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) 154 (

aus ſeiner urſprünglichen Trägheit und Wildheit auf den

Weg der Cultur hinzwingen, deſſen erſte Schritte, re-

gelmäßige Arbeit und Unterwerfung unter ein fremdes

Anſehen, die ſchwierigſten unter allen ſind. Woher

aber ſollte dieſe Nothwendigkeit in einem Lande entſprin-

gen, wo die Menſchen, bei anwachſender Menge und

dadurch vermehrter Schwierigkeit ſich zu nähren, unab-

ſehbar weite Länder vor ſich offen erblicken, in welchen

ſie Früchte pflücken, Wurzeln aufſuchen und Thiere erle-

gen können? oder was kann ſie zwingen, wenn ſie ··ſich

auch den für den ungebildeten Menſchen höchſt drücken-

den Geſetzen eines Nationalzwanges unterworfen gehabt

hätten, dieſe Bande, ſo bald ſie ihnen zu läſtig werden,

durch Entweichung in die freie, uneroberte und unzu-

gängliche, aber doch nährende Wüſte, wieder zu zerrei-

ßen? Ganz anders verhält es ſich auf einer Inſel. An-

fangs zwar wird auch dieſe ihre Bewohner durch Wur-

zeln, Früchte und Wild ernähren können; aber die

Menſchen vermehren ſich allmälig, die Anzahl wird end-

lich zu groß , um von dem freiwilligen Ertrage des Bo-

dens, der Fruchtbäume und der Wälder, geſättigt zu

werden. Was iſt nun zu thun? Das harte Gebot der

Nothwendigkeit fordert nun von ihnen, durch Arbeit,

ſey ſie auch noch ſo mühſam, durch Säen, Ackerbauen

und Erndten, den fehlenden Unterhalt der Erde abzu-

dringen: es giebt keinen Ausweg aus der mit dem Hun-

gertode drohenden Insel; denn die rund umher tobenden

Wellen des Meeres rauſchen jedem das Todesurtheil,

der es wagen würde, ſeinen väterlichen Boden zu ver-

laſſen, ehe die erſten Stufen der Cultur glücklich erſtie-

gen, und die menſchliche Kunſt ſo weit vervollkommnet

iſt,
··154··

aus ſeiner urſprünglichen Trägheit uud Wildheit auf den

Weg der Cultur hinzwingen, deſſen erſte Schritte, re-

gelmäßige Arbeit und Unterwerfung unter ein fremdes

Anſehen, die ſchwierigſten unter allen ſind. Woher

aber ſollte dieſe Nothwendigkeit in einem Lande entſprin-

gen, wo die Menſchen, bei anwachſender Menge und

dadurch vermehrter Schwierigkeit ſich zu nähren, unab-

ſehbar weite Länder vor ſich offen erblicken, in welchen

ſie Früchte pflücken, Wurzeln aufſuchen und Thiere erle-

gen können? oder was kann ſie zwingen, wenn ſie · ſich

auch den für den ungebildeten Menſchen höchſt drücken-

den Geſetzen eines Nationalzwanges unterworfen gehabt

hätten, dieſe Bande, ſo bald ſie ihnen zu läſtig werden,

durch Entweichung in die freie, uneroberte und unzu-

gängliche, aber doch nährende Wüſte, wieder zu zerrei-

ßen? Ganz anders verhält es ſich auf einer Jnſel. An-

fangs zwar wird auch dieſe ihre Bewohner durch Wur-

zeln, Früchte und Wild ernähren können; aber die

Menſchen vermehren ſich allmälig, die Anzahl wird end-

lich zu groß·, um von dem freiwilligen Ertrage des Bo-

dens, der Fruchtbäume und der Wälder, geſättigt zu

werden. Was iſt nun zu thun? Das harte Gebot der

Nothwendigkeit fordert nun von ihnen, durch Arbeit,

ſey ſie auch noch ſo mühfam, durch Säen, Ackerbauen

und Erndten, den fehlenden Unterhalt der Erde abzu-

dringen: es giebt keinen Ausweg aus der mit dem Hun-

gertode drohenden Jnfel; denn die rund umher tobenden

Wellen des Meeres rauſchen jedem das Todesurtheil,

der es wagen würde, ſeinen väterlichen Boden zu ver-

