ſchlechte Haußhaltung in Ordnung zu bringen Quoad Jſt zwar Agricola ungefehr 14 Tage bey Hrn Scabino von kichard in Dienſten gewe ſen wegen zugeſtoßener Kranckheit aber weggekommen Und wird Hr Gegner Jhr mit keinem Iota be weiſen können daß ſie dorten etwas veruntreuet oder böſes begangen Und eben ſo verhält es ſich mit h rem Dienſt bey Hrn Syndico Lucius Wobey es wieder eine Senckenbergiſche hölliſche Lütten iſt Daß Aaricola in ſolchem Dienſt ſich ſolle berühmet haben als ob der Hr Schöff von Fich rd Jhr nachgeſtanden und hat Er durch die ſes putiduu Alenda ciam nur den Hrn Schöffen Jhr zum Feind zu machen geſucht Gleiehermaſſen ſind es Sathaniſche Lügen Daß Agricola in Hrn Syndici Lucius Hauß den Schlüßel zum Weinkeller nach machen laßen Jhn in ihren Rechnungen betrogen und Unordnungen angefangen Quoad 4 Wird utiliter acceptiret Daß Hr Doctor Senckenberg der Medicas die Aoricola ſelbſt an ſeinen Bruder den Hrn Hofrath recommendiret Welches ein evidemter Beweiß daß ſie ſich wohl aufgeführet ſonſt würde Er unchriſtlich und falſch aehandelt haben ſeinen eigenen rnder mit ei ner liederlichen Haußhälterin zu betrügen Quoad 5 Jſt eine abſcheuliche Lütte und Calumnie daß Agricola beſchulditet wird Sie habe junge und wohlaeſtalte Laquayen mit Wein aus ſeinem Keller tractiret Und was das dabey befindliche Vorgeben betrifft Ob hätte Agricola einen Laquayen bey Jhm verklagt weil Er ſich berühmet Er hät te Unzucht mit Jhr getrieben So hat ſich gefunden daß dieſer Laquay Burgmann vor Hr Sencken berg in egenwart des bredecaw und Laquayen Græfe ſelbſt bekennet und cotaſtiret Es wäre alles falſch Er wüßte nichts als alles gutes von Jhr mithin hat Er Senckenbera ſie hierdurch nur zu blamiren geſucht Quoad 6 Hat ſich Agricola um den angeblichen aeſpührten Manael der Wein Pouteillen aar nicht zu bekummern Dann eines Theilg iſt ſaleher mit koinom Iota erwieſen mithin ehon eine ſlche heilloſe Lge wie man ſ gerhnt iſt Andern Theils weis ſie nicht wann und wie offt Bouteillen aus dem Keller gehohlet worden Zumahl da dritten Theils der Hr Gegner ſattſam renommirt und Stadtkündig iſt daß Er den Bachum weicher der Venetis ſocius iſt ungemein liebe wovon in iequentibus ein mehrers Es iſt nuch falſch daß Er den Keller Schlüßel Jhr abgenommen ſondern ſie hat Jhme ſolchen ſelbſt zurück geliefert um über ſeine unordentliche Debauchen keine Rechnung zu geben Dann wann Hr Gegner Gäſte gehabt und der Lethammel erſt im Kopf geweſen ſo hat Er des Sauffens kein Ende gewußt Mithin auch nicht wien können wie viel outeillen darauf gegangen Es weis ja das gantze Buſchiſche Hauß zum Rö miſchen Kayſer allhier genannt und alle auf ſeinem damahligen RathsWahltag wie Er Jhn ſo nen net anweſende hohe Hrn Gaſte wie ſehr Er ſich damahls im Trunck übernommen und ſich dadurch pro ſtituiret Wie Er Geld an ſeinem Wahltatt ausgeworfen wie lächerlich Er ſich dadurch gemachet Jtem iſt ja hieſigem Hochedlen und hochweiſen Magiſtrat und denen benachbahrten Chur Mayntziſchen und andern Hrn Beambten in friſchem Andencken wie entſetzlich Er ſich auf dem Märcker Geding zu Ober Urſel betruncken daß Er gantz ſinnloß und mit böſem Geruch heimgebracht werden müſſen rc c Da Er nun den Wein ſo ſeyr läſſet Meiſter uber ſich ſeyn Wie hat Er wiſſen können wie viele houreillen Er in ſeiner offtern Betrunckenheit mit ſeinen Gäſten Männ oder Fraulichen Geſchlechts ausgepfiffen hat Quoad 5 7 Jſt falſch Daß Agricola die Soldaten Frau Wagnerin habe NB verleiten wollen Jhr falſch Zeugnüß zu geben Es wird dieſes in der Defenuons Schrifft ſattſam deduciret werden und daß Er vielmehr dieſe Wagnerin mit Beſtechung auf ſeine Seite zu bringen geſucht wohin man ſich Kürtze wegen beziehet Quoad 8 Jſt eben eine ſolche ſ v Lütte und Calumnie Daß die Aricola mit Hrn Gettners Schreiber bredeke einen ohnziemlichen Umgang geführet Allein au contrair das wäre eben des Hrn Getners tefundenes Sviel tteweſen damit Er ei nen Deckmantel der verübten Nothzucht haben möttte Wie aber redekavv hierinnen gantz unſchuldin und deßfalls in Actis nicht der geringſte Beweiß auf Jhn vorhanden Alſo hat vielmehr Hr Geuner te ſtantibus Actis dem Bredekavv vortteſchlatten die geſchwäntterte Agricolam zu heyrathen worzu Er Geld geben und Jhme zu einem Stück Brod helfen wolte wie ſolches die Abhöruntt derer Defenſional Zeuaen auch ergeben muß c rc Daß aber Hr Hofrath Senckenbert mit der jungen Frau von Rauen etliche mahl Abends durch eine an der Geſind Stube befindliches Fenſter heimlich geſehen haben ſolle Wie der Biedeka die Agricolam an alle heimliche Orten betaſtet iſt auch eine hölliſche Lüge die Er in Ewittkeit nicht erweiſen kan Und daß hingegen Hr Hofrath Senckenbertt tar offt mit der junten Frau von Rauen heimlich al lein geſtecket und daß Er ſie nur Gretel geheißen iſt bekannt Und Er hatte beſſer gethan dieſen ſchlupffe rigten Poſten in Actis nicht zu gedencken Die F2