laſſen, ehe die erſten Stufen der Cultur glücklich erſtie-

gen, und die menſchliche Kunſt ſo weit vervollkommnet

iſt,

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154 aus ſeiner urſprünglichen Trägheit und Wildheit auf den Weg der Cultur hinzwingen deſſen erſte Schritte re gelmäßige Arbeit und Unterwerfung unter ein fremdes Anſehen die ſchwierigſten unter allen ſind Woher aber ſollte dieſe Nothwendigkeit in einem Lande entſprin gen wo die Menſchen bei anwachſender Menge und dadurch vermehrter Schwierigkeit ſich zu nähren unab ſehbar weite Länder vor ſich offen erblicken in welchen ſie Früchte pflücken Wurzeln aufſuchen und Thiere erle gen können oder was kann ſie zwingen wenn ſie ſich auch den für den ungebildeten Menſchen höchſt drücken den Geſetzen eines Nationalzwanges unterworfen gehabt hätten dieſe Bande ſo bald ſie ihnen zu läſtig werden durch Entweichung in die freie uneroberte und unzu gängliche aber doch nährende Wüſte wieder zu zerrei ßen Ganz anders verhält es ſich auf einer Inſel An fangs zwar wird auch dieſe ihre Bewohner durch Wur zeln Früchte und Wild ernähren können aber die Menſchen vermehren ſich allmälig die Anzahl wird end lich zu groß um von dem freiwilligen Ertrage des Bo dens der Fruchtbäume und der Wälder geſättigt zu werden Was iſt nun zu thun Das harte Gebot der Nothwendigkeit fordert nun von ihnen durch Arbeit ſey ſie auch noch ſo mühſam durch Säen Ackerbauen und Erndten den fehlenden Unterhalt der Erde abzu dringen es giebt keinen Ausweg aus der mit dem Hun gertode drohenden Insel denn die rund umher tobenden Wellen des Meeres rauſchen jedem das Todesurtheil der es wagen würde ſeinen väterlichen Boden zu ver laſſen ehe die erſten Stufen der Cultur glücklich erſtie gen und die menſchliche Kunſt ſo weit vervollkommnet iſt
154 aus ſeiner urſprünglichen Trägheit uud Wildheit auf den Weg der Cultur hinzwingen deſſen erſte Schritte re gelmäßige Arbeit und Unterwerfung unter ein fremdes Anſehen die ſchwierigſten unter allen ſind Woher aber ſollte dieſe Nothwendigkeit in einem Lande entſprin gen wo die Menſchen bei anwachſender Menge und dadurch vermehrter Schwierigkeit ſich zu nähren unab ſehbar weite Länder vor ſich offen erblicken in welchen ſie Früchte pflücken Wurzeln aufſuchen und Thiere erle gen können oder was kann ſie zwingen wenn ſie ſich auch den für den ungebildeten Menſchen höchſt drücken den Geſetzen eines Nationalzwanges unterworfen gehabt hätten dieſe Bande ſo bald ſie ihnen zu läſtig werden durch Entweichung in die freie uneroberte und unzu gängliche aber doch nährende Wüſte wieder zu zerrei ßen Ganz anders verhält es ſich auf einer Jnſel An fangs zwar wird auch dieſe ihre Bewohner durch Wur zeln Früchte und Wild ernähren können aber die Menſchen vermehren ſich allmälig die Anzahl wird end lich zu groß um von dem freiwilligen Ertrage des Bo dens der Fruchtbäume und der Wälder geſättigt zu werden Was iſt nun zu thun Das harte Gebot der Nothwendigkeit fordert nun von ihnen durch Arbeit ſey ſie auch noch ſo mühfam durch Säen Ackerbauen und Erndten den fehlenden Unterhalt der Erde abzu dringen es giebt keinen Ausweg aus der mit dem Hun gertode drohenden Jnfel denn die rund umher tobenden Wellen des Meeres rauſchen jedem das Todesurtheil der es wagen würde ſeinen väterlichen Boden zu ver laſſen ehe die erſten Stufen der Cultur glücklich erſtie gen und die menſchliche Kunſt ſo weit vervollkommnet iſt